Augsburgs Trainer Manuel Baum tauschte nach der 0:2-Niederlage in Gladbach zweimal: Für Hinteregger, der nach seiner Kritik am Trainer kurzerhand nach Frankfurt abgegeben worden war, und Max (Bank) spielten Gregoritsch und Ji. Khedira rückte in die Innenverteidigung.
Gleich drei Änderungen vollzog Mainz' Coach Sandro Schwarz im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Nürnberg : Niakhaté, Latza und Baku spielten für Bell (Gelb-Sperre), Kunde und Öztunali (beide Bank).
Bei schwierigen äußeren Bedingungen - Schneefall, gefrorener Rasen in schlechtem Zustand - erwischte der FCA den besseren Start, spielte zu Beginn mutig nach vorne, setzte die Mainzer rasch unter Druck und wurde sehr früh für seine Bemühungen belohnt: Bei einer Ji-Hereingabe bekam Brosinski den Ball an seinen zu weit ausgestreckten rechten Arm, Schiedsrichter Sören Storks entschied auf Handelfmeter, den Finnbogason sehr sicher verwandelte (8.).
Wieder Hand, wieder macht's Finnbogason
Bundesliga, 20. Spieltag
Nachdem Gregoritsch (11.) und Hahn (12.) zwei durchaus vielversprechende Distanzschüsse abgefeuert hatten, verflachte die Begegnung zusehends. Die Augsburger zogen sich zunehmend zurück, lauerten verstärkt auf Konter und zwangen den Rheinhessen so die Spielmacherrolle auf. Mit dieser kamen die Nullfünfer nicht wirklich zurecht, die Ideen fehlten schlicht und ergreifend. Einmal hätte es so richtig gefährlich werden können, hätte Mateta im Sechzehner den klar besser postierten Latza nicht übersehen (27.).
Es lief alles nach Plan für die Gastgeber, die in der 32. Minute dem 2:0 so richtig nahekamen, als Finnbogason auf Gregoritsch spielte und dieser im Eins-gegen-eins an Müller scheiterte. Bei der folgenden Ecke kam der Ball zu Danso, der nicht entscheidend zum Kopfball kam und dann miterlebte, wie Niakhaté das Leder an seinen hoch über den Kopf ausgestreckten Arm bekam. Die Szene wurde am Bildschirm überprüft - und es gab den nächsten Hand-Elfmeter. Wieder traf Finnobogason sicher. Der Isländer verwandelte so seinen achten Elfmeter im achten Versuch.
Nach Zusammenprall mit Niakhaté: Latza muss raus
Lange Gesichter: Die Mainzer Moussa Niakhaté und Ridle Baku (r.). imago
Für die Rheinhessen war es bis dato ein gebrauchter Tag - und es sollte noch schlimmer kommen: Zuerst parierte Müller noch stark bei Hahns missglückter Flanke (35.), doch dann krachten Niakhaté und Latza bei einer Ecke böse zusammen. Für Latza ging es nicht weiter, Maxim kam noch vor der Halbzeit (44.), in die es nur aufgrund der Tatsache, dass Müller nach einem kompletten Blackout seiner Hintermannschaft stark gegen Finnbogason parierte (45.+4), ohne weitere Treffer ging.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen nichts. Die Mainzer agierten fehleberhaftet, wirkten verunsichert und wurden von cleveren Augsburgern in der 54. Minute eiskalt ausgekontert: Über Gregoritsch und Moravek wurde der Ball rasend schnell und präzise zu Finnbogason gebracht, der sich bedankte und zwei Tage nach seinem 30. Geburtstag mit einem trockenen Schuss das 3:0 perfekt machte.
Die Messe war gelesen, vom FSV kam in der Folge kaum noch Gegenwehr. Die Schwarz-Elf war offenbar nur noch um Schadensbegrenzung bemüht. In diesem Punkt zeichnete sich Torhüter Müller aus, der in der 59. Minute Finnbogason zuvorkam und etwas später bärenstark einen direkten Schmid-Freistoß parierte (66.). Letztlich tat das den Augsburgern ebenso wenig weh wie die vergebene Möglichkeit des eingewechselten Cordova nach schwerem Fehler von Hack (78.) oder Gregoritschs von Müller abgewehrter Distanzversuch (81.) - so oder so: Der FCA hatte das 3:0 und damit den Dreier sicher in der Tasche.
Während den Augsburgern mit dem Pokal-Achtelfinale in Kiel (Mittwoch, 18.30 Uhr) und dem am Sonntag darauffolgenden Ligaspiel in Bremen (15.30 Uhr) eine englische Woche bevorsteht, haben die Mainzer unter der Woche spielfrei: Die Nullfünfer müssen erst am Freitag (20.30 Uhr) zuhause gegen Leverkusen wieder ran.