Borussen-Trainer Andre Schubert vertraute demselben Team, das zuletzt die 1:2-Niederlage bei den Wölfen hatte einstecken müssen.
Frankfurts neuer Trainer Niko Kovac, der Anfang der Woche Armin Veh abgelöst hatte , brachte nach dem 1:1 gegen Ingolstadt vier neue Spieler: Für Zambrano, (Oberschenkelzerrung), Oczipka (Bank), Stendera (Muskelfaserriss an den Adduktoren) und Huszti (Bank) kamen Djakpa, Medojevic, Reinartz und Aigner zum Zug.
Im Borussia-Park diktierte der VfL das Geschehen vom Start weg gegen eine vor allem im Zentrum kompakte Eintracht. Gefährlich wurde es, wenn es über den Flügel ging: Aus Johnsons Flankenlauf über die rechte Seite resultierte ein direkter Freistoß, den Raffael allerdings nicht zu nutzen wusste (7.). Und wenig später parierte Hradecky nach flüssiger Kombination über die linke Seite Stindls gefährlichen Flachschuss (10.).
Versuchte Konter der SGE wurden im Keim erstickt. Die Ballbesitzquote der Borussia stieg, gegen eine weit zurückgezogene Kovac-Elf verstrickte sich die Borussia aber ein ums andere Mal im Abwehrdickicht des Gegners. Bis auf einen Fernschuss von Dahoud (23.) gelang den Gastgebern zunächst keine nennenswerte Torannäherung mehr.
Ausflüge der Eintracht hatten Seltenheitswert. Ein Ballverlust in des Gegners Hälfte bescherte Gladbach ungewohnten Raum, den Raffael und Stindl zum schnellen Konter nutzten - Hradecky parierte großartig (28.).
Stindl nutzt seine dritte Chance
Ein paar Minuten später machte es der ehemalige Hannoveraner aber besser. Hasebe konnte Hazard vor dem Strafraum nur auf Kosten eines Foulspiels bremsen. Raffaels Freistoßflanke faustete Hradecky, behindert von Seferovic, Stindl vor die Füße. Den Schuss des Stürmers aus elf Metern konnte der Finne nicht mehr entscheidend ablenken, das Leder zischte zur verdienten Pausenführung hoch ins rechte Eck (36.).
Der 26. Spieltag
Die Bilanz der Hessen im ersten Durchgang: 30 Prozent Ballbesitz, aus denen kein einziger Torschuss resultierte. Sollte dies mit Wiederanpfiff anders werden? Nein. Der VfL machte so weiter wie in den ersten 45 Minuten, Johnson fehlten nach Hazards Flanke am zweiten Pfosten ein paar Zentimeter Körpergröße (49.).
Dicker Bock von Hradecky
Ein erneuter Patzer von Hradecky mündete vier Zeigerumdrehungen später in das 2:0: Stindl legte sich den Ball per Kopf vor. Hradecky kam raus und wollte vor dem Sechzehner klären, traf den Ball aber nicht richtig, der Raffael vor die Füße sprang. Der Brasilianer behielt die Ruhe, stoppte das Leder und hob es aus 30 Metern ins verlassene Tor (53.).
Kovacs Auswechslungen - Huszti und Kittel kamen für Hasebe und Fabian - veränderten die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen nicht entscheidend. Auch nicht, dass Korb bei den Borussen nach einer knappen Stunde den angeschlagenen Nordtveit ersetzte. Die Borussen stellten von Offensiv- auf Kontrollmodus um, was der Eintracht etwas mehr Ballbesitz bescherte. Die Schubert-Elf ließ sporadisch noch Kombinationslust aufblitzen, Stindl verpasste sein zweites Tor nur knapp (70.).
Seferovic scheitert - Auch Dahoud trifft
Nachdem die Hessen auch in der Schlussphase im Angriff an Harmlosigkeit (Ausnahme: Seferovic, 77.) kaum zu überbieten waren, geriet Gladbachs Sieg nie in Gefahr. Erst recht nicht, als Reinartz die Hausherren auch noch zu Treffer Nummer drei einlud: Hazard erhaschte den Fehlpass des Sechsers, spielte steil auf Dahoud, der viel zu leicht halblinks an Abraham vorbeiging und Hradecky mit einem frechen Schuss aus fünf Metern ins kurze Eck überraschte - 3:0, der Schlusspunkt (79.).
Die Frankfurter haben am Samstagabend (18.30 Uhr) Heimrecht gegen Hannover 96. Gladbach gastiert bereits am Freitagabend (20.30 Uhr) auf Schalke.