Freiburg-Trainer Christian Streich entschied sich nach der spät zustande gekommenen 1:2-Niederlage in Berlin zu drei personellen Wechseln: Statt Ignjovski, Abrashi und Haberer (alle Bank) begannen Stenzel, der sein Bundesliga-Debüt gab, sowie Frantz und Bulut. Damit einher ging die Umstellung von Dreier- auf Viererkette in der Abwehr.
Gladbach-Coach Andre Schubert entschied sich nach dem 2:1 gegen Leverkusen am 1. Spieltag nur zu einer Änderung: In der Offensive startete Hazard an Stelle von Hahn (Bank).
Niederlechner an den Pfosten - Hazard humorlos
Die Freiburger überließen der Borussia in der Anfangsphase zumeist den Ball, verteidigten allerdings bereits kurz vor der Mittellinie mit viel Einsatzbereitschaft aggressiv und ließen die Gäste so nicht zur Entfaltung kommen. Grifo gab für den SCF den ersten Warnschuss der Partie ab, der Sommer indes vor keine großen Probleme stellte (5.). Gladbach tat sich gegen die bissigen Breisgauer schwer, überhaupt in die Nähe des Gehäuses von Schwolow zu kommen. Die Streich-Elf setzte derweil immer wieder einmal Nadelstiche. So auch in der 16. Minute, als Niederlechner gegen vier Gegenspieler den Ball behauptete und den Ball dann vom Strafraumrand den linken Innenpfosten setzte!
1. Liga, 2. Spieltag
Mitte der ersten Hälfte kamen die Freiburger noch besser ins Spiel und verlagerten das Geschehen immer häufiger in die Hälfte der Fohlenelf. Nach Ballverlust von Christensen vor dem eigenen Strafraum spielte Philipp Grifo frei, doch weil das Zuspiel einen Tick zu steil geriet, konnte der Offensivakteur den Fauxpas des dänischen Abwehrspielers letztlich nicht bestrafen (31.). Nur Sekunden später scheiterte Frantz vom Strafraumrand an Sommer (32.).
Doch statt der einer zu diesem Zeitpunkt sicher nicht unverdienten Führung für den SCF stand es wenige Minuten später plötzlich 1:0 für Gladbach: Bei einem Angriff über die rechte Abwehrseite der Borussia versuchte Philipp gegen Traoré zu klären, doch der Ball sprang genau vor die Füße von Hazard, der den so entstehenden Raum vor dem Strafraum sofort nutzte und mit einem satten Linksschuss ins linke Toreck abschloss (35.). Eine kalte Dusche für die Freiburger, die allerdings auch in den Minuten vor der Pause den Weg nach vorne suchten, dabei aber immer wieder etwas zu ungenau agierten.
... und dann kam Petersen
Nach dem Seitenwechsel machte der SCF dort weiter, wo man vor der Halbzeit aufgehört hatte - mit bissigem Zweikampfverhalten und Zug nach vorne. Und nach einer ersten kleineren Chance durch Söyüncü nach einem Freistoß gelang den Hausherren in der 54. Minute schließlich der verdiente Ausgleich: Grifo legte von der linken Seite vor den Strafraum zu Philipp, der - von mehreren Gladbachern nur halbherzig attackiert - schließlich aus zentraler Position maßgenau in den rechten Winkel vollstreckte.
Blick zum Himmel: Doppeltorschütze Maximilian Philipp. Getty Images
Auch nach dem 1:1 blieben die Freiburger gegen erstaunlich passive und in der Defensive fehlerbehaftete Borussen tonangebend. Auch eine taktische Umstellung Mitte der zweiten Hälfte brachte für die Elf von Andre Schubert keine Besserung im Abwehrverhalten. Vestergaard kam in der 70. Minute für Hazard, gleichbedeutend mit der Umstellung auf eine Viererkette. Zudem hatte Gladbach Glück, als Christensen seinem Gegenspieler Philipp ins Gesicht griff und es keinen Elfmeter gab (78.).
Die Entscheidung fiel schließlich in der Schlussphase nach der Hereinnahme von Petersen für Niederlechner (82.). Wenige Minuten später leitete der Joker einen langen Ball von Schwolow geschickt mit dem Kopf zu Philipp weiter, der vom Strafraumrand Platz hatte, um akkurat ins linke Eck einzuschießen - 2:1 (85.). Doch damit noch nicht genug aus Sicht des SCF: Wenige Minute später machte sich Grifo nach einem erneuten Fauxpas der Gladbacher Deckung allein Richtung Sommer auf und wurde im Strafraum schließlich von diesem zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Petersen sicher zum 3:1 (88.). Der Schlusspunkt.
Freiburg muss am nächsten Freitag in Köln (20.30 Uhr) antreten. Gladbach spielt zunächst am Dienstag zum Auftakt der Gruppenphase der Champions League bei Manchester City (20.45 Uhr), in der Liga empfangen die Fohlen am Samstag Werder Bremen (18.30 Uhr).