Eintracht-Coach Armin Veh baute seine Startformation gegenüber dem 0:0 in Augsburg auf zwei Positionen um: Die gesperrten Hasebe und Abraham (jeweils 5. Gelbe Karte) wurden durch die Neuzugänge Regäsel (ehemals Hertha BSC) und Ayhan (Leihe von Schalke 04) ersetzt.
Jürgen Kramny vertraute hingegen auf dieselben elf Akteure wie beim verdienten 2:1 über den HSV. Zudem stand dem VfB-Coach mit Rückkehrer Harnik (nach Knieverletzung) eine weitere Alternative zur Verfügung.
Gentner läuft durch und trifft
Kramny musste in den ersten Spielminuten allerdings mit ansehen, wie sein Team etwas Zeit brauchte, um in der Commerzbank-Arena Fuß zu fassen. Das doch recht passive Verhalten rächte sich auch beinahe: Nach einer Flanke von der rechten Seite scheiterte Huszti per Direktabnahme aus kurzer Distanz an Tytons Parade auf der Linie (1.). Erst in der 4. Minute nach einem Abschluss von Kostic fand auch der VfB immer mehr statt und praktizierte sein überfallartiges Angriffsspiel ein wenig besser, wenngleich die SGE-Verteidigung wenig Lücken anbot. Die Folge: Nach zehn Minuten begegneten sich beide Mannschaften vollends auf Augenhöhe und teilweise mit cleveren, weil Konter unterbrechenden Fouls im Mittelfeld. Überschaubares Geplänkel war demnach angesagt.
Zu Gast in Frankfurt: die Handball-Europameister Jannik Kohlbacher, Andreas Wolff und Steffen Fäth (v.l.n.r.). Getty Images
Erst in Minute 27 hielten die Zuschauer den Atem wieder an: Meier stand nach einer Flanke nahe am Fünfmeterraum frei, doch köpfte der Stürmer den Ball links vorbei. Das hätte das 1:0 sein müssen - und das sollte sich rächen: Im direkten Gegenzug bediente Rupp den perfekt startenden Gentner (Neuzugang Regäsel hob das Abseits auf). Der VfB-Kapitän blieb cool und schob frei vor Torwart Hradecky ein (27.).
Didavi fliegt und trifft
Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erhöhten die Stuttgarter gar noch auf 2:0, als Niedermeier eine Kostic-Ecke ins Zentrum zum freien Didavi köpfte. Der Ideengeber wuchtete das Leder aus kürzester Distanz im Flug unter die Latte (45.+1). Zuvor hatten sich die Frankfurter derweil schwarz geärgert, was eine minutenlange Beschwerdereihe bei Schiedsrichter Peter Sippel nach sich zog: Bei einem Huszti-Freistoß nahm Gentner bei der Ballabwehr deutlich die rechte Hand zu Hilfe. Es gab allerdings keinen Strafstoß (38.).
20. Spieltag
Meier erscheint
Der zweite Durchgang startete mit Neuzugang Ben-Hatira (Hertha BSC) - und mit einer stark drückenden SGE: Die Frankfurter initiierten Angriff um Angriff, während sich die Gäste schwer taten, überhaupt für Entlastung zu sorgen. Die logische Folge war das 1:2: Regäsel flankte von der rechten Seite präzise zu Aigner, der wuchtig aufs Tor köpfte. Tyton parierte zwar stark, konnte beim direkt folgenden Abstauber von Meier aber nichts mehr machen (52.). Nur drei Minuten später lag sogar das 2:2 in der Luft, als Meier Torhüter Tyton mit seinem Flachschuss schon überwunden hatte, doch VfB-Kapitän Gentner auf der Linie klärend in die Bresche sprang.
Chancen, Platzverweise, Tore: Highlights am laufenden Band
Und wieder sollte sich die vergebene Chance auf der anderen Seite rächen: Niedermeier sprang nach einer Gentner-Flanke von der rechten Seite am höchsten und nickte das Leder wuchtig und mit gierigem Gesichtsausdruck zum 3:1 ins linke Eck (65.). Vorbei war damit aber noch lange nichts: Zunächst handelte sich Didavi die Gelb-Rote-Karte ein (67.), ehe Meier mit einem Kopfball an der Querlatte scheiterte (69.). Mitten hinein in die SGE-Drangperiode erlaubte sich Zambrano schließlich einen Bärendienst, als er bereits verwarnt Joker Kravets stieß. Es gab Elfmeter und ebenfalls Gelb-Rot (75.) - den fälligen Strafstoß verwandelte Kostic sicher zum vorentscheidenden 4:1 (76.). Kravets erhöhte beinahe noch auf 5:1 (79.).
Den Schlusspunkt verbuchte letztlich Huszti, der eine Fabian-Ecke im Strafraum direkt zum 2:4 verwertete (90.). Der kosmetische Treffer änderte aber auch nichts daran, dass die SGE nach drei Partien ohne Niederlage (ein Remis, zwei Siege) wieder als Verlierer vom Platz ging. Die Schwaben hingegen schieben sich immer mehr ins gesicherte Mittelfeld vor - vier Erfolge in Serie mit zwölf erzielten Toren unterstreichen den positiven Eindruck.
Die Eintracht reist am kommenden Samstag (18.30 Uhr) zum Abendspiel beim 1. FC Köln. Der VfB Stuttgart empfängt am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) die Hertha aus Berlin. Bereits am Dienstagabend (20.30 Uhr) treffen die Schwaben im Viertelfinale des DFB-Pokals auf Borussia Dortmund.