Mainz' Coach Thomas Tuchel wollte seine Startelf wie schon vor der 1:3-Niederlage in Braunschweig erneut auf fünf Positionen verändern: Junior Diaz, Soto, Zimling, Malli (alle Bank) und Koch rotierten aus der Mannschaft. Park, Geis, Koo, Okazaki und Moritz liefen von Beginn an auf. Kurz vor dem Beginn rutschte überraschend Bungert für Noveski ins Team, den beim Aufwärmen Schulterprobleme zum Zusehen zwangen. FCA-Coach Markus Weinzierl stellte nach der 1:3-Pleite gegen Leverkusen einmal um: Verhaegh nahm den Platz rechts hinten anstelle von Philp ein.
Verhaltener Beginn
Beide Defensivreihen hatten sich gut auf die Stärken des Gegners eingestellt. Weder Müller und Choupo-Moting noch die zuletzt starken Werner und Hahn konnten über ihre Außenbahnen Gefahr entfachen. Zwar versuchten es beide Parteien, über die Flügel zum Erfolg zu kommen – doch zumeist blieb es bei harmlosen Flanken aus dem Halbfeld. Hier war jedoch bei Callsen-Bracker und auf der Gegenseite bei Bell Endstation.
Eine erste vage Torannäherung ergab sich nach Bobadillas Freistoß von links, als Altintop das Leder per Hinterkopf weit über das Torgestänge verlängerte (13.). Gänzlich aus dem Nichts zappelte der Ball plötzlich im Netz – der erst kurzfristig für Noveski eingesprungene Bungert war nach einer Geis-Ecke vor Klavan am Ball und beförderte die Kugel mit dem linken Fuß sehenswert im kurzen Eck unter die Latte ins Tor (23.).
Pleiten, Pech und Pannen
In der Folge lief für die Fuggerstädter so ziemlich alles schief: Erst mussten Klavan und Werner (nach einem Zusammenprall mit Bell) verletzt vom Feld, dann legten sich Ostrzolek und Hitz das nächste Ei selbst ins Netz. Choupo-Moting hatte geschossen, von Ostrzoleks Bein gelangte der Ball dann über den stark reagierenden Hitz an den rechten Pfosten. Von dort sprang das Spielgerät knapp vor die Torlinie, ehe Ostrzolek unter Druck des heranstürmenden Müller klären wollte – und seinen Keeper unfreiwillig an den Kopf schoss, von wo das Leder hinter die Linie zum 2:0 für Mainz sprang (38.).
Zu allem Überfluss blieb Hitz – aus kürzerster Distanz schwer getroffen – benommen am Boden liegen, ehe er von der medizinischen Abteilung wiederhergestellt wurde. Kurz darauf war Halbzeit.
Der 28. Spieltag
Die Pause nutzte der Schlussmann, um sich nochmals warmschießen zu lassen – mit Erfolg. Beim Matchball der Mainzer durch Choupo-Moting stand der Schweizer goldrichtig (51.), vorausgegangen war ein schlimmer Fehlpass von Vogt. Mainz hätte die Angelegenheit in dieser Phase entscheiden können, doch Koos Kopfball strich knapp über den Querbalken (53.).
Die Gäste fanden erst nach dem überstandenen Beginn zurück in die Partie, Bobadillas Freistöße machten aber kein Eingreifen Karius' erforderlich (54. und 66.). Aus dem Spiel heraus konnte der FCA keine Gefahr generieren, die Hausherren verpassten es aber ihrerseits, den Deckel draufzusetzen. Kontergelegenheiten wurden unzureichend ausgespielt.
Geis zimmert das 3:0
Choupo-Moting fehlte nach einem Dribbling die Kraft, um Hitz ernsthaft zu prüfen (78.), kurze Zeit später setzte der Kameruner einen Kopfball aufs Tordach (80.). Just als sich Augsburg noch einmal aufraffte und durch Mölders zu einer guten Gelegenheit kam, setzten die 05-er den Deckel drauf. Geis fasste sich ein Herz und zog aus 25 Metern ab – sein Strahl schlug unhaltbar im linken Eck ein (83.).
Die letzten Momente überließen die Mainzer den Gästen, die ihrerseits auf den Ehrentreffer pochten. So kam es, dass Karius sich auch auszeichnen durfte, Hongs Kopfball (89.) und Essweins Freistoß-Strich (90.+1) klärte der Youngster souverän, ehe Schiedsrichter Marco Fritz die Partie abpfiff. Der FSV hält sich mit dem Dreier die Gäste vom Leib und empfiehlt sich für die Europa-League-Plätze.
Am nächsten Samstag (15.30 Uhr) tritt Mainz in Frankfurt an, Augsburg empfängt zeitgleich den FC Bayern.