Stuttgarts Coach Thomas Schneider tauschte nach der 1:2-Pleite in Leverkusen einmal und baute auf Maxim anstelle von Harnik, der leistungsbedingt gänzlich aus dem 18-er Kader gestrichen worden war. Dagegen wurde Khedira nach muskulären Problemen rechtzeitig fit.
Ebenfalls ein Neuer fand sich bei den Gästen wieder. Augsburgs Trainer Markus Weinzierl brachte im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Bremen Kohr für Vogt (Magen-Darm-Probleme) und verhalf dem Winterneuzugang so zu dessen Startelfdebüt beim FCA. Der wiedergenesene Bobadilla schaffte es dagegen nicht in die Anfangsformation und fand sich auf der Bank wieder.
Der 20. Spieltag
Der VfB Stuttgart war vom Anpfiff weg darauf bedacht, zu zeigen, wer Herr im Hause ist und legte dementsprechend engagiert los. Die Stuttgarter machten von Beginn an Druck, zeigten sich hellwach und sorgten bald für Wirbel. Vor allem der agile Abdellaoue entpuppte sich als steter Unruheherd, ließ aber gleich drei vielversprechende Chancen ungenutzt (2., 6., 13.).
Wie sich im weiteren Verlauf herausstellte, sollte sich das im Nachhinein rächen, denn der FCA wachte nach etwa einer halben Stunde auf. Bis dahin waren die Fuggerstädter eigentlich nur durch ihre Abwehrarbeit aufgefallen, wagten sich mit zunehmender Spieldauer jedoch nach vorne - mit durchschlagendem Erfolg! Im Anschluss an einen Einwurf hob Rüdiger das Abseits auf, Tobias Werner flankte präzise nach innen auf Milik - 1:0 (35.). Das war ein echter Wirkungstreffer für den VfB, der fortan völlig verunsichert über den Platz trottete, von einer Verlegenheit in die nächste rutschte und noch vor der Halbzeit das nächste Gegentor kassierte: Nachdem Tobias Werner links vorbeigeschossen hatte (40.), schickte Altintop Hahn steil, der sich bedankte, Ulreich keine Chance ließ und der Weinzierl-Elf so die 2:0-Pausenführung bescherte (43.).
Platzverweis für Ibisevic - Hahn macht alles klar
Doppelpack im Derby: Augsburgs Hahn. Getty Images
So beschaulich die erste Hälfte gewesen war, so aufregend war Durchgang zwei. Zuerst prägten rassige, teils überharte Zweikämpfe das Bild auf dem Rasen, ehe es in der 53. Minute so richtig turbulent wurde: Abseits des Balles schlug Ibisevic Callsen-Bracker mit Absicht ins Gesicht. Der Augsburger sank zu Boden. Referee Dr. Jochen Drees bewies Argusaugen und stellte den Bosnier mit Rot vom Platz.
Der Platzverweis war die Schlüsselszene der Begegnung, zumal Hahn unmittelbar danach einen Konter mustergültig abschloss und den FCA mit 3:0 in Führung brachte (56.). Damit waren die Würfel gefallen: Stuttgart leistete kaum noch Gegenwehr und fügte sich in sein Schicksal, wenngleich Rausch nach 62 Minuten sogar noch der Ehrentreffer gelang. Zwei Minuten danach stellte Tobias Werner den alten Abstand übrigens wieder her. Beim 4:1 blieb es dann auch. Erwähnenswert in der Schlussphase waren letztlich nur noch das Bundesliga-Debüt von Yalcin (75., für Timo Werner) sowie der verletzungsbedingte Wechsel von Rausch (Oberschenkelprobleme), für den Boka in der ersten Minute der Nachspielzeit kam.
Für die Stuttgarter geht es am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei 1899 Hoffenheim weiter, die Augsburger empfangen tags darauf (15.30 Uhr) den 1. FC Nürnberg.