Schalkes Trainer Huub Stevens musste nach dem 2:2 gegen Arsenal Rechtsverteidiger Uchida (Muskelfaserriss) ersetzen. Dafür kehrte Papadopoulos (nach Platzwunde) wieder zurück und rückte ins Abwehrzentrum, Höwedes ging auf die rechte Seite der Viererkette.
Ebenfalls einen Wechsel gab's bei den Gästen: Werders Coach Thomas Schaaf schenkte im Vergleich zum 2:1-Erfolg über Mainz Lukimya sein Vertrauen und setzte den angeschlagenen Prödl (Adduktorenprobleme) auf die Bank.
35 Sekunden waren erst gespielt, da wäre den Schalkern fast der Paukenschlag gelungen. Holtby wuselte sich auf der linken Seite durch und bediente im Anschluss Huntelaar in der Mitte, der jedoch am gut reagierenden Mielitz scheiterte. Die Königsblauen hatten sich etwas vorgenommen und ergriffen direkt die Initiative. Folglich kam S04 auch zu klaren Feldvorteilen, allerdings nicht zu nennenswerten Abschlüssen. Eine verhältnismäßig große Zahl von Fehlpässen sowie kompakt stehende Bremer sorgten dafür, dass kaum noch Gefahr vor dem Gäste-Tor aufkam.
Der 11. Spieltag
Der SVW beschränkte sich in der Anfangsphase auf eine stabile Defensive und wagte sich nicht nach vorne. Erstmals änderte sich das nach einer Viertelstunde, als Arnautovic in guter Position nicht entscheidend zum Torschuss kam. Kurz darauf schlug Werder zu: Huntelaar vertändelte den Ball leichtfertig, Elia leitete die Kugel zu Junuzovic weiter, der das Auge für Hunt hatte - 1:0 (16.). Verdient war die Führung zu diesem Zeitpunkt nicht, da die Gelsenkirchener deutlich mehr fürs Spiel getan hatten.
Und auch in der Folge hatte Schalke mehr Ballbesitz, wusste damit aber kaum etwas anzustellen. Den Hausherren fehlte es am Überraschungsmoment, weshalb sie die Lücke nicht fanden. Deutlich gefährlicher agierten da schon die Hanseaten, die bei ihren seltenen Vorstößen immer wieder für Furore sorgten - Sokratis per Kopf (30.) und de Bruyne mit einer direkten Ecke (32.) scheiterten jeweils an der Latte. Danach passierte nicht mehr viel. S04 agierte zu statisch und ideenlos, sodass die Schaaf-Elf keine Mühe hatte, den knappen und mittlerweile verdienten Vorsprung in die Halbzeit zu bringen.
Schalke beweist schon wieder seine Comeback-Qualitäten
Packendes Duell: Schalkes Fuchs gegen Arnautovic (vorne). Getty Images
Ein Problem der Gastgeber war, dass die linke Seite im ersten Durchgang im Grunde völlig verwaist war. Das hatte auch Huub Stevens erkannt und setzte genau da an. Nach Wiederanpfiff kam Draxler für den recht unauffälligen Afellay. Schalke trat danach auch variabler auf, zwingender aber nicht. Die besseren Möglichkeiten blieben den konternden Bremern vorbehalten (Arnautovic, 49.; de Bruyne, 51.). Kurz darauf übersah Jones den hinter ihm stehenden Draxler und nahm diesem eine im Ansatz hochkarätige Chance, wofür er sich dann auch direkt entschuldigte (53.).
Aus dem Spiel heraus lief bei den Königsblauen nur wenig zusammen, so musste eben ein ruhender Ball für den Ausgleich herhalten: Fuchs zirkelte einen Freistoß von links präzise zu Neustädter, der per Kopf Mielitz überwand (59.). Alles war also wieder auf null gestellt, die Begegnung wurde nun völlig offen. Zuerst störte Lukimya den einköpfbereiten Draxler noch entscheidend (66.), dann zog der kurz zuvor eingewechselte Füllkrug gegen Unnerstall den Kürzeren. Aus der anschließenden Ecke resultierte ein Konter der Schalker: Jones bewies an der Strafraumkante Übersicht und legte quer zum mitgelaufenen Draxler, der dann freistehend ins lange Eck vollendete (69.).
Einmal mehr hatten die Königsblauen ihre Comeback-Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Nun war es an den Bremern, zu zeigen, ob sie Ähnliches hinbekommen. Schaaf verstärkte mit der Einwechslung von Akpala die Offensive. Werder ging nun auch deutlich mehr Risiko, was den Hausherren natürlich Freiräume gestattete. Vor allem der agile Draxler hätte alles klar machen können, der Joker vergab zuerst aber gegen Mielitz (84.) und schoss dann knapp vorbei (85.). So blieb es bis zum Schluss spannend! In der vierten Minute der Nachspielzeit hätte Werder fast noch ausgeglichen: Bei einer Ecke kam Gebre Selassie zum Abschluss und überwand auch Unnerstall. Allerdings köpfte der auf der Linie stehende Holtby den Ball noch weg und rettete so den Sieg für S04.
Schalke muss am kommenden Samstag im Topspiel bei Bayer Leverkusen antreten (18.30 Uhr), tags darauf empfängt der SV Werder Bremen die Fortuna aus Düsseldorf (15.30 Uhr).