Augsburgs Coach Manuel Baum drehte im Vergleich zum Pokalfight gegen Mainz (3:2 n. V.) viermal am Personalkarussell: Für Framberger, Moravek, Hahn sowie Gregoritsch (Nackenprobleme) kamen Schmid, Baier, Richter und Finnbogason zum Zug.
Gleich fünf Neue hatte Nürnbergs Trainer Michael Köllner gegenüber dem Pokal-Krimi in Rostock (4:2 i. E.) an Bord: Mühl, Petrak, Fuchs, Misidjan und Zrelak erhielten anstelle von Ewerton (Belastungssteuerung), Rhein, Kubo, Matheus Pereira und Knöll das Startelfmandat.
Finnbogason ist zur Stelle
Nach gut zehnminütiger Abtastphase klingelte es im Gästetor nach dem ersten gelungenen Angriff des FCA: Schmid setzte sich rechts im Sechzehner gegen Leibold mit dem besseren Laufweg durch, der Querpass des Franzosen auf den lauernden Finnbogason lief an Mathenia vorbei - und der Isländer musste nur noch den Fuß hinhalten (11.).
Der Club, nach dem Rückstand zunächst verunsichert, reagierte. In Folge eines harten Foul an Misidjan sah Koo Gelb (15.), danach kam Nürnberg besser ins Spiel und brachte gegen lauernde Gastgeber eine gute Phase auf den Rasen. Luthe war sowohl bei Zrelaks Volleyabnahme (19.) als auch bei Kerks direktem Freistoß (22.) auf dem Posten.
Eckballschütze Max bringt FCN-Deckung ins Schwitzen
Gefährlicher blieb die technisch überlegene Baum-Elf, die immer wieder nach ruhigem Aufbau nach der Lücke im Deckungsverbund der Franken suchte. Aus dem Spiel heraus wollte dies trotz großer Ballsicherheit nicht mehr so recht klappen, aber nach Ecken von Max brannte es mehrmals: So nach Mathenias Patzer, als Leibold vor der Linie rettete (24.). Wenig später bei Gouweleeuws Scharfschuss genau auf Nürnbergs Keeper (26.) und vor allem bei Finnbogasons dicker Kopfballchance, als der Torschütze völlig freistehend drübernickte (35.).
Vom FCN kam offensiv vor dem Kabinengang nichts mehr. Statt Ruhe und Struktur prägten frühe Ballverluste gegen allerdings defensiv höchst aufmerksame Augsburger das Spiel des Altmeisters, koordiniertes Nachrücken blieb bei der Köllner-Elf ein Fremdwort.
Bundesliga, 10. Spieltag
Baum brachte mit Wiederanpfiff Götze für den verwarnten Koo. Nürnberg attackierte nun früher wie forscher und stand dicht vor dem Ausgleich: Luthe parierte einen Behrens-Kopfball famos und hatte Glück, dass der nachsetzende Misidjan nur das Außennetz traf (49.).
Fuchs' Premiere - Schmids Zauber-Freistoß
Pech dann für den FCA, dass Finnbogsson per Kopf nur den Pfosten traf. Denn nach dem Gegenzug stand es 1:1: Zrelak ließ den Ball nach Misidjans Flanke abprallen auf Fuchs, der sich am rechten Fünfereck durchsetzte und mit seinem ersten Bundesligator hoch ins kurze Eck schoss (54.).
Auch Mühl feiert Premiere - und setzt den Schlusspunkt
Doch die Freude des Aufsteigers währte nur kurz, wie schon in Rostock landete ein direkter Freistoß des Gegners im Netz: Schmid zirkelte den Ball aus 25 Metern in den rechten Winkel - 2:1 (59.).
Nach temporeicher Viertelstunde gönnten sich die Kontrahenten eine Verschaufpause, die Partie verflachte in der Folge.
Petraks Fernschuss (75.) leitete die Schlussphase ein. In der hatte der Club mehr zuzulegen und drängte gegen sich verschanzende und zu passive Fuggerstädter auf den Ausgleich. Den verpasste Zrelak nach der besten Kombination des FCN knapp (83.). Aber nach Leibolds Ecke schlug der Aufsteiger doch zu: Mühl köpfte eine Leibold-Ecke im Luftduell mit Caiuby zum 2:2-Endstand ein, mit der die Club-Serie in Augsburg (jetzt: 2/2/0) hielt (88.).
Augsburg reist am Samstag (15.30 Uhr) nach Hoffenheim. Der Club erwartet zur gleichen Zeit Besuch aus Stuttgart.