Darmstadts Trainer und Ex-Bremer Norbert Meier tauschte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Augsburg dreimal Personal: Neben den ehemaligen Werderanern Niemeyer (Bank) und Guwara (Leihe, Gelb-Rot) musste auch Höhn zusehen. Dafür begannen Holland, Fedetskyy und der wiedergenesene Sulu (Saisondebüt).
Lediglich eine Veränderung nahm Werders Interimslösung Nouri nach dem 2:1-Last-Minute-Sieg gegen Wolfsburg vor: Veljkovic, der gegen die Wölfe kurzfristig in die Startformation gerückt war und seinen Job ordentlich gemacht hatte (kicker-Note 3), musste für den gesunden Sané wieder weichen.
Werder war in der Anfangsphase sehr präsent und hatte mehr Ballbesitz als die Darmstädter Lilien. Dafür verzeichnete die Meier-Elf die erste Chance des Spiels: Gondorf zirkelte einen Freistoß aus etwa 30 Meter an den Außenpfosten des Kreuzecks (6.). Ansonsten tat sich aus dem Spiel heraus nur wenig, da beide Mannschaften zunächst einmal um Sicherheit in der Defensive bemüht waren.
Colak nutzt Gebre Selassies Tollpatschigkeit
So führten sowohl die Bremer als auch die Darmstädter des Öfteren den langen Ball ein. Und genau ein solcher brachten den Lilien dann auch die Führung, denn Gebre Selassie verschuldete gegen Gondorf unglücklich einen Foulelfmeter, den Colak eiskalt zur Führung verwandelte (17.).
Den Bremern gelang die prompte Antwort nicht, da ihnen spielerisch gegen in den Zweikämpfen aggressive Darmstädter kein Mittel einfiel. Selbiges galt nach wie vor aber auch für die Lilien, die nach einer halben Stunde erstmals wechselten: Der Gelb-verwarnte Fedetskyy wurde durch Sirigu ersetzt.
1. Liga, 6. Spieltag
Auch nach Standardsituationen (Gnabry, 36., Gebre Selassie, 38.) konnte Werder SVD-Keeper Esser nicht wirklich in Gefahr bringen. Anders sah dies auf der Gegenseite aus: Dort schoss Gondorf auch seinen zweiten Freistoß aus circa 30 Metern nur knapp über das Tor (45.).
Sané nickt zum Ausgleich ein
Werder-Coach Nouri nahm zur Pause mit Bartels (für Hajrovic) und Sternberg (für Bauer) gleich zwei Veränderungen vor, die sich auch gleich auszahlten: Sané vollendete eine Kopfballstafette zum 1:1-Ausgleich (51.). Für die Lilien war der Gegentreffer doppelt bitter, denn beim Gegentreffer verletzt Milosevic Keeper Esser an der Schulter, sodass dieser kurz darauf ausgewechselt werden musste. Heuer Fernandes stand fortan zwischen den Pfosten (55.).
Werder erhöhte mittlerweile deutlich die Schlagzahl, spielte nach vorne und hatte klare Vorteile in puncto Ballbesitz. Doch die Grün-Weißen mussten defensiv extrem aufpassen: Bartels rettete in höchster Not gegen Gondorf (59.).
Gnabry belohnt Werder
Spiel gedreht: Serge Gnabry zeigte beim 2:1 seine Schnelligkeit sowie seine technischen Fertigkeiten. picture alliance
Doch die Vielzahl an Möglichkeiten verzeichneten mittlerweile die Norddeutschen: Manneh (60., 61.) und Gebre Selassie (62.) vergaben ihre Chancen noch, nicht aber Gnabry, der von Manneh steilgeschickt wurde, Keeper Heuer Fernandes umkurvte und zur Bremer Führung einschob (67.).
Das 2:1 hatte die Partie gedreht und Werder war obenauf. Gegen den Trend fiel anschließend der erneute Ausgleich, den Colak nach Diagonalball von Gondorf sehenswert per Volleyschuss erzielte (73.). Dadurch entwickelte sich bei mittlerweile strömendem Regen eine interessante Schlussphase, in der die Grün-Weißen auf Sieg spielten. Gondorf klaute Gnabry im Strafraum im letzten Moment den Ball (87.), ehe Heuer Fernandes nach einer Ecke das Leder gegen Gebre Selassie reflexartig über die Latte lenkte (89.).
So können beide Teams mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen. Anschließend ist Darmstadt am Sonntag (16. Oktober, 15.30 Uhr) in Mainz zu Gast, Bremen empfängt am Samstag (15. Oktober, 18.30 Uhr) Bayer Leverkusen.