96-Coach Mirko Slomka entschied sich nach dem 4:3-Pokalsieg im Elfmeterschießen gegen Zweitligist Dynamo Dresden zu drei Änderungen: Schulz, Schmiedebach und Huszti ersetzten Pander, da Silva Pinto (Muskelfaserriss) und Schlaudraff.
Derweil brachte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl im Vergleich zum 1:0-Pokalerfolg bei Drittligist Preußen Münster zwei Neue: Ottl und Oehrl spielten für Bancé und den angeschlagenen Callsen-Bracker.
Der FCA war nach Niedersachsen gekommen, um etwas mitzunehmen. So trat er zunächst auch auf - hellwach, präsent und durchaus um eigene Angriffe bemüht. Die Augsburger legten ein hohes Tempo vor und sorgten in den Anfangsminuten über die rechte Seite immer mal wieder für Betriebsamkeit in der hannoverschen Defensive, ohne jedoch zu zwingenden Abschlüssen zu kommen.
Der 10. Spieltag
Insgesamt überließen die Gäste den Roten aber die Spielmacherrolle, zogen dabei allerdings ein engmaschiges Netz zwischen Abwehr und Mittelfeld auf, sodass Hannover offensiv ebenfalls nicht zur Geltung kam. Es dauerte bis zur 15. Minute, ehe es erstmals aufregend wurde: Musona verlor den Ball, Huszti rannte los und flankte von links präzise in die Mitte auf Diouf, der knapp über die Latte köpfte.
Die 96er ergriffen zusehends das Kommando, auch weil sich Augsburg mittlerweile in der eigenen Hälfte einigelte und sich nur noch um Defensivaufgaben kümmerte. Das machten die Gäste eigentlich ganz ordentlich, allerdings erlaubten sich die Augsburger auch immer mal wieder unnötige Aussetzer. Langkamp konnte seinen Fehler noch ausbügeln (21.), de Jong aber nicht: Der Kanadier unterlief einen langen Ball auf Stindl, der freie Bahn hatte und im Anschluss präzise in den Fünfer zu Diouf flanke - 1:0 (26.).
Hannovers Souveränität bröckelt am Schluss
Triumphmarsch: Hannovers Diouf selig, Augsburgs Klavan (li.) und Keeper Jentzsch frustriert. picture alliance
Die Fuggerstädter waren nun gefordert, und an Engagement mangelte es ihnen nicht, dafür an Qualität. Gegen clever auftretende Niedersachsen, die das Tempo variierten und auf Ballbesitz aus waren, machten die Angreifer des FCA gar keinen Stich. 96-Keeper Zieler erlebte demnach einen ruhigen Nachmittag. Das blieb bis zur 39. Minute auch so, ehe Musona aus 17 Metern verzog.
Weinzierl reagierte zum Seitenwechsel und brachte mit Bancé, der für Moravek kam, einen zweiten Stürmer. Ansonsten änderte sich aber nicht allzu viel: Augsburg fehlte es an Ideen und Spritzigkeit, während Hannover die eigene Führung gekonnt verwaltete und immer wieder gefällig vor Jentzsch auftauchte - Ya Konan (53., 55.) verpasste es nachzulegen.
Wenngleich die 96er die Partie im Griff hatten, so war es dennoch ein dünnes Polster, das sie hatten. Manch einem Hannoveraner dürfte das Herz in die Hose gerutscht sein, als Musona aus 16 Metern zum Abschluss kam und Zieler zu einer Parade zwang (62.). Danach zog Weinzierl, der zuvor schon Ostrzolek eingewechselt hatte, seinen letzten Trumpf und brachte mit Koo einen weiteren Angreifer (68.). Danach fanden die Gäste aber zurück in die Spur, wagten nun mehr und gestalteten die Begegnung fortan offener. Die klareren Chancen hatten jedoch weiterhin die Roten - Diouf (71.) und Stindl (73.) hatten ebenso kein Abschlussglück wie Bancé auf der Gegenseite (74.).
In der Schlussphase war die von 96 zuvor zur Schau gestellte Souveränität brüchig geworden. Hannover wankte, fiel aber nicht und sorgte nach 85. Minuten für die Entscheidung: Diouf eroberte gegen Koo den Ball, zog dann zwei Gegenspieler auf sich und schob quer rüber zu Stindl, der gekonnt aus 17 Metern ins rechte Eck vollendete und den Endstand markierte.
Hannover 96 steht erneut eine englische Woche bevor! Am Donnerstag empfangen die Niedersachsen in der Europa League Helsingborgs IF (21.05 Uhr), ehe es am Sonntag darauf beim VfB Stuttgart in der Bundesliga wieder ernst wird (17.30 Uhr). Tags zuvor empfangen die Augsburger den Meister aus Dortmund (15.30 Uhr).