Frankfurts Trainer Niko Kovac nahm nach dem 1:1-Unentschieden bei Mainz 05 eine personelle Änderung vor und brachte Hasebe für Gacinovic (Bank).
Bei Werder Bremen stand nach der Entlassung von Trainer Alexander Nouri erstmals Florian Kohfeldt in verantwortlicher Position an der Seitenlinie. Er änderte das Team nach dem 0:3 gegen Augsburg auf drei Positionen, zwei Umstellungen betrafen die Defensive: Bauer und Sané saßen erst einmal auf der Bank, Veljkovic und Bargfrede rückten ins Team. In der Offensive bekam zudem Bartels den Vorzug vor Belfodil.
Werders Feuerwehr-Taktik
Bremens Plan sah vor, die Eintracht zu überrumpeln. Ein neuer Trainer bedeutet immer auch eine veränderte Spielanlage, und Werder setzte auf den Überraschungseffekt: Wie angestachelt rannten die Hanseaten an und setzten die Eintracht extrem früh unter Druck. Weil auch die Spieler der hinteren Pressinglinien mutig nachschoben, hatte Frankfurt so seine Probleme, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Der stürmische Bremer Ansatz trug frühe Früchte, Kruse belohnte die Gäste aber nicht (2.).
Bis auf die gute Möglichkeit von Kruse hielt sich die Eintracht defensiv schadlos, nach einer guten Viertelstunde meldeten sich die Hessen auch selber in der Offensive zu Wort - und bewiesen dabei Effektivität. Stenderas Schuss aus 20 Metern wurde noch geblockt (12.), kurz darauf war jedoch kein Bremer mehr zur Stelle. Willems leitete Stenderas Vertikalpass etwas glücklich zu Rebic weiter, der am linken Strafraumeck völlig freistand und den schwierig zu nehmenden - weil aufsetzenden - Ball direkt ins rechte Eck jagte (17.).
Abrupt wurde den Bremern der Wind aus den Segeln genommen, Frankfurt drängte durch Wolf auf den schnellen zweiten Treffer (19.). Frankfurt schien die Lage nun unter Kontrolle zu haben, hatte die Rechnung aber ohne Moisander gemacht. Nach einer Ecke von links bekam der Gastgeber den Ball nicht geklärt, und Moisander drückte das Leder aus fünf Metern über die Linie (25.).
Werder hatte sich wieder zurückgekämpft, und die Partie nahm zum Schluss der ersten Hälfte noch einmal richtig Fahrt auf. Erst glänzten Wolf und Pavlenka, der Bremer hatte das bessere Ende für sich (29.), dann bewies auch der zweite Torhüter seine Klasse: Hradecky schwang sich zum unüberwindbaren Koloss im Tor der Eintracht auf und vereitelte nacheinander beste Möglichkeiten von Junuzovic (40.), Kruse (42.) und Eggestein (43.).
Bundesliga, 11. Spieltag
Abschnitt zwei begann ausgeglichen, allmählich war das Heimteam jedoch im Vorteil. Als Stendera den Doppelpass mit Willems spielte und dieser querpasste, musste Boateng den Ball nur noch über die Linie drücken. Stattdessen bekam er die Kugel ans Schienbein, von wo sie hoch in die Luft flog - Riesenchance vertan (55.)!
Pavlenka macht's wie Hradecky
Die Eintracht verstand es besser, sich Chancen zu erarbeiten. Willems prüfte Pavlenka aus zwölf Metern, dann parierte der Gästekeeper gegen den eigenen Mann Moisander (64./65.). Die Partie war längst nicht so rasant wie zu Teilen des ersten Abschnitt, vieles schien auf ein Remis hinauszulaufen.
Doch Frankfurt raffte sich noch einmal zu einer Schlussoffensive auf, Boateng und Falette vergaben Möglichkeiten (87./88.). Einen Pfeil hatten die Hessen aber noch im Köcher - Tawatha flankte maßgenau auf den Elfmeterpunkt, wo Haller den Ball im Sprung per Volleyschuss im Bremer Kasten versenkte. Die späte Eintracht-Führung, erzielt mit dem ersten Torschuss von Haller in der 89. Minute! Bremen warf noch einmal alles nach vorne, wurde aber nicht mehr gefährlich.
Bremen bleibt also zum 14. Mal in Folge ohne Erfolg - Vereins-Negativrekord. Frankfurt bejubelt dagegen erneut einen späten Sieg. Weiter geht es für die Eintracht nach der Pause am 18. November in Hoffenheim. Bremen empfängt am Sonntag, 18.11., um 18 Uhr, Hannover 96.