96-Coach Michael Frontzeck tauschte im Vergleich zum 2:2 beim SV Darmstadt 98 zweimal Personal: Benschop kam für Klaus und Sakai für Albornoz ins Team, die beide erstmal auf der Bank Platz nahmen.
Leverkusens Cheftrainer Roger Schmidt rotierte angesichts der Champions-League-Qualifikationsspiele nach der 0:1-Pleite bei Lazio Rom ein wenig: Brandt, Mehmedi und Ramalho standen in der Startelf und ersetzten Papadopoulos, Bellarabi (beide Bank) und Son (nicht im Kader).
Calhanoglu gibt den Freistoß-Fachmann
Hannover zog sich vom Anstoß an zurück, überließ Leverkusen die Initiative und lauerte auf Konter. Bayer tat sich schwer, was zu keinerlei Möglichkeiten in einer überschaubaren Anfangsphase führte. Und so musste Calhanoglu den Dosenöffner geben, er tat dies in seinem Fachgebiet, dem Freistoß. Der Deutsch-Türke zirkelte den Ball unhaltbar aus etwa 24 Metern über die Mauer ins Netz - 0:1 (18.). Zuvor hatte Sané für ein wenig Abwechslung gesorgt, sein Geschoss entschärfte Leno mit den Fäusten (15.).
Fortan gab Hannover seine abwartende Defensiv-Taktik auf und agierte forscher, was in mehr Lücken für Bayer resultierte. Eine davon wusste Mehmedi auf Vorlage von Kießling - Marcelo sah im Vorfeld nicht gut aus - nicht auszunutzen, sein zu schwacher Flachschuss aus aussichtsreicher Position landete in den Fängen von Zieler (28.). Hannover selbst kam vermehrt über Freistöße in die Gefahrenzone, doch Leno hatte bis auf eine kleine folgenlose Unsicherheit im wahrsten Sinne des Wortes alles im Griff. Zwei harmlosere Distanzschüsse von Benschop (34.) und Bender (43.), die die beiden Schlussmänner jeweils vor keine große Aufgabe stellten, rundeten den ersten Durchgang ab.
Hannover fällt nichts ein
Der 2. Spieltag
Im zweiten Durchgang ging es gleich wieder mit einem Freistoß für Bayer los: Wieder zirkelte Calhanoglu den Ball in gewohnt starker Manier über die Mauer, hatte aber Pech, denn sein Schuss klatschte nur an die Latte (47.). Bei einem weiteren Freistoß stahl sich Ramalho von seinem Gegenspieler davon, bugsierte die Kugel aber ohne Balance artistisch aus fünf Metern über das Gehäuse (52.). Glück für 96, das in dieser Phase mächtig Probleme hatte, Herr über Gegner und Spielgerät zu werden.
Frontzeck erkannte dies und brachte in Saint-Maximin und Sobiech zwei frische Offensivkräfte - doch auch sie sorgten nicht dafür, dass 96 mehr Torgefahr entwickeln konnte. Ein Schlenzer von Prib in der 69. Minute, der den Winkel verfehlte, stellte die erste gute Torannäherung der Niedersachen dar. Ansonsten blieb Bayer spielbestimmend und diktierte routiniert das Geschehen.
Doch das endgültig erlösende zweite Tor blieb den Rheinländern verwehrt - auch weil Zieler eine Alles-oder-Nichts-Direktabnahme von Hilbert entschärfte (77.). Hannover packte in der Schlussphase verzweifelt die Brechstange aus, kam aber nur noch einmal gefährlich vor das Tor von Leno: Marcelo haute aus der Distanz einfach mal drauf, Leno ließ vor die Füße von Sobiech abprallen, der aber beim Nachschuss, den Leno ebenfalls hielt, im Abseits gestanden haben soll (83.). Ansonsten verteidigte Bayer geschickt, hielt ideenlose 96er weit vom Tor weg und fuhr so verdient den zweiten Dreier der Saison ein.
Während Hannover 96 am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim 1. FSV Mainz 05 zu Gast ist, kämpft die Werkself aus Leverkusen bereits am Dienstag (20.45 Uhr) um den Einzug in die Champions-League-Gruppenphase und empfängt Lazio Rom in der BayArena.