FC-Coach Peter Stöger veränderte seine Startaufstellung gegenüber der 1:2-Niederlage in Augsburg , bei der die Kölner trotz doppelter Überzahl in der Schlussphase nicht mehr zum Ausgleich gekommen waren, auf einer Position: Rausch ersetzte Clemens und verteidigte in einem 4-3-3-System hinten links.
Bei der TSG wechselte Trainer Julian Nagelsmann nach dem furiosen 5:3-Spektakel gegen Mönchengladbach ebenfalls einmal: Bicakcic spielte für Hübner (10. Gelbe) in der Hoffenheimer Dreierkette.
Die Kölner legten trotz einer zuletzt weniger erfolgreichen Phase (drei Niederlagen aus vier Spielen) forsch und sehr bissig los. Über das Zentrum suchten die Geißböcke in der Umschaltbewegung mit gefährlichen Steilpässen die schnellen Angreifer Modeste und Osako. Der Franzose, von 2013 bis 2015 in Hoffenheimer Diensten, stand im ersten Durchgang jedoch nur dreimal im Abseits, einen Torschuss verbuchte er in den ersten 45 Minuten nicht. Stattdessen ging die erste Möglichkeit für den FC auf das Konto eines Hoffenheimers: Bicakcic köpfte einen Jojic-Freistoß spektakulär über das eigene Tor (7.). Auf der anderen Seite hatte Kramaric aus spitzem Winkel die erste Torannäherung der Gäste abgegeben (4.).
Hoffenheim wird stärker: Fast 60 Prozent Ballbesitz
So überstanden die Gäste aus dem Kraichgau die erste Sturm-und-Drang-Phase der Kölner schadlos und wurden stattdessen selbst etwas aktiver, ohne dabei aber zunächst Hochkaräter herauszuspielen. Hoffenheim erarbeitete sich in der Folge mehr Ballbesitz und wirkte dadurch optisch überlegen. Durch Szalai (28.) und Zuber (37.) kam der Tabellendritte zudem zu ein paar Halbchancen.
Erst in den Schlussminuten wurden die Gastgeber wieder spielbestimmender. Bei Heintz' Kopfball hatten die FC-Fans in der 40. Minute den Torschrei auf den Lippen: Osako hatte Jojics Ecke verlängert, der Innenverteidiger anschließend im Kopfballduell mit Rudy den Ball an den Außenpfosten geköpft. Keine zwei Minuten später verzog Osako nach energischer Hereingabe von Heintz zentral im Strafraum, sodass es torlos in die Halbzeitpause ging.
Bundesliga, 30. Spieltag
Ohne personelle Veränderungen startete der zweite Durchgang, in dem es für Heintz bezüglich eines Platzverweises immer enger wurde. So reagierte Stöger und ersetzte ihn durch BVB-Leihgabe Subotic (52.). Eine erste Kölner Chance nach dem Seitenwechsel vertändelte Jojic, dem rechts am Sechzehner der Ball versprang (54.). Auf der anderen Seite kam Kramaric nach einem Zweikampf mit Klünter im Strafraum zu Fall. Jedoch stand der Kroate zuvor im Abseits (56.).
Bittencourt steht goldrichtig
Zwei Minuten später jubelten die Kölner nach einem ganz starken Vortrag: Über Klünter und Hector landete die Kugel flach im Fünfer bei Bittencourt, der nur noch einschieben musste (58.). Auch auf der Gegenseite lag kurz darauf der Ball im Netz, allerdings wurde Wagner wegen einer Abseitsstellung korrekterweise zurückgepfiffen (62.).
Tor! Leonardo Bittencourt brachte Köln mit seinem Tor in Führung. Picture Alliance
Hoffenheim stürmte mittlerweile mit Amiri und dem früheren Kölner Uth. Doch selbst mit diesem offensivstarken Personal blieben die Chancen aus. Köln verteidigte gut und ließ die Kraichgauer nur ganz selten in den eigenen Strafraum eindringen. Vielmehr hatte der FC nun gute Kontermöglichkeiten gegen aufgerückte Hoffenheimer: Osako scheiterte aus spitzem Winkel an Baumann (77.).
Köln lässt Mega-Chance liegen - und wird prompt bestraft
Erst in der Schlussviertelstunde wurden die Aktionen der Gäste noch einmal zwingender. Innenverteidiger Süle legte sich den Ball zu weit nach vorne, sodass er nicht mehr an Horn vorbeikam (80.). Kein Vorbeikommen hieß es auch auf der anderen Seite, wo Modeste, Jojic und Lehmann die Entscheidung verpassten (90.). Und so wurde der FC in der Nachspielzeit noch bestraft: Demirbay schob nach einem Querschläger von Osako aus 16 Metern präzise ins linke Toreck ein - der Ausgleich, der Schlusspunkt und Hoffenheims erste Qualifikation für den Europapokal.
Am nächsten Wochenende tritt Köln am Samstag (15.30 Uhr) in Dortmund an, die Hoffenheimer haben am Sonntag (17.30 Uhr) Eintracht Frankfurt zu Gast.