Schalkes Coach Roberto di Matteo veränderte seine Elf nach der 0:2-Niederlage gegen Real Madrid in der Champions League auf vier Positionen: Fuchs und Barnetta verdrängten Uchida und Aogo auf den Außenverteidigerpositionen, dazu spielte Meyer für Boateng und Platte (für den gesperrten Huntelaar) gab sein Startelfdebüt.
Bremens Trainer Viktor Skripnik sah im Vergleich zum 3:2-Erfolg über den FC Augsburg , dem fünften in Serie, keinen Grund für einen Wechsel.
Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge setzte Schalke auf eine frühe Reaktion. Die Di-Matteo-Elf spielte von Beginn an mit großer Zielstrebigkeit nach vorne und stellte die in den Anfangsminuten nicht gerade sattelfeste Werder-Abwehr vor gehörige Probleme. Mehrmals verpassten die Königsblauen Hereingaben von Fuchs oder Barnetta nur knapp. Und so überstanden die Grün-Weißen die erste Schalker Angriffswelle mit Kampf und Laufbereitschaft schadlos.
Nach einer knappen Viertelstunde wurden die Hanseaten dann mutiger und verbuchten ihrerseits die ersten, teils sehr gefährlichen, Abschlüsse durch di Santo (19., 22.) und Bartels (20.). Doch auch Schalke blieb weiter offensiv, sodass sich eine richtig intensive Partie mit Torraumszenen auf beiden Seiten entwickelte. Ganze 18 Torschüsse, davon elf von den Gastgebern, sahen die Zuschauer in der Schalker Arena in den ersten 45 Minuten.
Der 22. Spieltag
Die letzten gingen allesamt auf das Konto von Königsblau, das in der Schlussviertelstunde noch einmal das Tempo anzog. Bei Abschlüssen von Neustädter (38.), Matip (40.) oder Höwedes (45.) war die Werder-Defensive entweder präsent oder es fehlte an der Genauigkeit bei den Knappen.
Freistoßspezialist Junuzovic scheitert knapp - Wolf patzt
Ohne personelle Veränderungen begann der zweite Durchgang, dafür aber mit einem Aufreger Zentimeter vor dem Schalker Strafraum. Nastasic hatte Selke zu Boden gerissen. Den fälligen Freistoß schlenzte Werders Fachmann in Sachen Standards, Junuzovic, hauchzart am rechten Pfosten vorbei (49.).
Der Schuss des Österreichers blieb für einige Zeit der einzig gefährliche Abschluss des zweiten Durchgangs, in dem Schalke weiter bemüht war, die Kontrolle an sich zu reißen, was nur phasenweise gelang. Nach einer Stunde probierte es Neustädter erfolglos aus der Distanz. Besser machte es Sekunden später Meyer, der jedoch von einem dicken Patzer von Wolf profitierte. Dem Werder-Keeper flutschte das Leder durch die Arme hinein ins Tor (61.).
Skripnik bringt Prödl und hat Recht
Ausgleich! Sebastian Prödl überwindet Schalkes Schlussmann Timon Wellenreuther. Picture Alliance
Die Norddeutschen mussten fortan etwas offensiver auftreten. Skripnik brachte hierfür Aycicek (für Kroos, 70.), Hajrovic (für Selke, 72.) und wenig später auch Prödl (für Bartels, 85.). Bei S04 kam derweil Boateng für Platte (70.) und Aogo für den verletzen Matip (72.). Der Auftrag Di Matteos war eindeutig: Den Sieg über die Zeit bringen.
Das gelang den Knappen jedoch nicht, obwohl die Bremer Schlussoffensive lange Zeit ausblieb. Erst in der Nachspielzeit nickte Comebacker Prödl einen Freistoß von Junuzovic an Wellenreuther vorbei ins Tor (90. +2). Doch noch war nicht Schluss: Schalke hatte noch Schussmöglichkeiten, die Wolf dann aber klasse abwehrte und damit Werder letztlich doch noch einen Punkt sicherte.
In genau einer Woche (15.30 Uhr) steht für Schalke das große Revierderby in Dortmund an. Bremen empfängt einen Tag später, am Sonntag (17.30 Uhr), den VfL Wolfsburg.