Für Bayerns Trainer Carlo Ancelotti war es das erste Spiel in der Bundesliga. Er tauschte nach dem deutlichen 5:0 im DFB-Pokal gegen Jena dreimal: Hummels, Xabi Alonso und Thiago spielten für Rafinha, Juan Bernat sowie Kimmich (alle Bank).
Werder-Coach Viktor Skripnik nahm nach dem blamablen 1:2 im Pokal in Lotte gleich fünf Änderungen vor. Der erst unter der Woche aus Ingolstadt verpflichtete Bauer gab gleich sein Debüt und stand ebenso in der Startelf wie Caldirola, Diagne, Grillitsch und Johannsson. Moisander, Sternberg, Thy (alle Bank) sowie die verletzten Kruse (Außenbandriss im Knie) und Junuzovic (Cut am Auge) waren nicht dabei.
Es war von Beginn an zu sehen, wie sich das Spiel entwickeln würde: Bremen stand tief, Bayern trat total dominant auf. Und bereits nach neun Minuten zappelte der Ball erstmals im Netz der Gäste. Caldirolas zu kurze Kopfballabwehr landete bei Xabi Alonso, der das Leder wuchtig ins rechte obere Toreck drosch. Damit hat der Spanier alle seine sieben Pflichtspieltore für die Bayern von außerhalb des Sechzehners erzielt.
Lewandowski gekonnt ins lange Eck
Und die Fans der Gastgeber mussten nicht lange bis zum zweiten Treffer warten. Nachdem Müller noch an Werder-Keeper Wiedwald gescheitert war (11.), machte es wenig später Lewandowski besser. Der Pole wurde von Ribery auf die Reise geschickt und verwandelte gekonnt ins lange Eck - 2:0 (13.). Anschließend nahmen die Bayern das Tempo raus und überließen den Norddeutschen auch mal längere Ballstafetten. Aber dem SVW fiel offensiv rein gar nichts ein, die Zuspiele in die Spitze waren allesamt ohne Überzeugung und zu ungenau gespielt.
Bayern im Aluminiumpech
1. Bundesliga, 1. Spieltag
Der FCB hatte das Spiel zu jeder Zeit im Griff, Ribery versuchte es aus der Distanz (24.). Gefährlicher wurde da Müller, der zunächst an Wiedwald (31.) und dann am Pfosten scheiterte (32.). Vom Aluminium prallte der Ball zu Lewandowski, aber der schoss über den Kasten. Drei Zeigerumdrehungen später sorgten die Bremer dann mal für Gefahr, allerdings für das eigene Gehäuse: Bartels' Klärungsversuch landete auf dem Dreieck. Die Bayern hätten längst höher führen können, spätestens in der 39. Minute, aber Wiedwald lenkte Lewandowskis Abschluss gerade so an die Latte (39.). Nachdem der Pole erneut an Wiedwald gescheitert war (43.), ging es mit dem 2:0 in die Kabinen.
Lewandowski trifft nach 39 Sekunden
In der zweiten Hälfte dauerte es exakt 39 Sekunden, bis die Bayern das nächste Mal jubeln durften. Grillitsch verlor den Ball im Mittelfeld und dann ging es schnell: Müller flankte auf den zweiten Pfosten, dort verlängerte Lewandowski den Ball artistisch ins Tor. Spätestens jetzt war das Spiel natürlich entschieden. Der SVW brachte offensiv weiter wenig zu Stande, wurde dann nach einer Ecke aber mal ein bisschen gefährlich: Fritz flankte auf den zweiten Pfosten, dort traf Caldirola den Ball nicht voll (53.).
Auch Lahm darf mal
Allgemein ließen es die Bayern nun ruhiger angehen. Aber immer, wenn die Hausherren das Tempo anzogen, bekam die neu zusammengestellte Bremer Defensive Probleme. So auch in der 66. Minute: Lahm spielte Doppelpass mit Müller und setzte den Ball an den linken Innenpfosten, von dort aus sprang das Leder ins Tor.
Lewandowski zum Dritten
Und das Toreschießen der Münchner ging munter weiter: Müller legte zurück auf Ribery, der schoss aus elf Metern völlig unbedrängt ein. Müller hat nun gegen Bremen in 17 Pflichtspielen 20 Scorerpunkte (9 Tore, 11 Vorlagen) gesammelt. Was die Bremer Defensive an diesem Tag für Lücken aufwies, war eines Bundesligavereins nicht würdig. Die Norddeutschen waren völlig von der Rolle, in der 76. Minute beging der eingewechselte Eggestein ein vollkommen unnötiges Foul an Rafinha im Strafraum. Den fälligen Strafstoß verwandelte Lewandowski sicher (77.). Bei diesem Ergebnis beließen es die Münchner und stellten damit den höchsten Sieg ein, den es bisher an einem 1. Spieltag in der Bundesliga gab (bisher: Kickers Offenbach gewann 1974 gegen die Bayern 6:0).
Bayern ist am zweiten Spieltags am 9. September auf Schalke zu Gast (20.30 Uhr). Werder Bremen empfängt am 11. September den FC Augsburg (15.30 Uhr).