VfB-Trainer Huub Stevens setzte auf dieselbe Startformation, die bei seinem Einstand den 4:1-Sieg beim SC Freiburg eingefahren hatte.
Schalkes Coach Roberto di Matteo stellte gegenüber dem 4:1-Heimerfolg gegen den 1. FSV Mainz 05 einmal um und schickte Barnetta für Höger (Gelbsperre) auf den Rasen.
1, 10, 21 = 0:3!
Eben jener Barnetta war einer der Protagonisten bei der Blitzführung der Gäste: Der Schweizer brachte eine Freistoßflanke von halblinks in die Mitte, Harnik stand zu weit weg von Choupo-Moting, der den Ball noch leicht abgefälscht vom Österreicher mit der Hacke aus sieben Metern nach 53 Sekunden ins linke Eck setzte.
Schalke - mit einer Abwehr-Dreierreihe und hoch stehenden Außenverteidigern Uchida und Fuchs - präsentierte sich zweikampfstark, attackierte die Schwaben oft schon in deren eigener Hälfte. Das Aufbauspiel des VfB war empfindlich gestört, woraus viele schnelle Ballgewinne der Königsblauen resultierten.
Ehe Stuttgart daran denken konnte, ins Spiel zu finden, stand es auch schon 0:2: Barnettas Querpass nickte Choupo-Moting in den Lauf von Meyer. Im Duell der Youngster setzte sich der Schalker glücklich gegen Baumgartl durch und köpfte den hoch abspringenden Ball aus spitzem Winkel ins Tor (10.).
Die Hausherren antworteten mit ersten Torschüssen (Werner, 11., Sararer, 12.), kamen gegen gut geordnete Gelsenkirchener aber nicht wirklich ins Spiel. Das ballsichere S04 agierte mit breiter Brust, der VfB mit enormem Aufwand, der aber nicht in weitere Chancen mündete.
Auf Seiten Schalkes erwies sich Barnetta als Glücksgriff und der sich seit Wochen in Topform befindliche Choupo-Moting einmal mehr abschlusssicher: Nach Ecke des Schweizers stand der Kameruner wieder von Harnik vernachlässigt völlig blank und köpfte aus neun Metern in den rechten Winkel (21.).
Damit war die Geschichte des ersten Durchgangs nahezu erzählt. Gegen total verunsicherte Schwaben - schon nach einer guten halben Stunde mit Schwaab für Leitner (31.) - kontrollierte die Elf von di Matteo die Partie ohne große Gegenwehr. Die VfB-Standardschwäche mündete fast noch in ein weiteres Gegentor, aber zweimal Huntelaar verpasste nach nahezu spiegelgleichen Aktionen in Folge von Barnetta-Ecken Saisontor Nummer acht (41., 42.).
Der 14. Spieltag
Gegen Leverkusen hatte der VfB nach 0:3-Pausenrückstand noch ein 3:3 geholt - Stevens' zweiter Wechsel mit Wiederanpfiff (Romeu kam für Sararer) aber ließ eher auf Schadensbegrenzung denn auf eine Aufholjagd schließen. Immerhin gehörten den Gastgebern gegen zu passive Schalker die ersten zehn Minuten, aber lediglich Gentner bedrohte das Schalker Tor (48.).
Stevens wechselte noch einmal, diesmal offensiv: Nach Romeus gefährlichem Distanzschuss ersetzte Ginczek Klein (59.), die mit dem verbesserten Auftritt seiner Schützlinge verbundenen Hoffnungen aber zerstörte S04 flugs: Ulreich parierte noch glänzend gegen Barnetta (60.), der dann, wie sollte es anders sein, wieder zum Vorbereiter avancierte: Choupo-Moting köpfte die Flanke des Mittelfeldmanns aus elf Metern per Aufsetzer ins linke Eck (61.).
Rüdiger humpelt kurz vor Schluss verletzt raus
Dies war die endgültige Entscheidung. Di Matteo verschaffte Clemens (für Meyer) und später Ayhan (für Barnetta) Spielpraxis. Die Königsblauen schalteten auch eingedenk der anstehenden Champions-League-Woche in den Energiesparmodus, für den VfB hatte Harnik zwei Chancen zur Ergebniskosmetik (70., 83.). Am Ende blieb es beim 0:4, das die Schwaben, bei denen Rüdiger kurz vor Schluss am Knie verletzt raus musste, wieder ans Tabellenende abstürzen lässt.
Stuttgart gastiert am Samstag (18.30 Uhr) bei Mainz 05. Schalke reist am 10. Dezember zunächst in der Champions League nach Maribor und empfängt in der Liga am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) den Aufsteiger aus Köln.