HSV-Trainer Thorsten Fink musste nach der 0:2-Pleite in Düsseldorf auf die verletzten van der Vaart (Muskelfaserriss) und Son (Oberschenkelzerrung) verzichten, für die Skjelbred und Jansen ins Team rückten.
Schalkes Coach Huub Stevens tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen Frankfurt dreimal Personal aus: Für Matip, Holtby und Draxler standen Papadopoulos, Obasi und Pukki zum Einsatz.
Auf neu verlegtem Rasen startete der HSV hochmotiviert in die Partie. Die Hanseaten ließen den Ball prima zirkulieren, drückten die Gäste in deren Hälfte und stürzten S04 mit einfallsreichen und schnellen Passagen von einer Verlegenheit in die andere. Aogo, der sich auf der linken Seite offensiv wie defensiv immer wieder mit Jansen abwechselte, traf nach Beisters Zuspiel nur den Pfosten (7.). Rudnevs kam nach Jansens Flanke knapp zu spät (9.), Skjelbred traf den Ball nach toller Kombination im Zentrum nicht voll (11.).
Eine knappe Viertelstunde hatten die Königsblauen quasi nur auf eine variabel aufspielende Fink-Elf reagiert, mit einer ersten guten Chance von Huntelaar (14.) übernahmen die Gäste in der Folge die Initiative und entwickelten nun ihrerseits kräftigen Zug zum Tor. Pukkis Strafraumfaller im Duell mit Jansen blieb ungeahndet (17.), Arslan klärte Obasis Kopfball auf der Linie (21.), Huntelaar (23.) und Pukki (25.) hatten ihr Visier nicht richtig eingestellt - genau wie Westermann auf der Gegenseite in aussichtsreicher Position (27.).
Im sehr unterhaltsamen ersten Durchgang, in dem Huntelaar für Jones fälschlicherweise Gelb sah - es wäre die fünfte für den Mittelfeldrackerer gewesen (20.) -, ließ das Tempo nun etwas nach, gleichzeitig begegneten sich die Kontrahenten bis zur Pause auf Augenhöhe. Das große Spektakel mit Torszenen zuhauf wie zuvor war aber nun nicht mehr geboten, zwingende Möglichkeiten blieben Fehlanzeige.
Der 14. Spieltag
Mit identischem Personal kamen die Teams aus der Kabine, wie im ersten Abschnitt war der Liga-Dino sofort hellwach. Arslan, der später die fünfte Gelbe kassierte, schoss noch drüber (49.), dann aber belohnten sich die Hausherren für ihren bis dorthin sehr engagierten Auftritt: Badelj erkämpfte den Ball im Mittelkreis und passte in die Tiefe zu Beister. Der Linksfuß lief noch ein paar Schritte und jagte den Ball von halblinks aus 20 Metern über die Fäuste des abtauchenden Unnerstall zum 1:0 ins Netz - der Keeper sah trotz des fulminanten Knallers dabei nicht gut aus (52.).
Was war mit Schalke? Nicht viel. Fehlerhaft schon das Aufbauspiel der Gäste, ohne Durchschlagskraft die Offensivaktionen, kurz gesagt: die Antwort der Stevens-Schützlinge blieb zunächst aus. Dafür legte der Liga-Dino nach sehenswerter Kombination nach: Beisters Hackentrick brachte Diekmeier halbrechts im Strafraum in Position. Nach Querpass des Verteidigers stand Rudnevs am Elfmeterpunkt völlig blank und konnte sich die Ecke aussuchen - 2:0 (65.)!
Erst jetzt erwachte S04. Adler verhinderte gegen Höwedes und Farfan binnen Sekunden den Anschlusstreffer (68.), danach kamen mit Holtby und Draxler frische Kräfte. Papadopoulos nickte daneben (70.), der HSV trotzte dem Schalker Sturmlauf, bis der eingewechselte Rincon einen Handelfmeter verursachte, den Huntelaar glücklich im Nachschuss verwandelte (80.).
S04 kam kaum in Schlagdistanz, ehe Adler Fuchs' Freistoß um den Pfosten lenkte (90.). Die Entscheidung fiel fast im Gegenzug, als nach Barnettas Foul an Aogo Badelj den fälligen Elfmeter zum 3:1 verwandelte (90.+2).
Die Hamburger gastieren am Sonntag (17.30 Uhr) in Wolfsburg. S04 empfängt schon am Samstag (15.30 Uhr) die Borussia aus Mönchengladbach.