Der Mainzer Coach Thomas Tuchel stellte sein Team im Vergleich zum 1:2 in Dortmund zweimal um: Für Noveski und Fathi kamen Kirchhoff und Szalai zum Zug.
Auch auf Seiten von Nürnberg brachte Dieter Hecking nach dem 1:0 gegen Gladbach zwei Neue: Nach abgelaufener Gelbsperre ersetzten Balitsch sowie Siegtorschütze Bunjaku Didavi und den gelbgesperrten Pekhart.
Tuchel hatte angekündigt, dass seine Elf von Beginn an mit Leidenschaft aufspielen werde. Und der FSV, in den letzten Partien zu Hause immer als Frühstarter unterwegs, legte tatsächlich erneut los wie die Feuerwehr. Schon nach wenigen Sekunden scheiterte Choupo-Moting am linken Pfosten.
Der Club kam hinten nicht raus, und noch in der 1. Minute war's auch schon passiert: Die Gäste brachten den Ball nicht weg, über Szalai und Zidan wanderte die Kugel zu Choupo-Moting, der erneut am linken Pfosten scheiterte. Diesmal aber staubte Müller vor Hlousek den Abpraller aus kurzer Distanz locker ab.
Lauffreudig, variabel und mit ungeheurer Präsenz stürzten die Gastgeber den FCN, dessen Defensivstrategie frühzeitig Makulatur war, auch nach der Blitz-Führung von einer Verlegenheit in die andere. Choupo-Moting sprang der Ball in aussichtsreicher Position vom Fuß (10.).
Erst danach setzte der Club erste Offensivakzente (Esswein, 11. Bunjaku, 14.), was an der Dominanz der 05er aber nichts änderte. Szalai scheiterte an Schäfer (18.), der in seinem 200. Ligaspiel wenig später erneut machtlos war: Zidan brachten den Ball per Freistoß aus dem Halbfeld mit Schnitt nach inen. Keiner kam ran, und das Leder prallte von rechten Innenpfosten hinter die Linie - Schäfers Rettungsaktion kam zu spät, sechstes Tor im sechsten Spiel für den Ägypter (22.).
Nürnberg stabilisierte sich im weiteren Verlauf und kam besser ins Spiel, zwingende Chancen aber konnte sich die Hecking-Elf im ersten Durchgang nicht erarbeiten. Der FSV hatte nach wie vor Lust am Spiel, gepaart mit ihren technischen Fähigkeiten blieben die Hausherren mit ihren überfallartigen Offensivaktionen weiterhin stets gefährlich, gegen eine nun aufmerksamere Deckung des Kontrahenten aber ebenfalls ohne weiteren ernsthaften Abschluss.
Der 25. Spieltag
Mit Didavi für Hegeler erhoffte sich Hecking nach Wiederanpfiff bei seinem Team mehr Offensivimpulse. Es war wenig los zu Beginn des zweiten Abschnitts. Die Gäste waren zunächst das aktivere Team, aber nach wie vor ohne jegliche Durchschlagskraft. Der FSV, nun viel tiefer stehend, offenbarte defensiv zunächst keinerlei Lücken, übte sich aber offensiv in Enthaltsamkeit.
Es war nun eine zähe Angelegenheit ohne große Höhepunkte. Bis zur 64. Minute. In der versprang Zidan der Ball, den Balitsch im Mittelfeld zu Didavi passte. Der Einwechselspieler lief noch ein paar Schritte und zog ab, Kirchhoff fälschte ab, und das Leder landete unhaltbar für Wetklo im linken Eck - nur noch 2:1!
Eigler kam für Chandler (65.). Die Gäste rochen Lunte, zeigten mehr Präsenz in den Zweikämpfen, was viel Ballbesitz einbrachte. Gegen einen Gegner, dem das Offensivfeuerwerk des ersten Durchgangs viel Kraft gekostet hatte, drängten die Franken auf den Ausgleich. Feulner schoss nach Solo drüber (69.).
Die Franken schnürten die Gastgeber regelrecht ein. Die Tuchel-Elf wackelte bedenklich, Entlastung blieb lange Zeit ein Fremdwort. Oft fehlte es beim Altmeister nur am finalen Pass, immer wieder hatten die Rheinhessen ein Abwehrbein dazwischen.
Die Schlussphase brach an, Nürnberg magelte es im Abschluss weiter an Präzision (Esswein, Didavi), ehe ein Konter für die 05er die Entscheidung hätte bringen können. Stattdessen kassierte Szalai mit einer plumpen Schwalbe die Ampelkarte (84.).
Zum Glück für den FSV hatte dies aber keine Auswirkung, auch drückende Überlegenheit der Franken brachte keinen zählbaren Erfolg. Ivanschitz vergab gar das 3:1 (90.+3), dann war Schluss.
Mainz reist am Samstag (15.30 Uhr) nach Augsburg. Zeitgleich empfängt der Club den VfL aus Wolfsburg.