TSG-Coach Julian Nagelsmann wechselte auch im Hinblick auf das Rückspiel in der Champions League Qualifikation in Liverpool sechsmal: Bicakcic, Kaderabek, Rupp, Kramaric, Gnabry und Wagner (nicht im Kader) fanden sich im Vergleich zur 1:2-Pleite im Hinspiel gegen die Reds nicht in der Anfangself. Dafür durften Nordtveit, Toljan, Geiger (BL-Debüt), Amiri, Uth und Szalai von Beginn an ran.
Bei Werder gab es gegenüber dem 3:0-Erfolg im DFB-Pokal bei Drittligist Würzburg eine personelle Veränderung: Bartels (Rotsperre im Pokal) kehrte für Gondorf in die Startelf zurück. Bremens Trainer Nouri stellte Bartels neben Kruse im Sturm auf, Kainz rutschte eine Reihe zurück.
TSG dominant: Demirbay drüber
Hoffenheim startete mit einer richtig dominanten Anfangsphase: die „Nagelsmänner“ hatten zu Beginn über 75 Prozent Ballbesitz und eine nahezu fehlerfreie Passquote. Werder dagegen kam häufig einen Schritt zu spät. Demnach gingen die ersten Chancen auf das Konto der Hausherren: Demirbay schoss frei vor Pavlenka über das Tor (5.), Nordtveit traf im Anschluss an eine Ecke nur das Außennetz (15.).
Die Bremer waren zwar selten am Ball, hatten dafür aber die Hoheit in den Zweikämpfen inne. Offensiv agierten die Grün-Weißen allerdings hanseatisch sparsam, manchmal gar schlampig. Zwei Belege: eine blitzsaubere Konterchance vertändelte Kainz mit einem zu späten Abspiel (27.). Zwei Minuten später brachte der Österreicher gar das Kunststück fertig, den Ball aus fünf Metern am leeren Tor vorbeizuschießen (29.).
Werder im Abschluss gefährlicher
Die Nouri-Elf machte es mittlerweile richtig gut, überließ Hoffenheim nach wie vor häufig den Ball, hielt den Gegner aber dafür vom eigenen Tor weitestgehend fern. Die gefährlicheren Chancen hatten ebenfalls die Gäste: Gebre Selassie kam nach einem Kruse-Freistoß nicht zum Abschluss (35.), Neuzugang Augustinsson prüfte Baumann links im Strafraum mit einem wuchtigen Abschluss (36.), und Hübner schmiss sich in einen gefährlichen Kruse-Schuss (42.).
1. Bundesliga, 1. Spieltag
Hoffenheim wieder spielbestimmend
Nach der 15-minütigen Unterbrechung riss die TSG - wie schon zu Beginn der Partie - das Geschehen wieder verstärkt an sich. Doch die Bremer Defensive stand nach wie vor bombenfest, verschob geschickt und machte dadurch die Räume eng. Apropos eng: Das war es nach genau einer Stunde bei Demirbays abgefälschten Schuss. Der Ball prallte von der Unterkante der Latte auf die Linie, anschließend klärte Pavlenka in höchster Not (61.).
TSG-Coach Nagelsmann stärkte in der Folge die Offensive: Neben Kramaric (für Amiri) kam auch der Ex-Bremer Gnabry (für Uth) zum Einsatz. Auf der Gegenseite stärkte Werders Trainer Nouri mit Bargfrede (für Kainz) und Gondorf (für Bartels) das defensive Mittelfeld.
Kramaric hat das Glück des Tüchtigen
Matchwinner: Andrej Kramaric schoss das Tor des Tages in Sinsheim. Imago
Zwar zog sich die Schlinge für die Bremer immer weiter zu, richtig gefährlich wurde es aber nur bei Zubers verunglücktem "Flankenschuss", der wenige Zentimeter am Tor vorbeirauschte (79.). Pech hatte Werder wenige Minuten später: Szalai spitzelte die Kugel mit Mühe zu Kramaric, der aus etwa 20 Metern abzog und davon profitierte, dass Bauer den Ball unhaltbar mit dem Rücken abfälschte - 1:0 (84.). Obwohl Werders Trainer Nouri noch Angreifer Johannsson brachte, sollte ein Punktgewinn zum Auftakt nicht mehr glücken.
Hoffenheim kämpft am Mittwoch (20.45 Uhr) an der Anfield Road in Liverpool um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League. In der Liga gastiert die Nagelsmann-Elf am kommenden Samstag bei Bayer 04 Leverkusen (15.30 Uhr). Bremen empfängt zeitgleich den FC Bayern München.