FSV-Trainer Martin Schmidt schmiss im Vergleich zur 1:2-Pokal-Niederlage in Fürth die Rotationsmaschine an: Bussmann, José Rodriguez, Öztunali, Onisiwo und Bungert fanden sich allesamt auf der Bank wieder, dafür durften Bell, Donati, Serdar, Cordoba und Jairo von Beginn an ran.
Ingolstadts Trainer Markus Kauczinski setzte noch einen drauf: Nach dem 1:4 i.E. in Frankfurt im Pokal brachte er gleich sieben neue Spieler: Hinterseer, Moritz Hartmann, Roger, Suttner, Tisserand, Hadergjonaj und Keeper Nyland ersetzten Leckie, Christiansen, Lex, Groß, Jung, Bregerie und Levels.
"Jetzt erwarte ich eine Reaktion", spornte Schmidt seine Mannschaft nach dem Zweitrunden-Aus im Pokal gegen Fürth an. Doch die Rheinhessen taten sich gegen den Gast aus Oberbayern zunächst sehr schwer. Ingolstadt zog sich im 4-4-2-System bei gegnerischem Ballbesitz zurück und attackierte aggressiv gegen den jeweils ballführenden Mainzer. Davon ließen sich die Hausherren, die ihrerseits im 4-2-3-1 agierten, beeindrucken und schafften es in der Anfangsphase nicht, sich dem Strafraum der Schanzer gefährlich zu nähern.
Bundesliga, 9. Spieltag
Geballtes Chancen-Paket - danach Flaute
Bis zum ersten Torabschluss sollte es bis zur 17. Minute dauern: Nach Malli-Freistoß kam De Blasis freistehend zum Abschluss, anschließend probierten es Cordoba (18.) und Jairo (21.) aus der Distanz. Auf der Gegenseite sorgte Hinterseer für Aufsehen, als er den Querbalken traf (20.). In der Folge tat sich Mainz trotz großem läuferischem Aufwand und viel Ballbesitz (63 Prozent) schwer, die clever verteidigenden Gäste, die in Durchgang eins 64 Prozent aller Zweikämpfe gewannen, in Bedrängnis zu bringen.
Brosinski fällt, Malli trifft
Nach dem Seitenwechsel war Mainz weiterhin das aktivere Team und drängte in Person von Außenverteidiger Brosinski nach vorne. Der 28-jährige wurde von Hartmann im Strafraum an der Schulter gezogen - Elfmeter. Malli schnappte sich die Kugel und verwandelte eiskalt zur 1:0-Führung für Mainz (51.). Ingolstadt wirkte nicht geschockt und hatte durch einen Suttner-Freistoß die Chance auf den schnellen Ausgleich (54.)
Ingolstadt will den Ausgleich
Nach dem Treffer gestaltete sich die Partie offener - auf Mainzer Seite verpasste Jairo per Kopf (61.), für die Schanzer hatte Pechvogel Hartmann die Gelegenheit, seien Fauxpas wieder gutzumachen, aber seinen Abschluss klärte Hack kurz vor der Linie (63.). Ingolstadt trieb nun der Mut der Verzweiflung immer weiter nach vorne und bot damit den Hausherren Raum für Konter: Serdar schickte Cordoba in die Spitze, der Kolumbianer verfehlte allerdings das Tor (83.).
Joker Öztunali macht den Deckel drauf
Zwei Minuten darauf zeigte er Vorbereiter-Qualitäten, als er dem eingewechselten Öztunali assistierte - 2:0 für die Hausherren (85.). Mainz feierte, bei Ingolstadt herrschte Frust: Christiansen, bereits verwarnt, senste Donati um und musste mit Gelb-Rot vorzeitig das Feld verlassen (87.).
Mainz spielt am Donnerstag (19 Uhr) in der Europa League beim RSC Anderlecht, in der Liga begibt sich der FSV am Sonntag (15.30 Uhr) nach Leipzig. Auf Ingolstadt wartet am Samstag (15.30 Uhr) der FC Augsburg.