Hannovers Trainer Mirko Slomka vertraute auf Rausch, der beim 0:1 in Leverkusen wegen einer Gelb-Sperre gefehlt hatte, anstelle von Schmiedebach.
FCK-Coach Krassimir Balakov brachte nach dem 2:5 gegen Dortmund gleich vier Neue: Yahia, Kirch, Derstroff und Shechter spielten für Rodnei (Adduktorenprobleme), Sahan, Wooten und Kapitän Tiffert, der gar nicht im Kader stand.
Die Qualifikation für die Europa League hatte Hannover vor dem Spiel gegen Lautern in eigener Hand - mit einem Sieg wäre alles geritzt gewesen. Dementsprechend dominant starteten die 96er in die Begegnung. Die Niedersachsen waren direkt um Spielkontrolle bemüht und hätten sich nach zwei Minuten fast belohnt: Stindl köpfte aber aus sieben Metern knapp vorbei. Kurz darauf folgte jedoch die kalte Dusche durch de Wit, der den Ball wunderbar aus der Distanz in den Winkel nagelte (7.). Es war im Grunde der erste nennenswerte Torabschluss der Pfälzer und sollte auch für lange Zeit der einzige bleiben.
Der 34. Spieltag
Hannover zeigte sich von dem Rückstand unbeirrt, drehte nochmals an der Temposchraube und drängte fortan mit aller Macht auf den Ausgleich. Es entwickelte sich ein einseitiges Duell, das kaum Zeit zum Durchatmen gab. Die Roten zündeten ein Feuerwerk und kreierten sich Chancen fast im Minutentakt. Abdellaoue (10.), Ya Konan (13.), Schlaudraff (17.), Eggimann (23.), Abdellaoue (25.), Stindl (27.) und Ya Konan (30.) ließen aber teils beste Möglichkeiten ungenutzt oder scheiterten am glänzend aufgelegten Sippel.
Ein Tor lag in der Luft! Es war eine echte Abwehrschlacht aus Sicht der Roten Teufel, die sich in der 38. Minute doch noch geschlagen geben mussten - und das auf äußerst tragische Weise: Sippel parierte noch einen wuchtigen Kopfball von Ya Konan. Das Leder sprang allerdings Bugera unglücklich an die Brust und von dort aus in die Maschen - 1:1. Kurz darauf hätte Ya Konan gleich nachlegen können, der Ivorer schoss aber links vorbei (41.). Danach meldeten sich die Lauterer urplötzlich wieder zurück und setzten über Shechter (42.) und Fortounis (45.) noch einmal eigene Duftmarken. Weil der Israeli aber drüber schoss und der Grieche an Zieler scheiterte, blieb es letztlich beim 1:1-Pausenstand.
Hannover gibt weiter den Takt vor - Lala darf noch ein letztes Mal ran
Pechvogel: Lauterns Bugera (2.v.li.) unterläuft das Eigentor zum 1:1. picture alliance
Hannover gab auch in den zweiten 45 Minuten den Ton an, agierte nun aber nicht mehr so druckvoll. Die Partie wurde ein wenig ruhiger. Trotzdem sorgten Stindl (50.), Rausch (53.) und Schlaudraff (60.) weiter für Furore. Insgesamt war das Niveau der Begegnung inzwischen verflacht. Lautern befand sich ausschließlich in der Defensive, Hannover agierte zuweilen zu kompliziert und spielte den einen oder anderen Pass zu viel. Zu diesem Zeitpunkt führte Wolfsburg in Stuttgart bereits mit 2:0 - Hannovers Europapokalträume schienen zu zerplatzen.
Die 96er brauchten folglich dringen ein Tor. Slomka wechselte folglich auch offensiv und brachte mit Sobiech, der für den relativ glücklosen Abdellaoue kam, einen frischen Stürmer. Es war aber nicht der Pole, der die ausverkaufte AWD-Arena zum kochen brachte, vielmehr war es Ya Konan. Bei einer punktgenauen Freistoßflanke von Stindl stieg der Ivorer am höchsten und besorgte per Kopf das vielumjubelte 2:1 (71.). Kurz darauf hätte Pogatetz nach einer Ecke alles klar machen können, der Österreicher wurde aber noch in letzter Sekunde von Yahia geblockt (75.).
Kaiserslautern schenkte zwar nicht ab und war nun um den Ausgleich bemüht, hatte gegen die cleveren Niedersachsen aber kein geeignetes Mittel parat. In der Zwischenzweit wurde auch bekannt, dass Stuttgart das Spiel gegen Wolfsburg gedreht hatte und 96 nun auf bestem Weg war, die Europa League zu erreichen. Slomka sah das wohl ähnlich, da er kurz vor Schluss Lala, der seit 1998 in Hannover spielte, zu dessen 296. Bundesligaspiel verhalf - es war das Abschiedsspiel des Albaners, der sich zum Schluss auch noch darüber freuen durfte, dass sein Team als einzige Mannschaft in der Saison 2011/12 ohne Heimniederlage in der Bundesliga blieb.
Beide Mannschaften verabschieden sich damit in die Sommerpause. Die Spieler dürfen Urlaub machen, sofern sie nicht bei der anstehenden Europameisterschaft in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli) gefordert sind. Die Bundesliga startet wieder im August, der 1. Spieltag 2012/13 findet vom 24. bis 26. August statt. Die Roten Teufel werden da schon voll im Spielbetrieb sein, da die 2. Liga bereits am Wochenende vom 3. bis zum 6. August beginnt.