Freiburgs Trainer Christian Streich stellte im Vergleich zum 1:1 in Augsburg auf drei Positionen um. Abrashi, Grifo und der Ex-Bremer Ignjovski ersetzten Schuster, Kübler und den verletzten Höfler (Knie).
Bei den Bremern musste Coach Alexander Nouri nicht nur auf Gnabry und Junuzovic (grippaler Infekt) verzichten, sondern kurzfristig auch auf Abwehrchef Sané (Adduktorenprobleme). Gegenüber dem 3:0-Erfolg gegen Leipzig begannen Maxi Eggestein und Kruse für Junuzovic und Pizarro (Bank).
Freiburg dominant, Bremen effektiv
Bei wunderschönem Frühlingswetter sahen die Zuschauer im Schwarzwald-Stadion sehr dominante Freiburger, die gleich zeigen wollten, wer der Herr im Haus war. Allein in der Anfangsviertelstunde generierte die Streich-Elf überragende 71 Prozent Ballbesitz und gewann 59 Prozent ihrer Zweikämpfe. Eine erste Möglichkeit hatte Grifo per Freistoß, die von "Beachvolleyballer" Wiedwald entschärft wurde (10.). Werder war fast gar nicht offensiv aktiv, sondern fuhr lediglich vereinzelte Konterangriffe, die aber nicht sauber zu Ende gespielt wurden.
Und so half dann einfach mal der lange Ball von Wiedwald, den der SCF-Defensivverbund nicht klären konnte. Kempf wurde von Bartels unter Druck gesetzt und legte dadurch unfreiwillig für Kruse auf, der Werder mit einem wuchtigen Distanzschuss komplett überraschend in Führung schoss (21.). Auf den Torjubel verzichtete der Ex-Freiburger jedoch.
Garcia-Wechsel macht sich gleich bezahlt
Mit dem Tor wurde dem Sport-Club sprichwörtlich der Stecker gezogen. Die Streich-Elf war fortan überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen. Es schlichen sich viele leichte Fehler ein und von der Dominanz aus der Anfangsphase war gar nichts mehr zu spüren. Stattdessen zeigte sich der SVW nun deutlich bissiger, musste aber dafür den Verlust von Außenverteidiger Bauer hinnehmen. Der verletzte Ex-Ingolstädter wurde durch Santiago Garcia ersetzt - eine Auswechslung die noch im ersten Durchgang Früchte trug: Der Argentinier flankte in der letzten Aktion des ersten Durchgangs messerscharf in den Strafraum, wo Delaney entschlossen zum 2:0 vollstreckte (45.+2).
1. Bundesliga, 26. Spieltag
Dreier-Wechsel Freiburg, drittes Tor Werder
SCF-Coach Streich zog zur Pause die Reißleine und schöpfte sein komplettes Wechselkontingent aus: Top-Joker Petersen, Kübler und Schuster kamen für Niederlechner, Ignjovski und Abrashi. Die Bremer dagegen kamen unverändert aus den Kabinen und nahmen den Freiburgern gleich einmal den Wind aus den Segeln - nach Kruses Flanke köpfte Delaney über Schwolow hinweg zum 3:0 (47.). Bartels hätte kurz darauf sogar auf 4:0 stellen müssen, scheiterte aber freistehend im Eins-gegen-eins am Freiburger Schlussmann (54.).
Die Gastgeber waren nach einer knappen Stunde nahezu mausetot. Doch aufgeben kam für die Badener nicht in Frage. Und sie wurde belohnt, wenngleich durch die Mithilfe von Garcia, der Philipp unnötigerweise im Strafraum umcheckte - Elfmeter. Petersen scheiterte im ersten Anlauf zwar an Wiedwald, den Nachschuss spitzelte er aber doch noch über die Linie (65.). Neue Hoffnung für den Sport-Club? Nur vorerst!
Dreierpack Delaney
Denn Werder bekam nach wie vor seine Konterchancen. Die nächste vergab Bartels noch durch eine unpräzise Flanke, ehe er beim nächsten Schnellangriff einen verunglückten Delaney-Schuss sehenswert mit der Hacke verwandelte. Vorausgegangen war der Szene aber eine unglückliche Aktion, in der Grifo und Schiedsrichter Wolfgang Stark zusammenprallten. Erst so war Werder überhaupt in Ballbesitz gekommen.
Doch damit noch nicht genug, denn der Sport-Club steckte nach wie vor die Köpfe nicht in den Sand. Grifo verkürzte mit einem Schlenzer gar nochmals, ehe dann aber Delaney mit seinem dritten Treffer den Endstand herstellte. Der Däne traf nach Kainz' Freistoß erneut per Kopf zum 5:2. Für Werder war es der fünfte Sieg aus den letzten sechs Spielen.
Unter der Woche ist Freiburg am Mittwoch (20 Uhr) in Wolfsburg zu Gast, Bremen empfängt am Abend zuvor (20 Uhr) den FC Schalke 04 und wird da versuchen, seine beeindruckende Serie fortzusetzen.