Hoffenheims Trainer Markus Babbel musste ohne Abwehrchef Compper, der beim 1:1 in Düsseldorf Gelb-Rot gesehen hatte, auskommen. Dafür kehrte Delpierre in die Innenverteidigung zurück. Außerdem spielte Salihovic im Mittelfeld anstelle von Usami. Unterdessen sah Wolfsburgs Coach Lorenz-Günther Köstner nach dem 3:1 gegen Bayer 04 Leverkusen keinen Grund für personelle Änderungen.
Die Kraichgauer begannen äußerst verhalten und wollten in den ersten Minuten zunächst sehen, was der VfL so zu bieten hatte. Die Niedersachsen nahmen die Einladung ein, ergriffen die Initiative und gaben über Hasebe (4.) den ersten Warnschuss ab. Der Japaner war jedoch zu unpräzise, machte es drei Minuten später aber besser: Wiese flog an Olics effetvoller Flanke vorbei, Hasebe nickte aus kurzer Distanz ein - 1:0.
Der 12. Spieltag
Die Hoffenheimer zeigten sich von dem frühen Rückstand nur bedingt beeindruckt und drängten fortan auf den Ausgleich. 1899 rochierte dabei viel in der Offensive, konnte gegen die gut sortierten Wölfe trotzdem keine Lücken reißen. So sorgte lediglich ein Fernschuss von Roberto Firmino, den Benaglio entschärfte, für Gefahr (11.).
Ansonsten kam die Partie eher schleppend daher. Wolfsburg hatte sich nach der Führung zurückgezogen und lauerte auf gegnerische Fehler, die dann auch folgten: Roberto Firminos kapitaler Fehlpass landete bei Josué, der das Auge für Dost hatte - 2:0 (24.). Das war ein echter Wirkungstreffer, der die Kraichgauer bis ins Mark erschütterte. Die TSG agierte fortan fahrig, wirkte verunsichert und konnte trotz mehr Ballbesitz den VfL nicht mehr wirklich fordern. Wolfsburg hatte keine große Mühe, die zu statisch spielenden Hausherren unter Kontrolle zu behalten und die Führung clever zu verwalten.
Salihovic vergibt die Chance zum Anschlusstreffer
Gut gelaunt: Wolfsburgs Co-Trainer Andries Jonker und Neu-Manager Klaus Allofs (re.). picture alliance
Kurz vor dem Pausenpfiff hätten die Gastgeber dann aber fast doch noch verkürzt: Joselu legte mustergültig per Kopf für Salihovic auf, der dann zu zentral aufs Tor köpfte und damit Benaglio eine Riesenparade ermöglichte (42.). So blieb es beim 0:2 aus Sicht der 1899er, die nach Wiederanpfiff mit Grifo anstelle von Williams begannen und deutlich engagierter auftraten. Hoffenheim machte deutlich mehr fürs Spiel und kreierte sich rasch erste Möglichkeiten - Volland (47.), Joselu (52.) und erneut Volland (56.) hatten jedoch kein Abschlussglück.
Hoffenheim drängte, der VfL baute indes auf Sachlichkeit und gelegentliche Konter. Nach 62 Minuten hätten die Wölfe dann fast ihre erste Chance im zweiten Durchgang genutzt: Bei einem Konter schickte Diego Dost steil, der im Strafraum Wiese per Lupfer überwand - Delpierre kratzte das Leder aber noch von der Linie und hielt sein Team damit weiter im Spiel. Die TSG war mittlerweile besser, hatte mehr Ballbesitz, mehr Ecken und mehr Chancen. Nur die Ausbeute war mager: Salihovic per Freistoß (64.), Joselu (65.) und Grifo (68.) ließen teils erstklassige Möglichkeiten liegen.
Babbel erhöhte das Risiko und brachte Stürmer Schipplock für Innenverteidiger Jensen (77.). Das Tor machten aber die Wölfe: Naldo trat zum Freistoß an und jagte den Ball aus 28 Metern wuchtig und mit Effet ins linke Eck (78.). Die Würfel waren gefallen, auch wenn Salihovic zehn Minuten vor Schluss nur hauchdünn verzog. Zwar stemmte sich die Babbel-Elf weiter gegen die Niederlage und kam in der 88. Minute sogar noch zum Ehrentreffer durch den eingewechselten Derdiyok, der Sekunden zuvor noch die Latte getroffen hatte, zu mehr sollte es aber nicht reichen.
Die Hoffenheimer sind am kommenden Spieltag erneut sonntags gefordert, dann kommt Bayer Leverkusen nach Sinsheim (17.30 Uhr). Tags zuvor haben die Wölfe Werder Bremen zu Gast (15.30 Uhr) - ein besonderes Spiel für Klaus Allofs.