Hannovers Coach Mirko Slomka stellte im Vergleich zum 5:3-Sieg im Hinspiel der Europa-League-Qualifikation bei Slask Wroclaw zweimal um: Für Haggui und Huszti kamen Eggimann und Schmiedebach zum Einsatz.
Schalkes Trainer Huub Stevens setzte nach dem 5:0-Sieg im Pokal bei Drittligist Saarbrücken auf drei Neue: Für Kapitän Höwedes, Höger und Pukki schafften Matip, Jones und Huntelaar den Sprung in die Startelf.
Schalke hatte zu Beginn mehr Struktur in seinen Aktionen, zudem mehr Ballsicherheit. Und zeigte bei zwei Eckbällen seine Gefährlichkeit (Papadopoulos, 7., Neustädter, 10.).
Hannover dagegen offenbarte Probleme, den Ball in der gegnerischen Hälfte festzumachen. Spätestens vor dem Schalker Strafraum endeten die Angriffe der Niedersachsen, die aber durch schnelle Rückwärtsbewegung Konter des Gegners meist schon in Keim erstickten.
Das Tempo blieb überschaubar, die Kreativität schon in Ansätzen stecken, und nachdem die beiden Abwehrreihen sicher standen, waren Tor- und Strafraumszenen Fehlanzeige. Eine knappe halbe Stunde lang tat sich wenig, ehe Holtby urplötzlich im gegnerischen Sechzehner auftauchte, Zieler umkurvte, der Ball aber die Torauslinie überschritt, ehe er ihn aufs Tor bringen konnte (27.).
Bis kurz vor dem Kabinengang neutralisierten sich die Kontrahenten gegenseitig, das ohnehin mäßige Niveau tauchte aufgrund beiderseitigem Sicherheitsdenken nochmals ab. Erst aggressives Pressing der Königsblauen schon Mitte der gegnerischen Hälfte förderte Maricas Schusschance zu Tage - Zieler parierte klasse (39.). Glück für die Slomka-Elf, dass Maricas Kopfball nach der folgenden Ecke knapp drübersegelte (40.).
Schalkes Führung war also durchaus drin, wie aus dem Nichts fiel das Tor aber unter gütiger Mithilfe der Schalker Abwehr auf der anderen Seite: Panders Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld segelte ans rechte Fünfereck, wo Neuzugang Felipe vollkommen unbehelligt per Aufsetzer ins lange Eck köpfte (43.).
Die Gäste waren geschockt, und fast hätte Andreasen nach Schlaudraffs Solo noch nachgelegt (45.+1).
Der 1. Spieltag
Ohne personellen Tausch ging es nach Wiederanpfiff weiter. Zunächst spielten nur die Niedersachsen und drängten auf das 2:0, ehe der erste Angriff der Gäste in den Ausgleich mündete: Stindl rannte sich am Strafraum fest. Holtby kam an den Ball, schaltete blitzschnell mit einem Steilpass um nach halbrechts zu Huntelaar um. Der "Hunter" umkurvte Felipe am Sechzehner und knallte wuchtig mit links ins linke Eck (52.).
Die Partie gewann nun deutlich an Intensität und Tempo. Mit Vorteilen für die Stevens-Schützlinge, die nach einem weiteren Konter dicht davor standen, das Spiel zu drehen (Holtby, 59.).
Der Blondschopf holte alsbald Versäumtes nach. 96 bekam die Mitte nicht mehr dicht. Nach Vertikalpass auf Draxler spielte der Youngster nach rechts zu Jones. Der MIttelfeldmann flankte butterweich in die Mitte, wo Holtby per Kopf ins rechte Eck einnickte (64.).
Slomka brachte Sobiech und wenig später Huszti für Ya Konan und da Silva Pinto, aber es spielten zunächst nur noch die Königsblauen, allerdings nicht mehr zielstrebig genug.
Bei Hannover war Felipes Pech verantwortlich für die Einwechslung eines weiteren Debütanten: Der Torschütze verletzte sich, mit Nikci kam so ein weiterer Neuzugang zum Zug (77.) - ein glücklicher Umstand! Denn einmal noch gelang es den Gastgebern, sich durch die Abwehrreihen des Gegners zu spielen. Schlaudraff ging bis zur Grundlinie durch und legte auf Nikci zurück, der mit seiner ersten Ballberührung die Kugel vor Fuchs zum 2:2-Endstand ins Netz bugsierte (80.).
Die Hannoveraner empfangen Slask Wroclaw am Donnerstagabend (20.45 Uhr) zum Rückspiel in der Europa-League-Qualifikation. In der Liga wartet das Niedersachsen-Derby in Wolfsburg (Sonntag, 15.30 Uhr). Der FC Schalke empfängt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) zuhause den FC Augsburg.