Leverkusens Trainer Sami Hyypiä vertraute auf exakt dieselbe Startelf, die beim 3:1-Sieg in Augsburg eine Negativserie von neun Pflichtspielen ohne Erfolg beendet hatte.
Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht war im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Mainz dagegen zu einer Änderung gezwungen: Bicakcic (Mittelhandbruch) wurde durch Dogan ersetzt.
Bayer startete in den ersten Minuten mit Schwung ins Spiel. Guardado verzog nach einem Eckball vom Strafraumrand nur knapp (3.). Doch in der Folge fand die Braunschweiger Defensive sehr schnell ihre Ordnung und hatte fortan kaum noch Probleme, die Leverkusener Angriffsversuche schon vorzeitig einzudämmen.
Der 28. Spieltag
Obwohl die Rheinländer deutlich mehr Ballbesitz und auch eine bessere Zweikampfquote aufzuweisen hatten, fehlte es Bayer gewaltig an Passgenauigkeit und auch Durchsetzungsfähigkeit in Strafraumnähe. Der Eintracht genügte es, sich engmaschig vor dem eigenen Sechzehner zu postieren. Hin und wieder suchte der BTSV mit zunehmender Spieldauer auch selbst den Weg aus der eigenen Hälfte, blieb dabei jedoch ebenso harmlos wie die Leverkusener auf der Gegenseite.
Und so verwunderte es wenig, dass die Zuschauer zur Pause insbesondere ihr Bayer-Heimteam mit einigen Pfiffen in die Kabine verabschiedeten. Auf beiden Seiten hatte es in den ersten 45 Minute keine einzige hochkarätige Torgelegenheit zu sehen geben.
Reichel trifft volley
Nach dem Seitenwechsel war es mit der Ereignislosigkeit schnell vorbei: Reichel gelang mit einem Volleyschuss aus spitzem Winkel im Strafraum ein Traumtor - gleichzeitig sein erster Bundesligatreffer (47.). Doch die Führung für den Außenseiter währte nicht lange. Nur wenig später stoppte Correia im Strafraum einen Kießling-Kopfball mit hoch erhobenem Arm. Kießling beförderte den fälligen Handelfmeter zum Ausgleich in die Tormitte (53.).
Bereits zuvor hatte Can Vrancic mit einem rustikalen Check, der mit Gelb geahndet wurde, die Nase gebrochen. Wenig später musste der BTSV-Akteur gegen Kratz ausgetauscht werden (56.). Nach dem turbulenten Beginn der zweiten Hälfte verflachte die Partie wieder ein wenig, auch wenn es weiterhin deutlich mehr Aktionen in und um beide Strafräume gab. So auch in der 63. Minute, als Kießling ein Zuspiel des eingewechselten 17-jährigen Brandt deutlich über das Tor drosch.
Wer mit einer Schlussoffensive der Hyypiä-Elf gerechnet hatte, sah sich weitestgehend getäuscht. Zwar versuchte Leverkusen immer wieder mit Tempo über die Außenpositionen zu kommen. Doch die Eintracht stand sicher in der Mitte, beförderte die Bälle immer wieder aus der Gefahrenzone oder blockte Schüsse rechtzeitig ab. Am Ende ergab sich die beste Siegchance sogar für die Braunschweiger: Boland zog bereits in der Nachspielzeit vom Strafraumrand ab und zwang Leno zu einer Parade (90.+2). Am Ende quittierten die Bayer-Fans das 1:1 mit Pfiffen.
Am nächsten Freitag (20.30 Uhr) tritt Leverkusen in Hamburg an. Braunschweig empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) Hannover im Derby.