Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia veränderte seine Startformation im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Berlin auf zwei Positition: Boulahrouz und Gentner rückten für Celozzi und Hajnal in die Mannschaft.
Hannover-Coach Mirko Slomka musste im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 auf seinen Toptorjäger verzichten: Abdellaoue musste mit Oberschenkelproblemen passen. Dafür gab der Goalgetter der vergangenen Spielzeit, Ya Konan, sein Startelfdebüt.
Beide Mannschaften ließen es bei hochsommerlichen Temperaturen zunächst gemächlich angehen. Eine Verletzung von Cherundolo, die sich der Kapitän im Kopfballduell mit Molinaro zugezogen hatte, spielte dem VfB aber bereits nach wenigen Minuten in die Karten. Ohne den US-Amerikaner, der einige Zeit behandelt werden musste, schoben sich die Gastgeber Schritt für Schritt in Richtung Hannoveraner Strafraum. Allerdings tat sich der zunächst VfB schwer, seine numerische Überlegenheit in Torchancen umzusetzen.
Doch just als der Kapitän zurückkam, gingen die Stuttgarter mit ihrer ersten Gelegenheit in Führung: Nach Harniks präziser Flanke von rechts war Okazaki im Zentrum schneller als Cherundolo und bugsierte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie (9.). Hannover hatte gegen gut organisierte Gastgeber auch in der Folge Probleme, geordnet nach vorne zu spielen. Auch die sonst so gefährlichen Konter der Niedersachsen unterbanden die Gastgeber durch schnelles und diszipliniertes Umschalten geschickt. Und so blieb Pintos Distanzschuss, den Ulreich nur mit Mühe abwehren konnte (21.), die einzig gefährliche Aktion der Gäste in der ersten halben Stunde.
Auch in der Schlussphase des ersten Durchgangs kontrollierte der VfB das Geschehen. Gut organisiert und diszipliniert boten die Stuttgarter den 96ern kaum Raum, setzten ihrerseits aber immer wieder geschickt Nadelstiche, so dass die Hannoveraner Abwehr ein ums andere Mal in Schwierigkeiten geriet. Der Slomka-Elf mangelte es zudem an der nötigen Spritzigkeit in ihren Offensivaktionen, meist waren die Stuttgarter einen Schritt schneller.
Dennoch musste VfB-Keeper Ulreich zehn Minuten vor dem Seitenwechsel sein ganzes Können aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern. Nachdem Boulahrouz Rauschs Flanke von links noch leicht abgefälscht hatte, senkte sich das Leder gefährlich ins lange Eck, doch der Schlussmann war auf dem Posten und parierte stark (35.). Die Gastgeber zeigten sich jedoch wenig geschockt und banden Hannover nun noch einmal in der eigenen Hälfte. Harniks schlampige Ablage auf Gentner stand allerdings einem weiteren Treffer der Schwaben im Weg (41.).
Der 5. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich die Labbadia-Elf nicht mehr so konsequent, kontrollierte das Geschehen gegen weiter biedere Gäste jedoch geschickt. Ein dicker Patzer von Maza brachte die Gäste aber erneut in aussichtsreiche Position. Der Mexikaner verschätzte sich völlig, so dass Stindl über rechts durch war und Ya Konan bediente. Der Ivorer drehte sich um Tasci, scheiterte aber ebenso am gut aufgelegten Ulreich, wie Stindl im Nachschuss (52.).
Danach gingen die Hausherren wieder konzentrierter zu Werke, und sofort bekam Hannover Probleme, schnelle Ballverluste im Spielaufbau häuften sich. Allerdings fehlte dem VfB die nötige Präzision im letzten Spieldrittel, Zieler war nur selten zum Eingreifen gezwungen. Auf der anderen Seite brachten die Stuttgarter einfallslose Gäste durch einige Unzulänglichkeiten immer wieder in gefährliche Position. Nach Tascis Querschläger, tauchte Ya Konan frei vor Ulreich auf, scheiterte aber am Keeper. Auch der Nachschuss des eingewechselten Stoppelkamp verfehlte das Gehäuse (69.).
96 witterte nun Morgenluft und intensivierte seine Offensivbemühungen. Stoppelkamp bediente mit seiner Hereingabe von rechts Ya Konan, doch die Direktabnahme des Torjägers strich knapp über das Lattenkreuz (76.). Nur drei Minuten später machten Kuzmanovic und Tasci alles klar. Der Serbe überwand Zieler mit einem satten Schuss aus 25 Metern (79.), ehe der Innenverteidiger die Kopfballvorlage des eingewechselten Pogrebnyak am langen Pfosten locker zum 3:0-Endstand über die Linie drückte (86.).
Am 6. Spieltag muss Stuttgart bereits am Freitag (20.30 Uhr) in Freiburg ran. Hannover 96 empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) Borussia Dortmund.