Mainz‘ Trainer Martin Schmidt war im Vergleich zum 3:3 in Augsburg zu einem Wechsel gezwungen: Brosinski ersetzte Bell, der wegen eines Magen-Darm-Infekts passen musste.
Auf der anderen Seite warf Wolfsburg-Coach Dieter nach der 0:2-Pleite in der Champions League in Eindhoven die Rotationsmaschine an: Träsch, Dante, Vieirinha, Draxler und Bendtner spielten für Jung, Klose, Guilavogui Schürrle und Dost.
Kein Spielfluss und Rot für Draxler
Nach der jüngsten Pleite in der Königsklasse und der damit verbundenen Kritik von VfL-Manager Klaus Allofs ("Das ist dann unter dem Strich auf Champions-League-Ebene zu wenig.") war die Verunsicherung der Wolfsburger spürbar. Die Mainzer taten ihr Übriges dazu und setzten die Niedersachsen durch gutes Pressing schon früh im Aufbau unter Druck und sorgten damit dafür, dass Wolfsburg im Mittelfeld keinen Fuß auf den Boden bekam.
In der 14. Minute holte die Gäste die nächste Hiobsbotschaft ein: Mittelfeldmann Draxler handelte sich durch ein überhartes Einsteigen gegen Jara einen regelkonformen Platzverweis ein und verschärfte damit die Probleme der Hecking-Elf. Es war die schnellste Rote Karte in der bisherigen Saison.
Der 12. Spieltag
Benaglio patzt, De Blasis staubt ab
Ohnehin war es eine Partie, in der nur wenig Spielfluss aufkam. Zu viele Foulspiele und Unterbrechungen nahmen dem Spiel jeglichen Rhythmus. Trotz deutlich mehr Ballbesitz in der ersten halben Stunde (bis zu 80 Prozent) konnte Wolfsburg das Spiel weiterhin nicht kontrollieren. Im Gegenteil: Ein dicker Patzer von Benaglio, der eine Jairo-Flanke nicht festhalten konnte, sorgte für den Mainzer Führungstreffer durch De Blasis (32.), an dem sich bis zum Pausenpfiff nichts mehr veränderte.
VfL-Coach Hecking reagierte während der Halbzeit und tauschte mit Guilavogui für Luiz Gustavo einmal. Doch die Reaktion seiner Schützlinge dürfte dem 51-Jährigen nicht gefallen haben. Denn es waren die Mainzer, die mit mächtig Dampf aus der Kabine kamen und eine erste Chance (Malli, 47.) verzeichneten.
Karius beschäftigungslos, Benaglio unsicher
Der Pokalsieger blieb unterdessen alles schuldig. Weder aus dem Spiel noch nach Standards erzeugten die Wölfe Gefahr. Karius im Tor der Mainzer blieb über eine Stunde lang nahezu beschäftigungslos. Auf der Gegenseite leistete sich Benaglio für seine Verhältnisse untypisch viele Unsicherheiten bei den Mainzer Flankenbällen.
Schürrle ohne Wirkung - Malli zielt genau
Dann war es Zeit für einen Ex-Mainzer: Weltmeister Schürrle, der durch schwache Auftritte viel Kredit bei Hecking und seinen Stammplatz verspielt hatte, kam für den harmlosen Bendtner (65.). Doch für Schürrle lief es wie fast immer: Der 25-Jährige agierte glücklos. Ähnliches galt für Arnold in der 75. Minute. Der Edeltechniker vertändelte die Kugel in der gegnerischen Hälfte und leitete damit den entscheidenden Konter der Mainzer ein, den Malli mit einem feinen Rechtsschuss zum 2:0 vergoldete.
Erst jetzt wachten die Niedersachsen auf und kamen noch einmal zu ein paar Abschlüssen aus der Distanz. Karius geriet dabei nicht einmal ins Schwitzen, sodass Mainz seinen ersten Heimsieg seit dem 18. September gegen Hoffenheim (3:1) bejubeln durfte.
Die Nullfünfer werden versuchen, den Schwung des Sieges nach der Länderspielpause ins Spiel beim 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr) mitzunehmen. Der VfL wird sich erst einmal erholen müssen und empfängt gleichzeitig Werder Bremen.