Kölns Trainer Peter Stöger stellte im Vergleich zum torlosen Remis gegen Mitaufsteiger Paderborn zweimal um: Für Halfar und Zoller kamen Osako und Olkowski (Startelfdebüt) zum Zug.
Gladbachs Coach Lucien Favre brachte gegenüber dem Europa-League-Auftakt beim 1:1 gegen den FC Villarreal drei Neue: Korb, Hahn und Raffael standen für Alvaro Dominguez, Herrmann und Hrgota in der Anfangsformation.
In der ausverkauften Kölner Arena begegneten sich wie erwartet zwei disziplinierte Teams, die gut geordnet dem Gegner das Leben im Vorwärtsgang schwer machten. Gladbach hatte mehr Ballbesitz und verschob sich insgesamt dabei weiter nach vorne als der FC, der sein Heil in schnellen Kontern und weiten Pässen in die Spitze suchte. Nachdem die Räume jeweils gut verdichtet wurden, blieben Torszenen bis auf eine Kruse-Volleyabnahme (12.) in der Anfangsviertelstunde aus.
Dann aber hebelte auf der Gegenseite ein kluger Steilpass von Risse die Borussen-Abwehr erstmals aus. Olkowski lief halbrechts auf Sommer zu, agierte aber zu zögerlich und scheiterte schließlich mit schwachem Abschluss am Keeper (17.).
Die Borussia suchte mit geduldigem Aufbauspiel und vielen Querpässen nach einer Lücke im Abwehrnetz der Geißböcke, verstrickte sich aber meist in selbigem, wenn sie in Strafraumnähe kam. Fernschüsse waren so ein Mittel gegen die kompakten Defensivreihen des FC, aber Kruse blieb an Maroh hängen (28.) und Xhaka feuerte über den Balken (29.).
Die Stöger-Elf scheute offensiv das Risiko, schaltete stets rechtzeitig den Rückwärtsgang ein. Selbst wenn sich die Gelegenheit ergab, gab der Aufsteiger fast ein wenig ängstlich die Defensivhaltung auf, schob nur selten nach. Ausnahme: Breckos Aufsetzer nach Hectors Seitenverlagerung (33.).
Bis zur Pause blieb das Duell eine äußerst zähe Angelegenheit. Die Fohlenelf verzeichnete zwar die besseren Ansätze (Hahn, 38., Raffael, 42.), ließ es aber weiterhin an Überraschungsmomenten fehlen, so dass für den Aufsteiger nach 45 Minuten weiterhin die Null stand.
Der 4. Spieltag
Personell tat sich mit Wiederbeginn noch nichts, dafür aber hatte Gladbach alsbald seine erste echte Chance: Kruse köpfte nach Hahns Maßflanke Zentimeter am langen Eck vorbei (48.).
Diese Offensivaktion der Borussen blieb ein Strohfeuer. Es waren die Geißböcke - nun mit Halfar für Osako - die etwas mutiger wurden: Ujah verpasste Olkowskis Flanke knapp (59.), Lehmann brachte nach einem Konter in aussichtsreicher Position nur ein Schüsschen zustande (63.).
Bei überschaubarem Tempo sollte dies für längere Zeit die letzte nennenswerte Szene bleiben. Die Rivalen neutralisierten sich im Mittelfeld, beharkten sich dort wenig freundlich (Vogt und Kramer, 73.), vor den Toren aber tat sich bis zur 80. Minute nichts, ehe der für Ujah gekommene Zoller VfL-Keeper Sommer aus der Drehung prüfte.
Mit Herrmann und Hrgota für Hahn und Kruse setzte Favre bei der Fohlenelf noch einmal ein offensives Zeichen (85.). Zu einer Chance reichte der Doppelwechsel aber auch in den Schlussminuten nicht, so dass es bei der Nullnummer blieb. Kölns Keeper Horn dehnte seinen Startrekord somit weiter aus, noch nie hat ein Liga-Debütant in seinen ersten 360 Spielminuten kein Gegentor kassiert.
Für beide Mannschaften geht es mit einer englischen Woche am Mittwoch (20 Uhr) weiter. Der 1. FC Köln tritt bei Hannover 96 an, während Gladbach vor heimischer Kulisse gegen den Hamburger SV spielt.