Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann vertraute auf dieselbe Startelf wie beim 3:1-Erfolg in Hamburg .
Köln-Trainer Peter Stöger stellte im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen die Bayern zwangsläufig zweimal um: Für Mavraj (Magen-Darm) und Sörensen (muskuläre Probleme) rückten Vogt und Zoller nach jeweils auskurierten Verletzungen in die Anfangsformation.
Im Kraichgau fackelte Hoffenheim nicht lang und suchte den schnellen Weg vor das gegnerische Tor, Köln dagegen bevorzugte zunächst den ruhigen und sachlichen Spielaufbau. Mehr Genauigkeit legte zunächst der FC an den Tag und verzeichnete erste gute Ansätze (Modeste, 10., Bittencourt, 11.), ehe Kramaric bei der besten Chance der Anfangsphase aus spitzem Winkel an Horn scheiterte (13.).
Die Geißböcke übernahmen nach einer Viertelstunde klar das Kommando, boten mehr Struktur und Ballsicherheit an, die den Kraichgauern im ersten Durchgang fast gänzlich abging - das Bemühen der Hausherren, schnell Richtung Tor zu spielen, wurde durch viele frühe Fehlpässe untergraben, auch bedingt durch kluges Verteidigen des energischen FC.
Modeste lässt die beste Chance liegen
Die Dominanz der Stöger-Elf, die wacher und aggressiver in den direkten Zweikämpfen agierte, gipfelte in besten Gelegenheiten: Zunächst fälschte Süle Hectors Linksflanke Richtung eigenes Tor ab, der umtriebige Bittencourt verpasste in der Mitte knapp und die Kugel strich Zentimeter am langen Eck vorbei (28.).
Köln musste dann vor der Pause eigentlich führen, doch Baumann stand ein zweites Mal das Glück zur Seite: Risse fand im Zentrum per Diagonalpass Bittencourt, der den Ball steil zu Modeste spitzelte. Frei vor Baumann jagte der Ex-Hoffenheimer den Ball knapp rechts am Pfosten vorbei (37.).
Der 28. Spieltag
Mit Wiederanpfiff änderte sich nicht viel. Die Kölner kontrollierten das Geschehen und ließen defensiv zunächst überhaupt nichts zu. Es dauerte nicht lange, und Nagelsmann reagierte mit einem Doppelwechsel: Für Amiri und Uth kamen Ochs und Vargas (57.). Letzterer führte sich mit einem gelungenen Dribbling gleich gut ein (61.) - die Initialzündung für 1899? Es sah vorübergehend so aus, denn 1899 wurde etwas aktiver und Volland näherte sich zweimal der Führung mehr oder minder nahe an (65., 67.).
Comebacker Zoller veredelt Hectors genaue Vorarbeit
Köln hatte seine Offensivbemühungen nach der Pause etwas reduziert, schlug dann aber unerbittlich zu, weil die Hausherren Hector links viel zu viel Platz ließen: Der freigespielte Nationalverteidiger nutzte seinen Freiraum zur maßgerechten Vorlage für Zoller, der im Zentrum aus neun Metern das 1:0 besorgte (69.).
Natürlich versuchte die TSG alles, um zumindest einen Zähler zu retten. Aber die zu durchsichtigen Bemühungen versandeteten und prallten bis in die Nachspielzeit an der sicheren Defensive der Rheinländer ab. Dann machte sich Kramaric auf, dribbelte sich, während Kölns Klünter in der gegnerischen Hälfte angeschlagen am Boden lag, links an und in den Strafraum und schoss aufs lange Eck. Horn wehrte unzureichend ab, Volland nutzte die Gunst der Stunde und traf aus spitzem Winkel zum schmeichelhaften 1:1-Endstand (90.+1).
Zwar gelang es Hoffenheim nicht, die nun neun Spiele anhaltende Sieglos-Serie gegen Köln zu beenden (0/5/4), durch den Punktgewinn verließen die Kraichgauer aber den Relegationsplatz und stehen nun auf Rang 14.
Die TSG Hoffenheim ist am Samstag (15.30 Uhr) bei der Frankfurter Eintracht gefordert. Köln empfängt am Sonntag (17.30 Uhr) Leverkusen.