Schalkes Coach André Breitenreiter veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in Leverkusen erwartungsgemäß auf einer Position: Taktgeber und Freistoßschütze Geis kehrte nach Rot-Sperre für Höjbjerg (Bank) zurück ins Mittelfeld. Erstaunlich: Ohne den 22-Jährigen hatte S04 nur 0,5 Punkte pro Spiel, mit ihm starke 1,9 Zähler geholt. Unter anderem als Standardschütze hatte der Mittelfeldspieler zuletzt gefehlt: In den vier Spielen ohne ihn traf Königsblau weder nach Ecke noch nach Freistoß.
Hannovers Trainer Michael Frontzeck tat es seinem Gegenüber mit einem Wechsel gleich und brachte nach dem überzeugenden 4:0 gegen Ingolstadt Gülselam anstelle von Bech (Nervenreizung an den Rippen). Damit stand auch fest, dass Zieler seinen Magen-Darm-Infekt rechtzeitig in den Griff bekommen hatte.
Sobiech tut sich weh und muss runter
Auch im Spiel selbst durfte sich der Nationaltorhüter noch etwas ausruhen, denn lange Zeit passierte in dieser Auftaktpartie des 15. Spieltags reichlich wenig. Bitter: 96-Stürmer Sobiech verletzte sich in einem unglücklichen Zweikampf mit Riether am rechten Knöchel (2.) und musste schließlich durch Benschop ersetzt werden (17.). Ansonsten egalisierten sich beide Mannschaften mit zahlreichen Zweikämpfen und Fehlpässen im Mittelfeld, in beiden Strafräumen war deswegen absolute Stille angesagt.
Zieler taucht ab und pariert gegen Sané
Erst ab der 20. Minute entwickelte Schalke mehr Druck und brachte vor allem über den quirligen Sané Spielwitz auf den Platz. Erst setzte der 19-Jährige nach schöner Riether-Flanke zum Kopfball an (23.), ehe er nach tollem Dribbling Meyer im Rückraum bediente. Dessen Schuss flog aber knapp links am Gehäuse vorbei (27.). Hannover ließ sich in dieser Phase teils zu weit nach hinten drängen und ermöglichte S04 so kurze Wege Richtung Tor. Das wurde aber nicht mehr bestraft, wenngleich Marcelo über den Ball schlug und beinahe Huntelaar in Szene setzte (28.), Sané nach tollem Antritt seinen Distanzschuss verzog (34.), Goretzka den komplett freien Sané nicht gut anspielte (43.) und nochmals Sané nach feinem Pass von Huntelaar an einer Parade von Zieler scheiterte (45.).
Der 15. Spieltag
Geis übernimmt Verantwortung
Der zweite Durchgang begann so, wie der erste aufgehört hatte: mit Druck von Königsblau. Meyer feuerte von der Strafraumkante, doch Zieler war mit einer sicheren Parade zur Stelle (46.). Auch gleich: Die Angriffsbemühungen der Hannoveraner versandeten stets, es fehlte an Kreativität, an Wille, an dem nötigen Zug Richtung Tor. Es folgte das, was zu erwarten war: Schalke bestrafte viel zu passive Niedersachsen, wenngleich diese dabei artig mithalfen. Marcelo riss im Strafraum heftig an Huntelaars Schulter, den fälligen Elfmeter verwandelte Geis sicher mit einem präzisen wie harten Schuss ins linke untere Eck (51.).
Huntelaars Volley sitzt
In der Folge verwalteten die Knappen zunächst die Führung. Das konnten sie auch, weil bei 96 wahrlich nichts allzu Effektives im Angriff heraussprang. Immerhin konnte Karaman ein paar Akzente setzen - Joker Saint-Maximin ebenfalls nach seiner Hereinnahme in der 62. Minute. Doch mehr als ordentliche Ansätze waren das nicht, weswegen fast schon zwangsläufig das 2:0 für den Gastgeber fiel: Meyer wurde nicht angegriffen und durfte von links unbedrängt flanken. Den Ball verlängerte Marcelo schließlich unglücklich zum freien Huntelaar, der volley mit rechts das vorentscheidende 2:0 erzielte (73.).
Di Santo macht den Deckel drauf
Berechtigter Jubel: Die Schalker freuten sich am Ende über einen verdienten 3:1-Erfolg. Getty Images
In der Schlussphase verkürzte zwar noch Joker Saint-Maximin mit einem saftigen Schuss in den rechten Winkel (81.), doch nur eine Minute später erzielte di Santo nach langen 1377 Minuten seinen ersten Bundesliga-Treffer im königsblauen Dress und markierte zugleich den 3:1-Schlusspunkt. Damit war die jüngste Negativserie beendet: In zuletzt zehn Pflichtspielen war dies erst der zweite Sieg. Davor konnte S04 lediglich APOEL Nikosia mit 1:0 bezwingen.
Schalke spielt am Donnerstag (21.05 Uhr) in der Europa League bei Asteras Tripolis und in der Liga am Sonntag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg. Auf Hannover wartet am Samstag (15.30 Uhr) die Aufgabe in Hoffenheim.