Thomas Schaaf konnte im Vergleich zum 1:1 gegen den FC Augsburg wieder auf Stammtorwart Wiese zurückgreifen und stellte ihn für Mielitz zwischen die Pfosten. Außerdem kehrten die zuletzt gesperrten Pizarro und Bargfrede zurück und durften für Füllkrug und Schmitz von Beginn an ran.
Thomas Tuchel änderte seine Startelf nach der 1:3-Heimniederlage gegen Hertha BSC auf drei Positionen: Stürmer Zidan bekam eine künstlerische Pause. Für ihn durfte Ivanschitz starten. Außerdem bekamen Noveski und Baumgartlinger den Vorzug vor Caligiuri und Choupo-Moting.
Szalai trifft ins Schwarze - Ivanschitz das Lattenkreuz
Beide Teams gönnten sich eine längere Abtastphase. Werder baute das Spiel geduldig auf, Mainz störte schon früh mit Pressing und lauerte auf Fehler der Bremer Viererkette. Einen solchen nutzte Ivanschitz zur ersten guten Torchance: Sein wuchtiger Schuss aus 18 Metern strich nur knapp am rechten Pfosten vorbei (7.).
Fortan drängten die Hanseaten den FSV immer weiter in die eigene Hälfte, hatten viel Ballbesitz und kontrollierten das Spiel. Nach einer Hartherz-Ecke brannte es erstmalig im Strafraum der 05-er: Bungert klärte nur schlampig, so dass Bargfrede in Szene gesetzt werden konnte: Aus elf Metern köpfte der defensive Mittelfeldspieler an den Pfosten (13.).
Ausgerechnet in der Bremer Drangphase schlugen die Mainzer zu: Ivanschitz spielte in die Nahtstelle der Viererkette auf Szalai, der im Strafraum Affolter stehen ließ und den Ball aus elf Metern unter die Latte hämmerte (19.).
Werder suchte lange nach einer passenden Antwort, doch den Hausherren fehlte es an kreativen Ideen und Durchschlagskraft. Mainz stand kompakt mit drei defensiven Mittelfeldspielern vor der Viererkette. Bremen schaffte es nicht, dieses Bollwerk zu überwinden. So blieb es in den Strafräumen ruhig. Erst kurz vor dem Pausenpfiff wurde es noch einmal spannend: Ivanschitz zirkelte einen 25-Meter-Freistoß aus halbrechter Position ans Lattenkreuz (41.). Im Gegenzug scheiterte Junuzovic frei vor Wetklo (42.).
Joker Choupo-Moting sticht doppelt
Der 28. Spieltag
Schaaf reagierte zur Halbzeit und brachte mit Marin einen Offensivspieler. Werder blieb dominant, biss sich aber weiterhin die Zähne aus. Mainz setzte dagegen aus einer stabilen Defensive heraus weiter Nadelstiche: Zabavnik flankte von links in den Strafraum, wo sich der eingewechselte Choupo-Moting gegen Hartherz durchsetzte und dann frei vor Wiese aus elf Metern zum 2:0 einschoss (48.). Die Grün-Weißen protestierten, hatten sie ein Foulspiel an Hartherz gesehen. Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg) wertete Choupo-Motings leichten Schubser aber nicht als unfair.
Wenig später rückte der Unparteiische erneut in den Fokus: Pizarro hatte einen langen Ball im Strafraum mit Hilfe seines Armes unter Kontrolle gebracht, ehe er ihn im Netz versenkte. Kircher entschied auf Handspiel (64.). Das war natürlich ein psychologischer Nackenschlag für die Hanseaten, die sich in einer immer hitziger werdenden Partie in zahlreichen Zweikämpfen aufrieben.
So entwickelte sich die Partie zum Geduldsspiel für Werder. Das spielte wiederum dem FSV in die Karten, die durch Konter stets gefährlich blieben. Nach einer Baumgartlinger-Flanke behinderten sich Torwart Wiese und Fritz gegenseitig und servierten Choupo-Moting den Ball so auf dem Silbertablett: Der Stürmer konnte in das leere Tor einschieben und auf 3:0 erhöhen (74.).
Große Überraschung: Der 1. FSV Mainz 05 schlägt den SV Werder Bremen deutlich mit 3:0 und sammelt wichtige Punkte für den Klassenerhalt. picture alliance
So war die Luft in der Schlussphase raus. Mainz verwaltete das Ergebnis, Bremen rannte weiter an, fand aber kein Durchkommen gegen das disziplinierte Abwehrbollwerk der Gäste.
Für Bremen geht es nächsten Samstag beim 1. FC Köln weiter. Zeitgleich hat auch Mainz ein Auswärtspiel und muss zum VfB Stuttgart reisen.