Bayern-Coach Jupp Heynckes schickte im Vergleich zum 1:1 beim BVB die Elf auf den Rasen, die man mit vielleicht einer Abweichung auch im Champions-League-Finale erwarten kann. Dies bedeutete nicht weniger als acht Personalwechsel: Für Rafinha (Gelb-Rot-Sperre), Boateng (5. Gelbe), Contento, Tymoshchuk, Luiz Gustavo, Shaqiri, Pizarro und Gomez rückten Lahm, Dante, Javi Martinez, Schweinsteiger, Robben, Müller, Ribery und Mandzukic ins Team.
FCA-Trainer Markus Weinzierl brachte nach dem 0:2 in Freiburg Reinhardt (Startelfdebüt), der in der Innenverteidigung den gelbgesperrten Callsen Bracker ersetzte. Mit Ostrzolek kam der etatmäßige Linksverteidiger nach Gelbsperre wieder zurück und verdrängte de Jong auf die Bank.
In München drückten die Bayern gleich aufs Tempo. Augsburg versuchte, in Ballnähe Überzahl zu schaffen, was nur teilweise gelang. Der Rekordmeister drängte auf die frühe Führung, die Manninger gegen Müllers Kopfball glänzend (6.) und wenig später aufmerksam gegen Schweinsteiger (7.) verhinderte.
Der FCA stellte sich nach Anfangsproblemen besser auf den Gegner ein, wurde nach dem ersten Nadelstich (Werner, 13.) mutiger. Neuer parierte wieder gegen den frei vor ihm auftauchenden Werner, der sich im Zentrum gegen den sorglosen Lahm durchgesetzt hatte (15.). Aber auch Manninger zeigte einmal mehr sein Können, wenn er auch bei Mandzukics Schuss aus drei Metern nach Ribery-Flanke das Glück des Tüchtigen hatte (18.).
Es blieb die vorerst letzte Möglichkeit der Partie, aus der die Luft in der Folge raus war. Der engagierte FCA zeigte sich bissig und machte die Räume eng, beim FCB hatten die Akteure anscheinend Verletzungsrisiko im Hinterkopf. Jedenfalls gingen Lahm & Co. nicht mit der letzten Konsequenz in die Zweikämpfe, kamen über Ansätze nicht hinaus und rannten sich immer wieder fest. Es passierte nicht viel, ehe der Abstiegskandidat Elfmeter forderte, als Ji im Duell mit Javi Martinez zu Fall kam - Referee Korbs Pfeife blieb stumm (28.).
Gelungene Offensivaktionen der Münchner, bei denen am ehesten noch Ribery Angriffslust versprühte, hatten bis zur Pause Seltenheitswert. Dem defensiv stabilen FCA war's recht, dass auch Riberys Rückpass von der Grundlinie in der Mitte keinen Abnehmer fand (42.).
33. Spieltag
Ohne Personalwechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter. Glück für die Weinzierl-Elf, dass Schweinsteigers direkter Freistoß Zentimeter vorbeisauste (47.), aber auch auf der Gegenseite für die Bayern, dass Werners Volleyaufsetzer knapp über den Balken strich (50.).
Der FCA blieb gegen vorsichtige und tempoarme Bayern zunächst das engagiertere Team. Martinez fälschte Jis Fernschuss ans Lattenkreuz ab (55.), ehe sich der Rekordmeister etwas am Riemen riss. Robben verzog nach Solo (58.), Klavan rettete im Zentrum vor dem einköpfbereiten Mandzukic (60.).
Weinzierl hatte Vogt für Mölders gebracht (56.) - schon das Zeichen, das Ergebnis zu sichern? Jedenfalls drehten die Hausherren nun immer mehr auf, die Fuggerstädter kamen nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus. Und es kam, wie es kommen musste: Dante brachte den Ball aus dem linken Halbfeld an den Fünfer, der FCA war unsortiert, und Müller nickte aus fünf Metern ins rechte Eck ein - 1:0 (69.)!
Von den Gästen kam bis auf einen Hahn-Kopfball (77.) nichts mehr, der FCB aber legte nach. Der eingewechselte Shaqiri düpierte zusammen mit Ribery sechs Augsburger - 2:0 (82.). Und schließlich trug sich mit Luiz Gustavo auch ein weiterer Joker noch in die Torschützenliste ein - der Brasilianer setzte per Flachschuss nach Riberys Querpass am Strafraum den Schlusspunkt (88.).
Am letzten Spieltag spielen die Münchner am Samstag (15.30 Uhr) in Mönchengladbach, zur gleichen Zeit empfängt Augsburg, nach wie vor auf dem Relegationsplatz, im Kampf um den Klassenerhalt die Fürther zum nächsten bayerischen Derby.