Frankfurts Trainer Adi Hütter, der vor Saisonbeginn im Supercup mit einem klaren 0:5 gegen Meister Bayern München untergegangen war, beließ es im Vergleich zum jüngsten 2:2 in Mainz bei lediglich einem personellen Wechsel: Willems rückte für de Guzman (Bank) rein. Rebic indes fiel aufgrund von Sprunggelenksproblemen gänzlich aus - damit bekleidete hinter den Spitzen Haller und Jovic erneut Gacinovic die offensive Mittelfeldposition.
FCB-Coach Niko Kovac reagierte indes auf das wichtige, knappe und späte 1:0 gegen RB Leipzig mit vier Veränderungen: Zunächst einmal durften Rafinha, Javi Martinez, und Ribery von Beginn an. Coman rückte dafür auf die Bank - und Goretzka (Adduktoren) sowie Gnabry (Muskelverletzung) mussten pausieren. Weil sich dann aber auch noch Hummels kurzfristig beim Aufwärmen weh tat (Rücken), musste kurzerhand Boateng (selbst mit einem eingeklemmten Rückennerv zuletzt geplagt) ran ans Werk.
Da Costa, Haller, Jovic drehen auf
Ganz nebenbei war es für Kovac auch die Rückkehr zu seinem ehemaligen Klub, mit dem er im Mai dieses Jahres noch den DFB-Pokal (3:1) gewonnen hatte. Seit Sommer dirigiert der gebürtige Berliner allerdings die Geschicke der Münchner - und er sah direkt, wie sein Team gerade defensiv gegen eine immens forsch beginnende Eintracht akute Probleme offenbarte. Das 1:0 für den Gastgeber lag direkt mehrmals in der Luft: Da Costa scheiterte allerdings frei vor Neuer an einer Fußparade (7.), Haller fand aus bester Lage das Ziel nicht (8.) und Jovic schoss rechts vorbei (11.).
Vom FC Bayern kam bis auf einen flatternden Freistoßschuss, den Trapp gekonnt parierte (13.), lange Zeit herzlich wenig. Gerade im Aufbauspiel, das Sechser Javi Martinez initiieren sollte, schlichen sich immer wieder gegen pressende Hessen Fehler ein. Die Offensive um Ribery, Lewandowski oder Müller, die allesamt immer wieder konsequent gepresst wurden, fand im Grunde nicht statt. Auf der anderen Seiten verzog indes noch Gacinovic (18.), der in seinem 100. Pflichtspiel für die SGE allerdings in der Folge verletzungsbedingt ausgetauscht werden musste.
Bundesliga, 17. Spieltag
Lewandowski überragt und hadert
Mit fortschreitender Zeit übernahm allerdings immer mehr der amtierende Meister das Zepter - und dominierte besonders nach der zu diesem Zeitpunkt noch sicherlich überraschenden Führung nach Belieben. Wie diese zustande kam? Ganz einfach: Ndicka klärte einen langen Ball zu kurz, setzte so Müller in Szene. Der Weltmeister bedient Lewandowski, der mit überragender Technik Gegenspieler Falette keine Chance ließ und perfekt quer für den freistehenden und einschiebenden Ribery legte (35.). "Lewy" war es dann auch, der mit einer perfekten Flanke Müller bedient - doch dessen Kopfball ging an die Querlatte (44.). Und nur zwei Minuten später verpasste Lewandowski nach Alaba-Pass den Abstauber aus kurzer Distanz.
Lewandowski lässt das 2:0 aus
Eine gegen Ende der ersten Halbzeit sicherlich harmlose Eintracht, die Jovic oder auch Haller kaum mehr in Szene setzen konnte, wollte sich in den zweiten 45 Minuten wieder mit mehr Mut zeigen. Wollte. Denn tatsächlich tat sich in der Offensive der Hessen weiterhin wenig, der Gast aus dem Süden Deutschlands dominierte weiterhin - und kam durch den immer wieder gefällig agierenden Lewandowski, der freistehend vor dem Tor das Zuspiel allerdings nicht kontrollieren konnte, zu einer gefährlichen Aktion (52.).
Ribery zum Zweiten, Rafinha zum Ersten
Schnürte einen Doppelpack: Oldie Franck Ribery (35). imago
Von Frankfurt kam indes bis auf eine Chance für da Costa, der allerdings sichtlich überrascht in die Arme von Neuer abschloss (61.), weiter viel zu wenig. Der FCB verwaltete das 1:0 geschickt - und suchte den Weg in Richtung weiterer Tore.
Zwei davon sollten letztlich noch fallen zu einem am Ende verdienten 3:0-Erfolg, der zugleich den fünften Bundesliga-Sieg in Folge bedeutete: Erst einmal schoss Ribery (nun vier Saisontore, alle in den jüngsten drei Ligaspielen) nach Doppelpass mit Kimmich zum 2:0 ein, hatte dabei auch etwas Glück beim Abschluss und mit dem linken Innenpfosten (79.), ehe ein wohl als Flanke für Lewandowski geplanter Rafinha-Ball sich links oben in den Knick senkte (89.).
Für die Eintracht, die dennoch ein starkes Jahr 2018 feiern durfte (DFB-Pokalsieg, starke Hinrunde unter Neu-Coach Adi Hütter), geht es nach der Winterpause am 19. Januar (15.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Freiburg weiter. Die Bayern, ab sofort wieder "nur" sechs Punkte hinter Tabellenführer Dortmund positioniert, sind bereits tags zuvor (20.30 Uhr) gegen Hoffenheim in der Pflicht. Dies ist zugleich der Rückrunden-Auftakt an einem Freitag.