Hamburgs Trainer Markus Gisdol reagierte auf den desolaten Auftritt seiner Elf beim 0:4 in Augsburg mit vier Änderungen: Der wiedergenesene Mathenia (Tor) kehrte ebenso in die Startelf zurück wie Kostic (nach Gelb-Sperre). Außerdem waren Janjicic und Jung neu dabei. Mickel (Tor), Gregoritsch, Walace und Ostrzolek landeten auf der Reservebank. Bemerkenswert: Der erst 18-Jährige Janjicic, bislang mit Ausnahme von zwei Joker-Einsätzen fast ausnahmslos in der Regionalliga-Mannschaft eingesetzt, feierte sein Startelf-Debüt.
Auch FSV-Coach Martin Schmidt ließ im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach kräftig rotieren: Balogun, Gbamin, Öztunali, Cordoba und de Blasis spielten für Hack, Onisiwo, Frei, Bojan und Quaison.
Bundesliga, 32. Spieltag
Die prekäre Situation, in der sich beide Mannschaften befinden, war von Beginn an auf dem Platz spürbar. Zwar fehlte es hüben wie drüben nicht an Engagement, allerdings agierten sowohl die Hamburger als auch die Mainzer mit angezogener Handbremse. "Bloß keinen Fehler machen", schien das Motto zu sein.
Die Mainzer wirkten dennoch einen Tick strukturierter und kamen nach sieben Minuten zu einer dicken Möglichkeit: HSV-Keeper Mathenia musste bei einer Doppelchance von Cordoba und Muto all sein Können aufbieten, um den Rückstand zu verhindern. Mathenias Gegenüber Huth war kurz darauf gegen Kostic gefordert (14.).
Damit hatte es sich aber mit nennenswerten Abschlüssen vor der Halbzeit. Das Spiel war geprägt von Hektik, Nervosität und fehlenden Ideen. Unter dem Strich war es ein unheimlich zähes Duell zweier Mannschaften, die sich eng beharkten und offensiv nicht allzu viel zustande brachten.
Nichts Neues nach der Pause - Spätes Verletzungspech
Intensives Duell: Jhon Cordoba gegen Kyriakos Papadopoulos (re.). imago
Das große Problem hüben wie drüben war die Passquote. Bei den Hamburgern landete in Hälfte eins fast jeder zweite Ball beim Gegner, bei den Nullfünfern war es nur unwesentlich besser - 61 Prozent der Pässe kamen beim FSV an. Folglich überraschte es kaum, dass es mit 0:0 in die Pause ging.
Auch nach Wiederanpfiff änderte sich nichts. Beide Mannschaften waren darauf bedacht, keine Fehler zu machen und spielten auf Sicherheit. Die Tabelle lähmte offenbar gewaltig. Chancen gab es über weite Strecken der zweiten Hälfte praktisch gar nicht. Das lag zu einem Großteil auch daran, dass hüben wie drüben die Offensivspieler nur wenig Unterstützung erhielten. Nachrücken stand bei den Defensivspielern nicht unbedingt auf der Tagesordnung.
Knifflig wurde es für Schiedsrichter Daniel Siebert in der 73. Minute, als Donati den Ball im eigenen Sechzehner an den Arm bekam und sich so manch ein Hamburger-Fan Elfmeter gewünscht hätte. Diesen gab es aber nicht, sodass es bis zum Schluss ein spannendes Duell blieb. Der eingewechselte Jairo sorgte noch einmal für ein Ausrufezeichen, als er Huth mit einem satten Distanzversuch prüfte (77.), ehe Gbamis Freistoß knapp vorbeistrich (81.). Tore fielen keine mehr, dafür gab es gleich zwei Verletzte: Nach einem Zusammenprall zwischen Muto und Diekmeier ging es weder für den Mainzer noch für den Hamburger weiter.
Zwei Spieltage stehen in der Bundesliga noch auf dem Programm, traditionsgemäß finden alle Spiele zur gleichen Zeit statt - am kommenden Samstag ab 15.30 Uhr. Der HSV tritt dann auf Schalke ohne den Gelb-gesperrten Mavraj an, Mainz 05 empfängt die Frankfurter Eintracht.