Hannovers Coach Tayfun Korkut war nach dem 3:1-Sieg beim FC Astoria Walldorf zu einer Änderung gezwungen: Statt Kapitän Stindl (Knieprobleme) begann der chilenische WM-Teilnehmer und Neuzugang Albornoz. Der nach seiner Notbremse im Pokal für drei Spiele gesperrte Marcelo war in der Bundesliga indes spielberichtigt.
Schalkes Trainer Jens Keller entschied sich nach der 1:2-Pleite im Pokal in Dresden zu drei Wechseln in der Anfangsformation: Die Weltmeister Höwedes und Draxler rückten für Felipe Santana und Meyer ins Team. Zudem spielte Ayhan an Stelle von Höger rechts in der Abwehr. Wie Hannover (Albornoz, Joselu) setzte damit auch S04 auf zwei Neuzugänge (Sam, Choupo-Moting). Verzichten musste Keller obendrein auf mehrere potenzielle Stammkräfte wie Goretzka (Muskelbündelriss), Farfan (Knie-OP), Aogo (Oberschenkelzerrung) oder WM-Teilnehmer Uchida (Trainingsrückstand).
Kolasinac im Pech - Zieler aufmerksam
Beide Mannschaften starteten wachsam in die Partie und schalteten bei Ballbesitz schnell auf Angriffsspiel um. Weil die Abwehrreihen aber aufmerksam agierten, ergaben sich kaum Strafraumszenen. Dabei wirkte Schalke in der Spielanlage etwas reifer, dafür präsentierten sich die 96er einen Tick leidenschaftlicher und zielstrebiger in ihren Aktionen.
Der 1. Spieltag
Nur in der Theorie bot sich den Niedersachsen nach einer Viertelstunde eine erste gute Gelegenheit per Freistoß. Pander platzierte diesen jedoch mittig in die Mauer (16.). Bereits Sekunden zuvor hatte sich Kolasinac bei einem Zweikampf mit Bittencourt offenbar am Knie verletzt und zeigte sofort Probleme an. Für den bosnischen WM-Teilnehmer ging es prompt nicht weiter. Fuchs kam in die Partie (16.).
Mitte der ersten Hälfte verflachte das bis dahin zumindest recht temporeiche Spiel ein wenig. Schalke erspielte sich ein leichtes optisches Übergewicht, ohne aber zu Strafraumszenen zu kommen. So dauerte es bis in die 37. Minute, ehe Joselu nach gekonnter Weiterleitung von Prib die erste echte Torgelegenheit der Partie hatte, aber knapp am Gehäuse von Fährmann vorbeischoss. Auf der Gegenseite war es Huntelaar kurz vor der Pause, der Zieler aus etwa 22 Metern zu einer Flugparade zwang (44.). So ging es letztlich leistungsgerecht mit dem torlosen Remis in die Kabine.
Hannovers Doppelschlag dreht das Spiel
Was in der ersten Hälfte an Torszenen fehlte, sollte im zweiten Abschnitt nachgeholt werden. Den Anfang machten die "Königsblauen" schon in der 47. Minute. Höwedes leitete mit einer gelungen Abwehraktion einen Konter ein, den schließlich Huntelaar - nach den Stationen Draxler und Choupo-Moting - mit einem Flachschuss ins leere Gehäuse zum 1:0 für Schalke veredelte.
Erzielte in seinem ersten Bundesligaspiel für Hannover das Siegtor: Joselu. Getty Images
Nach der Führung präsentierten sich die Gelsenkirchener immer überlegener und eroberten die Bälle der Hannoveraner meist schon früh in der eigenen Hälfte. Boateng mit einem allerdings harmlos ausgeführten Freistoß aus guter Position (53.) und zweimal Choupo-Moting mit platzierten Schüssen (57., 63.) hatten gute Chancen, die Führung auszubauen.
Doch mitten diese Phase Schalker Überlegenheit gelang den Niedersachsen, die in der zweiten Hälfte bis dahin kaum in Erscheinung traten, der Ausgleich. Nach tollem Sololauf von Bittencourt flankte der Deutsch-Brasilianer von der rechten Seite nach innen, wo Prib schneller war als Ayhan und gekonnt vollendete (67.). Doch damit noch nicht genug! Nur drei Minuten später gelang Joselu, dessen Schuss von Fuchs noch unhaltbar für Fährmann abgefälscht wurde, nach einem Konter aus der Distanz der Doppelschlag (70.).
Die "Knappen" antworteten mit verbissenen Angriffen, entfalteten dabei jedoch nicht genug Spielwitz, um die solide postierte Abwehr der Korkut-Elf noch einmal wirklich in Gefahr zu bringen. Stattdessen war es auf der Gegenseite Joselu, der auf der Gegenseite mit einem Kopfballaufsetzer, der an der Unterkante der Querlatte landete, das 3:1 um Haaresbreite verpasste (87.).
Schalke empfängt Bayern München am Samstag (18.30 Uhr) zum Topspiel des zweiten Spieltags, Hannover gastiert tags darauf (15.30 Uhr) am Bruchweg bei Mainz 05.