Freiburgs Trainer Christian Streich nahm nach dem 2:1 in Fürth zwei Änderungen vor. Für Günter durfte Mujdza in der Viererkette ran. Überraschend gab der 19-jährige Kerk sein Ligadebüt, Caligiuri musste eine Gelbsperre absitzen. Schalke-Coach Jens Keller konnte im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart wieder auf den zuletzt gesperrten Draxler bauen, zudem waren Neustädter und Kolasinac mit von der Partie. Fuchs, Höger und Michel Bastos nahmen auf der Bank Platz.
Die Freiburger mussten das Endspiel um Platz vier gewinnen, um das Ziel Königsklasse zu erreichen. Und dementsprechen engagiert gingen die Breusgauer auch zu Werke. Schalke sah sich aggressiven, früh attackierenden Gastgebern gegenüber, den Ball hatte meist der SC für sich. Und in der 6. Minute auch die erste gute Chance: Nach einer Flanke von Mujdza kam Höwedes nicht an den Ball, der dahinter lauernde Höhn schoss aber aus guter Einschussposition am Schalker Kasten vorbei. Auch in der 12. Minute wurde es eng für die Gelsenkirchener, Matip klärte mit einer riskanten Grätsche gerade noch vor Kruse.
Dass die Schalker nicht so recht zum Zug kamen, lag auch deren fehlendem Spielwitz. Zu häufig wurden die Bälle hoch nach vorne geschlagen, Huntelaar wusste mit diesen Zuspielen nichts anzufangen. Und wenn's die Knappen mal flach versuchten, störten die Freiburger konsequent und meist erfolgreich. Der erste Torschuss der Königsblauen erfolgte erst in der 20. Minute - und saß sofort! Über rechts wanderte das Leder von Farfan zu Huntelaar, der nach links auf Draxler ablegte. Ein Haken in die Mitte, ein verdutzter Mujdza, ein platzierter Schuss aus 17 Metern ins lange Eck, schon stand's 1:0 für S04. Baumann kam nicht rechtzeitig nach unten.
Die Freiburger wirkten davon zwar nicht geschockt, taten sich aber in der Folgezeit schwer gegen die nun defensiv eingestellten Schalker. Doch über die Flügel brachen die Breisgauer immer mal wieder durch. Eine flache Hereingabe von links ließ Schuster für Rosenthal passieren, Hildebrand stand nach dessen Abnahme in der Mitte aber goldrichtig (30.). Auf der anderen Seite sorgte Raffael mit seinen Abschlüssen (29., 39.) für etwas Entlastung, beide Mal verfehlte er aber das Tor knapp. Auch einen feinen Pass brachte Raffael an den Mann, Huntelaar traf aber im Strafraum aus spitzem Winkel nur das Außennetz (34.). Ansonsten bestimmte der SC die Partie über weite Strecken, ohne aber Hildebrand bis zur Pause noch einmal ernsthaft in Verlegenheit bringen zu können.
Freiburg kommt zurück - und macht sich alles zunichte
Der 34. Spieltag
Es dauerte nicht allzu lange, bis die Begegnung nach der Pause wieder an Fahrt aufnahm. Freiburg nahm das Heft gleich wieder in die Hand, Schalke setzte weiter auf eine kompakte Abwehr. Doch ausgerechnet nach einer eigenen Ecke fiel das 1:1. Kerks Befreiungsschlag bugsierte Kolasinac direkt in die Füße von Schmid, dann ging's blitzschnell. Kruse setzte Rosenthal ein, der Angreifer scheiterte allerdings an Hildebrand. Machte aber nichts: Schmid stand goldrichtig und staubte zum Ausgleich ab (54.). Der SC war wieder da.
Aber nicht lange - die Freiburger schlugen sich nur vier Minuten später schlicht selbst. Schuster ließ sich erst hinten den Ball abluchsen, Jones stand nach Huntelaars Pass allein vor Baumann. Sein Schuss wäre zwar weit am Tor vorbeigegangen, doch dann eroberte der Slapstick den Breisgau. Höhn schoss Schuster an, von dessen Bein kullerte das Leder über die Torlinie (58.). Nur drei Minuten später verpasste Huntelaar nach klasse Vorarbeit von Draxler die Vorentscheidung, Baumann lenkte gerade noch ab zur Ecke.
Das 1:2 sollte trotzdem der Genickbruch für die Freiburger werden. Zwar war die Streich-Truppe weiterhin bemüht und kam auch vereinzelt zu Chancen, zumeist stand die Defensive der Schalker aber sicher. Aufregung kam noch einmal in der 69. Minute auf. Schmid schoss Neustädter an die Schulter, der SC forderte Elfmeter. Der Arm war aber angelegt, Brych entschied deswegen nur auf Ecke.
In der Schlussphase verteidigte Schalke mit Mann und Maus, Freiburg war verzweifelt auf der Suche nach der Lücke. Kruse setzte in der 76. Minute noch einmal ein Ausrufezeichen, sein knallharter Linksschuss aus 18 Metern flog knapp am kurzen Eck vorbei. Es sollte die beste Chance in der restlichen, äußerst zerfahrenen Spielzeit bleiben. Die Knappen brachten den Sieg über die Zeit und sichern sich dadurch Platz vier, Freiburg wird in der Europa League sein Glück versuchen.
Der erste Spieltag der Bundesliga-Saison 2013/14 findet vom 9. bis 11. August statt.