Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking wechselte nach dem so wichtigen 1:0-Sieg in Fürth zweimal: Olic ersetzte auf der linken Außenbahn seinen Landsmann Perisic, während Hasebe rechts in der Viererkette anstelle von Fagner verteidigte. Dagegen brachte Bayerns Coach Jupp Heynckes im Vergleich zum 4:0-Erfolg gegen Schalke vier Neue: Mandzukic, Müller, Luiz Gustavo und van Buyten spielten für Gomez, Robben, Javi Martinez (Zehenverletzung) und Boateng.
Die Wolfsburger waren zu Beginn um eigene Offensivbemühungen bestrebt. Nur hatten sie kein geeignetes Rezept zur Hand, um die aufmerksame Defensive der Bayern in Gefahr zu bringen. Immerhin präsentierte sich der VfL hinten ebenfalls stabil und hielt die bekanntlich starke Offensive des Rekordmeisters weitgehend in Schach. Trotz klarer Spielvorteile und deutlich mehr Ballbesitz kam der FCB mit Ausnahme von Müllers zu ungenauem Kopfball in der dritten Minute in der ersten halben Stunde nicht zu nennenswerten Abschlüssen.
Der 22. Spieltag
Mit zunehmender Spieldauer wurde die Taktik der Niedersachsen immer offensichtlicher. Aus einer gesicherten Deckung heraus sollte über Konter, meist über die linke Seite, der Erfolg herbeigeführt werden. Zweimal entwischte Olic dann auch binnen weniger Sekunden, doch beide Male verpasste im Zentrum Dost die anschließende Flanke (29.).
Ansonsten lief aus dem Spiel heraus hüben wie drüben wenig zusammen. So musste eben ein Standard herhalten: Kroos zog einen Freistoß von links auf den zweiten Pfosten. Dort setzte sich Schweinsteiger im Kopfballduell gegen Schäfer durch und bereitete für Mandzukic vor, der aus neun Metern per Fallrückzieher sehenswert gegen seinen Ex-Klub die verdiente Führung für die Bayern markierte (36.). Das war dann aber auch schon alles, was der erste Durchgang zu bieten hatte.
Bayern verwalten die Führung - Wölfe nehmen Einladungen nicht an
Strategen im Clinch: Diego und Schweinsteiger (re.). picture alliance
Auch nach Wiederanpfiff änderte sich kaum etwas. Wolfsburg blieb zwar bemüht, konnte die Bayern aber nicht wirklich fordern. Auf der anderen Seite spielten die Münchner routiniert, investierten nicht mehr als nötig, kontrollierten aber das Geschehen nach Belieben und setzten über Konter immer mal wieder Nadelstiche. Der FCB verpasste es allerdings, den Sack frühzeitig zuzumachen - Naldo rettete auf der Linie gegen Müller (49.). Der Rekordmeister erlaubte sich ab und an allerdings einige Nachlässigkeiten und lud die Niedersachsen somit auch zu Angriffen ein. Nur nahm der VfL auch diese Geschenke nicht an - Diego wurde nach Fehler von Luiz Gustavo geblockt (54.), während Polak nach Alaba-Lapsus deutlich verzog (60.).
Lange Zeit plätscherte die Partie demnach weitgehend ereignislos vor sich hin. Hecking reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Fagner und Helmes, der somit nach seiner langen Verletzungspause sein Comeback gab (75.). Kurz darauf hätte er auch fast den Ausgleich bejubeln dürfen, als Diego in der 77. Minute zum Freistoß antrat und den Ball sehenswert aufs Tor brachte. Der bis dato überhaupt nicht geforderte Neuer war jedoch zur Stelle und verhinderte aus bayerischer Sicht Schlimmeres. In der Nachspielzeit war es dann der eingewechselte Robben, der mit einem fulminanten Linksschuss den 2:0-Endstand markierte (90.+3).
Auf die Münchner wartet nun eine englische Woche. Am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) bestreiten die Bayern ihr Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Arsenal, ehe sie am darauffolgenden Samstag (15.30 Uhr) Werder Bremen zu Gast haben. Zeitgleich sind die Wolfsburger in Mainz gefordert.