Club macht Druck, di Santo trifft die Latte
Nürnbergs Coach Gertjan Verbeek tauschte im Vergleich zum 0:3 in Dortmund zweimal Personal: Campana und Mak standen für Feulner (5. Gelbe) und Pekhart (Bank) in der Startelf. Bremens Trainer Robin Dutt musste nach dem 1:0-Derbysieg gegen den Hamburger SV auf den verletzten Garcia (Innenbandverletzung im Knie) verzichten und brachte dafür Caldirola.
Der Club hatte von Anfang an viel Ballbesitz und trat vor heimischem Publikum durchaus dominant auf. Werder überzeugte aber mit einer guten Raumaufteilung und stellte Passwege und Anspielstationen zu. Die Franken kamen deshalb nur selten durch und wussten mit der Kugel nur wenig anzufangen. Die Hanseaten setzten auf lange Bälle, brachten diese aber nur selten auch bei den Mitspielern an. Aufgrund vieler Fehlpässe neutralisierten sich beide Mannschaften deshalb lange im Mittelfeld. Für abwechslungsreiche Momente sorgten Hlousek mit einer gefährlichen Flanke von links, die Kiyotake in der Mitte nur knapp verpasste (12.), sowie auf der anderen Seite di Santo, der aus 20 Metern zentraler Position die Kugel an die Latte donnerte (22.).
Hunt nagelt die Kugel ans Kreuzeck, di Santo staubt ab
Der 24. Spieltag
Bevorzugt operierte der FCN über die linke Flanke, wo Hlousek und Plattenhardt mit Flanken immer wieder für Gefahr sorgten. Bremen stand aber relativ sicher und gewann viele Zweikämpfe. Offensiv fand Werder hingegen überhaupt keinen Zugriff und enttäuschte vor allem spielerisch.
Ein Gewaltschuss von Hunt stellte dann aber den Spielverlauf auf den Kopf: Der Kapitän feuerte aus 25 Metern aufs Tor und traf das rechte Kreuzeck. Von dort prallte der Ball vor die Füße von di Santo, der technisch sehenswert direkt aus der Drehung abnahm und das Spielgerät in die Maschen drosch (39.). Diese 1:0-Führung nahm der SVW mit in die Pause.
Bargfrede fängt ab und erhöht
Kein Durchkommen: Nürnbergs Josip Drmic gegen Bremens Assani Lukimya (li.) und Sebastian Prödl (re.). picture alliance
Zur Halbzeit musste Club-Keeper Schäfer wegen einer Verletzung am Hüftbeuger in der Kabine bleiben. Ersatzmann Rakovsky stand in den zweiten 45 Minuten zwischen den Pfosten. Der Schlussmann blieb - abgesehen von einem Junuzovic-Freistoß (53.) - zunächst aber nahezu beschäftigungslos. Stattdessen zogen die Nürnberger ein regelrechtes Powerplay auf und bombardierten den Bremer Strafraum mit zahlreichen Flanken, die aber nicht verwertet wurden. Zwingend wurde nur Campana, der Wolf gleich zweimal prüfte (58.).
Auf die Anzeigetafel schaffte es aber nicht Nürnberg, sondern erneut Werder: Campana spielte einen folgenschweren Fehlpass im Mittelfeld. Bargfrede fing den Ball ab und trieb das Spielgerät Richtung Strafraum. Aus 20 Metern zog der Mittelfeldmann dann ab. Sein Schuss wurde noch tückisch von Pinola abgefälscht und landete im rechten Eck zum 2:0 ein (68.).
Fair Play von Hunt: Kapitän nimmt Elfmeter-Geschenk nicht an
Dieser Treffer kam einer Entscheidung gleich. Beinahe wäre es für die Franken noch dicker gekommen, als Hunt im Strafraum zum Boden ging und Schiedsrichter Manuel Gräfe auf den Punkt zeigte. Der SVW-Kapitän gab aber von sich aus zu, dass kein Foul vorlag, sodass die Entscheidung zurückgenommen wurde (75.). Auch di Santos Schuss, den Pinola im eigenen Sechzehner an die Hand bekam, reichte nicht für einen Strafstoß aus (79.). Die Schlussphase bot ansonsten nur noch wenige Höhepunkte. Die beste Club-Chance generierte Drmic, der eine Angha-Flanke auf die Latte köpfte (85.). Auch Bargfrede verzeichnete noch eine Möglichkeit (90.). Danach war Schluss.
Für beide Teams steht in einer Woche das nächste Abstiegs-Endspiel an: Am Sonntag (15.30 Uhr) ist Nürnberg beim Hamburger SV gefordert. Tags zuvor (15.30 Uhr) genießt Bremen Heimrecht gegen den VfB Stuttgart.