Bayers Trainergespann Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski tauschte im Vergleich zum 1:1-Remis in Hamburg einmal Personal: Derdiyok rutschte für Ballack (Wadenblessur) in die Anfangsformation und stürmte neben Kießling. Kaiserslauterns Coach Krassimir Balakov wartete nach der 1:2-Heimpleite gegen Hoffenheim mit drei Änderungen an seiner Startelf auf: Abel, Sahan und Kirch esetzten Rodnei, Borysiuk und Tiffert. Statt etamäßigen Kapitäns Tiffert trug Abel die Binde.
Kaum hatte Referee Felix Zwayer die Partie angepfiffen, da lag das noch unsortierte Schlusslicht aus der Pfalz zurück. Keine 30 Sekunden standen auf der Uhr, da lenkte Derdiyok das Spielgerät überlegt mit dem Kopf in den Lauf von Sturmpartner Kießling. Leverkusens Goalgetter trieb es energisch weiter und vollstreckte platziert ins linke untere Eck.
Lautern mühte sich um eine Antwort: Fortounis prüfte Schlussmann Leno (3.). Doch schon kurz danach rollte der Bayer-Express wieder Richtung Gästegehäuse. Renato Augusto adressierte den Ball per Maßflanke auf den Kopf von Kießling, der aus der Nahdistanz am reaktionsschnellen Sippel scheiterte (8.).
Im Anschluss ging die Werkself allerdings vom Gaspedal. Die Pfälzer verzeichneten zusehends mehr Ballbesitz und wagten sich verstärkt nach vorne. Die klareren Torgelegenheiten hatten jedoch weiter die Hausherren: Ein strammer, leicht abgefälschter Rolfes-Schuss sauste nur knapp rechts am Kasten vorbei (21.). Keine 60 Sekunden später jagte der Bayer-Mittelfeldstratege die Kugel in Abseitsposition über den Querbalken. Rund eine halbe Stunde war gespielt, da musste Sippel wieder ran: Der FCK-Keeper entschärfte zunächst einen Schlenzer von Renato Augusto (29.). Wenig später lieferte er bei Kießlings tückischem Kopfballaufsetzer eine weitere gelungene Arbeitsprobe ab (33.).
Derstroff sendet ein Lebenszeichen
Doch danach stellten die Rheinländer ihre Offensivbemühungen bis zur Pause ein. Der FCK kam zu Halbchancen und kurz vor dem Kabinengang durch ein Traumtor zum Ausgleich: Fortounis befördert den Ball per gefühlvoller Freistoßflanke zu Derstroff. Der Youngster knallte volley voll drauf und hatte damit Erfolg (42.).
Der 30. Spieltag
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff bot sich Bayer die Riesenchance zur erneuten Führung: Rolfes setzte Kießling gekonnt in Szene. Dieser steuert alleine auf Sippel zu, befördert das Leder aber rechts vorbei. Wenig später ballerte Castro die Kugel neben das rechte Kreuzeck (54.). Leverkusen blieb am Drücker und wurde in der 57. Minute nach einem Freistoß dafür belohnt: Castro schnippelte den Ball über die Mauer. Sippel fischte ihn aus dem bedrohten linken Eck. Beim Nachschuss von Rolfes war er jedoch machtlos.
Lautern mühte sich weiter tapfer im Vorwärtsgang, öffnete den Hausherren aber Räume für Konter. Einen solchen nutzte Bayer zur Vorentscheidung: Schürrle nahm den eingewechselten Barnetta auf links mit. Dessen überlegte, flache Hereingabe veredelte Reinartz zum 3:1 (69.).
Willen und Moral war dem FCK auch danach nicht abzusprechen, allerdings wie schon oft im Saisonverlauf Zielstrebigkeit und Präzision. Eine Ausnahme stellte die 74. Minute dar: Nach Sahans saftigem Flachschuss war Leno im bedrohten kurzen Eck auf dem Posten. Da auch Bayer in der Schlussphase nicht mehr energisch auf den vierten Treffer drängte, hatte das 3:1 auch bei Abpfiff Bestand.
Leverkusen hat am kommenden Samstag mit Hertha BSC das nächste Kellerkind zu Gast. Für Kaiserslautern geht trotz rechnerischer Chancen auf den Klassenerhalt die Abschiedstournee aus Liga eins zeitlgeich zuhause gegen den 1. FC Nürnberg weiter.