Herthas Coach Jos Luhukay nahm nach der 2:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach zwei Wechsel vor: Ronny und Niemeyer verdrängten van den Bergh sowie Hosogai auf die Bank.
BVB-Trainer Jürgen Klopp warf hingegen nach dem 1:1 in der Champions League gegen Anderlecht die Rotationsmaschine an: Piszczek, Hummels, Bender, Kehl und Aubameyang ersetzten Durm, Sahin, Ginter, Großkreutz und Kagawa. Im Vergleich zur vergangenen Bundesliga-Partie, dem 1:0-Sieg gegen Hoffenheim, gab es hingegen nur eine Veränderung: Immobile bekam den Vorzug vor dem Ex-Berliner Ramos.
Doch all die Wechsel halfen nicht: Die Schwarz-Gelben kamen nur schwer in die Partie. Es fehlte an Tempo, Ideen und brauchbaren Pässen in die Spitze. Zumindest defensiv stand der BVB aber kompakt. Ähnlich erging es den Hauptstädtern, die gegen die harmlose Borussia wenig zuließen, offensiv aber auch kaum Akzente setzen konnten.
Der 15. Spieltag
Ronnys Freistoß aufs Tornetz in der 26. Minute war lange die beste Möglichkeit auf beiden Seiten. Ansonsten schoben sich die Mannschaften die Kugel ohne Ziel in den eigenen Reihen zu. Ballgeschiebe zwischen den Strafräumen also anstatt Angriffsaktionen in der Box. Nach einer guten halben Stunde folgte zudem die nächste Hiobsbotschaft für die Dortmunder: Mkhitaryan musste nach seinem ersten und einzigen Torschussversuch, der weit übers Ziel hinaus ging, verletzt raus (35.).
Gegen die alte Liebe
Vorne harmlos und hinten? Mit einem entscheidenden Ballverlust: Subotic brachte Blaszczykowski mit einem schwachen Pass in Bedrängnis. Skjelbred eroberte die Kugel und leitete mit seinem Zuspiel auf Schieber sofort den Gegenstoß ein. Ausgerechnet der Ex-Dortmunder war es dann, der den Ball vorbei an Langerak ins Tor schob - 1:0 (40.). Die direkte Antwort der Schwarz-Gelben blieb aus, Gündogans Distanzschuss segelte knapp über den Querbalken (42.). Kurz vor dem Pausenpfiff hätte auf der Gegenseite Beerens erhöhen können, doch Langerak parierte klasse (45.).
Gegen den Ex-Klub: Julian Schrieber (re.) trifft zur 1:0-Führung gegen Dortmund. Getty Images
Trainer Jürgen Klopp brachte für die zweiten 45 Minuten den Ex-Berliner Ramos und schickte damit einen zweiten Stürmer ins Rennen. Doch auch diese Maßnahme machte sich zunächst nicht bezahlt. Wie in Durchgang eins agierte Dortmund offensiv schwach, erspielte sich kaum Tormöglichkeiten. Auch weil die Hertha wenig zuließ.
BVB drängt auf den Ausgleich
Selbst kamen die Berliner nur ab und an zum Angreifen. Wenn, wurde es aber auch gleich gefährlich: Ben-Hatira suchte aber etwas zu eigensinnig selbst den Abschluss und traf nur das Außennetz (58.).
Doch diese Chance wirkte wie ein Weckruf für die Dortmunder, die sich plötzlich einige Möglichkeiten erspielten. Kraft parierte stark gegen Immobile und war zwei Minuten später rechtzeitig gegen Blaszczykowski zur Stelle (65., 67.). In der 73. Minute prüfte zudem Hummels den Hertha-Keeper mit einem wuchtigen Kopfball. Aber auch in dieser Situation war Kraft zur Stelle.
Dortmund drängte nun vehement auf den Ausgleich, verzweifelte aber wie so oft in dieser Saison an der eigenen Abschlussschwäche. Allein Immobile hatte innerhalb von zwei Minuten zwei gute Kopfballchancen, scheiterte aber zuerst an Kraft, dann nickte er die Kugel aus fünf Metern am linken Pfosten vorbei (86., 87.). Im ersten Durchgang zu harmlos, in den zweiten 45 Minuten mit den gewohnten Schwächen beim Abschluss: Verdient verlor der BVB damit in Berlin mit 0:1.
In der englischen Woche reisen die Berliner am Mittwoch (20 Uhr) nach Frankfurt. Dortmund empfängt zur gleichen Zeit den VfL Wolfsburg.