Müller erzielt Nummer 2900
Hamburgs Trainer Markus Gisdol brachte nach dem 0:0 in Frankfurt gleich vier Neue in seiner Startelf: Douglas Santos, Mavraj, Müller und Walace spielten für Ekdal, Ostrzolek, Sakai (alle Bank) und Hunt (Bruch des Schienbeinköpfchens). Kölns Coach Peter Stöger tauschte im Vergleich zum 4:2 gegen Hertha BSC zwangsläufig zweimal Personal: Höger und Rausch begannen für Lehmann (5. Gelbe) und Osako (Kapselverletzung im Knie).
Die Partie bot bereits nach Sekunden die erste Großchance: Modeste setzte vier Meter vor dem Tor zum artistischen Fallrückzieher an, zielte aber knapp drüber (1.). Statt einer frühen FC-Führung aber traf der bis dahin kaum ins Spiel kommende HSV: Wood tankte sich über links in den Sechzehner und legte für Müller ab, der aus sechs Metern Horn zum 1:0 tunnelte (13.). Es war der 2900. Bundesliga-Treffer der Hamburger.
Jojics Antwort
Die Geißböcke wirkten ein wenig überrascht und fanden kaum zu ihrem Spiel. Hamburg spielte im 4-2-3-1 weiter nach vorne, Köln kam im 4-4-2 kaum ins gegnerische Drittel. Modeste war über weite Strecken abgemeldet. Aus dem Nichts fiel dann aber auch Treffer Nummer zwei an diesem Samstagnachmittag: Eine Clemens-Flanke fand Jojic am zweiten Pfosten, der aus sieben Metern präzise ins linke Eck einköpfte (25.). Plötzlich waren die Domstädter wieder am Drücker - Modeste köpfte ein Eckball-Geschenk der Hanseaten knapp über die Latte (28.).
Die Drangphasen wechselten sich auch im weiteren Verlauf ab. Bis zur Halbzeit nahm der HSV noch einmal an Fahrt auf und kam durch Papadopoulos (33., 34.) und Müller (39.) zu weiteren guten Möglichkeiten. Leistungsgerecht ging es mit einem 1:1 in die Pause.
Viel Leerlauf - Holtby trifft spät
1. Bundesliga, 26. Spieltag
Beide Trainer brachten mit Wiederbeginn frisches Personal: Gisdol schickte Ekdal, Stöger Heintz aufs Feld. Während die Partie recht ausgeglichen war und sich hauptsächlich im Mittelfeld abspielte, war der HSV-Coach kurz darauf zum Wechseln gezwungen: Müller verletzte sich in einem Zweikampf am linken Knie und musste für Gregoritsch Platz machen (54.). Der Schwung aus dem ersten Durchgang ging fast gänzlich verloren. Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld und konnten diesen Mannschaftsteil über weite Strecken kaum noch überwinden.
Wirkliche Torgefahr kam auch in der Schlussphase nicht mehr auf. Viele Abspielfehler bremsten den Spielfluss. Sogar FC-Top-Torjäger Modeste fast nicht statt. Die Geißböcke beschränkten sich nur noch aufs Kontern. Der HSV hatte zwar ein wenig mehr Ballbesitz, schaffte es aber nicht, gut geordnete Geißböcke zu überwinden. Bis zur Nachspielzeit: Köln konnte eine Diekmeier-Flanke nicht klären, dann fiel Holtby der Ball vor die Füße und donnerte die Kugel aus der Nahdistanz zum 2:1-Endstand in die Maschen (90.+2). Für den Blondschopf endete eine Durststrecke von 2172 Minuten ohne Tor.
Schon am Dienstag geht es in die nächste Etappe der englischen Woche: Hamburg ist am Dienstag (20 Uhr) in Dortmund gefordert. Köln empfängt gleichzeitig Eintracht Frankfurt.