Werder-Coach Thomas Schaaf plagte sich auch nach dem 0:1 bei Borussia Dortmund mit größeren Personalsorgen herum. Neben den gesperrten oder verletzten Wiese, Naldo, Bargfrede, Hunt, Marin, Arnautovic und Pizarro fehlten nun auch noch Ekici (Hüfte) und Prödl (Muskelfaserriss). Neu im Team: Schmitz und Füllkrug (Startelfdebüt), auf der Bank blieb ein Platz leer.
Augsburgs Trainer Jos Luhukay musste nach dem 2:1 gegen Mainz 05 ebenfalls zwei Spieler ersetzen. Ostrzolek (Reizung in der Kniekehle) und Oehrl (Oberschenkelprobleme) mussten passen. Davids und Ndjeng komplettierten die erste Elf.
Augsburg besaß vom Start weg Feldvorteile gegen die Rumpf-Elf der Gastgeber, wartete mit dem reiferen Spiel auf. Die Schaaf-Elf sortierte sich in der Anfangsphase erst einmal, beschränkte sich auf die Defensive und musste schon nach zwei Minuten ein erstes Mal tief durchatmen – Ndjeng tauchte rechts im Strafraum auf, traf nur das Außennetz.
Der 27. Spieltag
Das Aufbauspiel der Gastgeber strotze nur so vor Ungenauigkeit. Bremen agierte unpräzise, verlor viel zu schnell den Ball und machte es so den gegnerischen Abwehrspielern verhältnismäßig leicht. Nur eine Energieleistung von Spielführer Fritz brachte den FCA ins Wanken, doch Keeper Jentzsch parierte (13.). Seine Vorderleute wussten derweil mit Platz und Raum, den Werder anbot, wenig anzufangen, auch der FCA agierte vermehrt fehlerhaft.
Mitte der ersten Hälfte nahm die Partie etwas an Schwung auf, das lag nicht zuletzt an den Gastgebern, die nun auch mutiger nach vorne spielten. Zunächst musste aber Torwart Mielitz gegen Hain sein ganzes Können abrufen, klärte gegen den freistehenden Stürmer noch zur Ecke (27.). Auf der Gegenseite schoss Rosenberg einmal tückisch auf das Tor, wieder blieb Jentzsch Sieger (29.). Vor dem Seitenwechsel hatte nur noch Augsburgs Koo einen Treffer auf dem Fuß. Nach doppeltem Doppelpass visierte die Leihgabe aus Wolfsburg die lange Ecke an, Ignjovski war jedoch eingerückt und klärte kurz vor der Linie (35.).
Bremen drückt - Füllkrug nutzt seine Chance
Nach dem Seitenwechsel kam Werder selbstbewusst und torhungrig zurück auf den Rasen. Der FCA ließ jetzt die Dominanz aus Durchgang eins vermissen, reagierte nur noch und musste etliche Chancen zulassen. Füllkrug (47., 49.), Ignjovski (57.), Rosenberg (58.) und Trybull (59.) wiesen ordentlich Zug zum Tor auf, es war dann schließlich Füllkrug, der mit einem strammen wie sehenswerten Rechtsschuss das Spielgerät im rechten Toreck unterbrachte (61.).
Werder kontrollierte jetzt das Geschehen und ließ die Fuggerstädter kaum mehr einmal auf einen Punktgewinn hoffen. Nur als Mielitz und Sokratis sich im Duell mit dem inzwischen eingewechselten Mölders gegenseitig störten, wackelten die Bremer scheinbar noch einmal kurz (72.). Lediglich die mangelnde Chancenverwertung bei den nun zahlreichen Offensivaktionen der Gastgeber ließ zu Wünschen übrig. Die Bremer tauchten in der Folge oft gefährlich in des Gegners Hälfte auf, ohne aber präzise genug den Torabschluss zu suchen.
Verhaegh ist Spielverderber und Punktgarant
Ließ Augsburg jubeln: Kapitän Verhaegh (li.) traf Sekunden vor dem Schlusspfiff zum 1:1 für den FCA. Rechts will Werner mitfeiern. Getty Images
Was kam noch von den Gästen? Lange Zeit schien die Luhukay-Elf komplett chancenlos, bäumte sich dann aber in den letzten Minuten der Partie noch einmal auf. Sogar Jentzsch verließ seinen Platz zwischen den Pfosten, wagte sich mit nach vorne und holte dort den Freistoß raus, der Bremen wichtige Zähler kosten sollte: Die Norddeutschen konnten den Standard nicht verteidigen, Koo scheiterte noch an Mielitz, dann aber war Verhaegh zur Stelle und staubte in der letzten Szene der Partie zum 1:1 ab (90. +2). Augsburg gewann so einen Punkt im Abstiegskampf, Werder ließ auf der anderen Seite der Tabelle wichtige Zähler liegen.
Bremen kann am kommenden Samstag erneut ein Heimspiel ausrichten, es geht dann gegen Mainz. Augsburg empfängt am selben Tag den 1. FC Köln in der Fuggerstadt.