Mainz-Trainer Martin Schmidt war im Vergleich zum 1:1 in Bremen zu zwei Änderungen gezwungen: Clemens ersetzte Jairo (5. Gelbe Karte) und Frei sprang für Baumgartlinger ein, der nach einer Erkältung noch leicht geschwächt auf der Bank saß. Erstmals offiziell im Stadion war zudem der neue Manager Rouven Schröder. Tags zuvor hatte der Nachfolger von Christian Heidel bereits sein neues Büro bezogen.
FCA-Coach Markus Weinzierl musste nach der 1:3-Niederlage gegen den BVB auf Gouweleeuw (Reizung im Sprunggelenk) und Verhaegh (Muskelverletzung) verzichten. Feulner und Bobadilla durften dafür ran. Im Tor stand zudem wieder Hitz nach überstandener Grippe, Manninger rückte auf die Ersatzbank.
Clemens antwortet Caiuby
Gerade für die Gäste war es ein enorm wichtiges Spiel im Abstiegskampf. Nervös wirkten die Fuggerstädter dennoch nicht. Beide Teams legten gut los, versuchten vor allem über schnelles Umschalten zum Erfolg zu kommen. Frisch und spritzig traten die Spieler auf - und verzichteten so auch auf eine gemächliche Abtastphase.
Der 28. Spieltag
Nach neun Minuten klingelte es zum ersten Mal: Nach einem Foul der Mainzer an Finnbogason entschied der Unparteiische Patrick Ittrich auf Vorteil. Die Augsburger handelten gedankenschneller. Kohr leitete zentral weiter auf die linke Seite, wo Caiuby aus 13 Metern einnetzte. Lange hielt die Gästeführung jedoch nicht. Mit der ersten Angriffsaktion nach dem 0:1 glich der FSV aus. Malli legte klug zurück auf Clemens, der zentral aus neun Metern einschob. 1:1 (13.).
Die Mainzer wurden nun besser, erhöhten das Tempo und profitierten auch von Fehlern der Augsburger im Aufbauspiel. Zunächst verpasste Cordoba noch eine Clemens-Flanke (22.), zwei Minuten später lag der FSV dennoch vorn. Latza eroberte in der gegnerischen Hälfte den Ball und passte auf De Blasis. Der war auf links auf und davon, umkurvte Hitz und traf zum 2:1 (24.). In der Folge waren die Hausherren besser, ohne zunächst aber zwingend vors Tor zu kommen.
Koo mit der kalten Dusche vor der kalten Dusche
Erst kurz vor dem Pausenpfiff brannte noch einmal die Luft, und wieder auf beiden Seite. Hitz rettete zuerst klasse gegen Cordoba (38.), dann versenkte Koo nach Vorarbeit von Feulner technisch stark den Ball in den Maschen (40.). Anschließend wollte auch das Spielfeld teilhaben am Spektakel: Mainz schob sich in Minute 42 hinten gerade die Kugel zu, da ging der Rasensprenger plötzlich an und sorgte für eine unverhoffte Dusche.
Gleich rappelt's wieder: Torschütze Pablo De Blasis (Mitte) trifft, Keeper Marwin Hitz (re.) und Jeong-Ho Hong schauen zu. Picture Alliance
Nach Wiederanpfiff legte der FSV nach gut zehnminütiger Ruhephase wieder los. Clemens schickte Brosinski auf dem rechten Flügel, der flankte hoch auf De Blasis am linken Pfosten. Dort stand der 1,65-Meter-Mann völlig frei und köpfte zum 3:2 ein (53.). Es war sein erstes Kopfballtor in der Bundesliga - und zudem sein erster Doppelback.
Auch Clemens darf nochmal ran
Die Fuggerstädter gaben nach dem dritten Gegentor nicht auf, sondern arbeiteten erneut am Ausgleich. Auch wenn der FSV gefährlicher wirkte, kam der FCA zu guten Chancen. Karius rettete jedoch gegen Bobadilla (70.). Ehe aber die Gäste zur Schlussoffensive ansetzen konnte, machte die Schmidt-Elf alles klar.
Mainz konterte nach 76 Minuten im eigenen Stadion: Latza eroberte das Leder am eigenen Strafraum. Mit viel Tempo überrannten die Hausherren die Augsburger, Cordoba legte zentral auf links ab für Clemens, der zum 4:2 traf. Es war der Schlusspunkt einer furiosen Partie, bei der die Fans wie im Hinspiel (3:3) sechs Treffer gesehen hatten. Diesmal allerdings konnten die Nullfünfer jubeln - und weiter vom Europa-Cup träumen. Für die Fuggerstädter steht hingegen Abstiegskampf pur auf dem Programm.
Mainz gastiert am Samstag (18.30 Uhr) in Wolfsburg. Augsburg ist bereits nachmittags (15.30 Uhr) bei einen direkten Konkurrenten im Tabellenkeller, Werder Bremen, gefordert.