Leverkusens Trainer Tayfun Korkut nahm im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Freiburg fünf Wechsel vor: Für Dragovic (nicht im Kader), Wendell, Baumgartlinger (Bank), Havertz (wegen Abiturprüfungen freigestellt) und Chicharito (Bank) begannen Jedvaj, Henrichs, Aranguiz, Bellarabi und Kießling.
Schalke-Coach Markus Weinzierl tauschte nach dem 1:1-Remis gegen RB Leipzig zwei Startelf-Akteure: Goretzka (wieder fit nach Gehirnerschütterung und ausgerenktem Kiefer) ersetzte Meyer (Fersenprobleme), Schöpf rückte außerdem für Huntelaar (Bank) in die Anfangself.
Leverkusens Blitzstart - Schalkes Tore
Die ersten Minuten gehörten den Hausherren: Schon nach 38 Sekunden klaute Bellarabi Bentaleb den Ball und setzte Brandt in Szene, der frei vor Fährmann am Schalker Schlussmann scheiterte (1.). Kurz danach zielte Volland über das Tor (5.). Den ersten Treffer erzielten allerdings die Gäste: Bentaleb schickte Goretzka mit einem Steilpass in den Bayer-Strafraum. Der 22-Jährige legte den Ball quer für Burgstaller, der nur noch einschieben musste (6.). Nur vier Minuten später folgte die nächste kalte Dusche für die Hausherren. Höwedes stieg nach einer Schöpf-Ecke hoch und wuchtete die Kugel ins Netz zum 2:0 für die Gäste (10.).
Leverkusen zeigte sich nach Schalkes eiskaltem Doppelschlag geschockt und verlor völlig seine Linie: Brandt und Bellarabi kamen nur noch selten über die Flügel, Volland mühte sich als hängende Spitze hinter Kießling vergeblich. Zudem offenbarte die Werkself große defensive Lücken, in die Schalke immer wieder mit Burgstaller, Goretzka oder Schöpf stieß. Die beiden Letztgenannten sorgten schließlich für das dritte Tor: Auf Vorarbeit von Goretzka benötigte Schöpf zwar zwei Versuche, brachte den Ball dann aber am zunächst noch stark reagierenden Leno vorbei im Tor unter (18.). Für Leverkusen war es der früheste 0:3-Rückstand seit September 1981 (2:5 gegen Kaiserslautern).
Schalke tonangebend bis zur Pause
Nun war Schalke endgültig tonangebend. Der Korkut-Elf fiel wenig ein. Einzig Jedvajs Distanzschuss versprühte einen Hauch von Gefahr (21.). Auf der Gegenseite scheiterte Burgstaller aus spitzem Winkel an Leno (40.).
Bundesliga, 31. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel wiederholte sich die Anfangsphase der ersten Hälfte: Leverkusen erwischten den besseren Start. Erneut waren nach dem Anstoß nur wenige Sekunden gespielt, ehe Bellarabi auf Volland-Zuspiel vom rechten Strafraumeck abzog und das Tor nur knapp verfehlte (46.). Das Tor machten aber wieder die Gäste. Kampl hatte Goretzka zu Fall gebracht, den fälligen Freistoß zirkelte Schöpf auf den zweiten Pfosten, wo Burgstaller ohne Gegenspieler per Direktabnahme zum 0:4 traf (50.).
Kießling erzielt per Kopf das 1:4
Es entwickelte sich nun eine über weite Strecken höhepunktarme Partie. Schalke machte nur noch das Nötigste, die Hausherren dagegen versuchten, das Ergebnis noch etwas erträglicher zu gestalten. Nach vergebenen Chancen durch Brandt (61.) und Bellarabi (61., 67.) erzielte Kießling tatsächlich das 1:4: Der 33-Jährige setzte sich gegen Burgstaller durch und drückte ein Bellarbi-Zuspiel aus kurzer Distanz über die Linie (69.).
In der Folge passierte nur noch wenig. Die Gäste schalteten einige Gänge runter, die Werkself tauchte vorne nur noch selten auf, weshalb es beim 4:1 aus Schalker Sicht blieb. Die Königsblauen sind damit wieder in Schlagdistanz, während die Rheinländer die Abstiegssorgen weiterhin noch nicht komplett abstreifen können.
Für Bayer Leverkusen geht es am kommenden Wochenende samstags (15.30 Uhr) nach Ingolstadt, Schalke tritt am Sonntag (17.30 Uhr) beim SC Freiburg an.