Nürnbergs Trainer Dieter Hecking stellte nach dem 0:0 beim FC Augsburg dreimal um: Für Cohen (Gelbsperre) debütierte Winterneuzugang Balitsch, des Weiteren rückten Hegeler und Esswein für Frantz und Bunjaku ins Team.
Kölns Coach Stale Solbakken tauschte nach dem 0:1 gegen den Hamburger SV zweimal Personal aus: Für Jemal (Muskelfaserriss) sowie Eichner standen Brecko und McKenna in der Startelf.
Die Kontrahenten starteten nervös ins Abstiegsduell. Die Höhepunkte fehlten so auch komplett in der Anfangsphase, die kaum konstruktive Aktionen zu Tage förderte. Nürnberg versuchte viel über die rechte Seite, wo Chandler zwar emsig, aber unglücklich agierte. Köln, ganz tief stehend, war zwar im Vorwärtsgang zunächst zielstrebiger, aber ohne Präzision. So bei Novakovics Kopfball aus elf Metern in die Arme von Schäfer, der ersten nennenswerten Gelegenheit (13.).
Der Club kam nach einem Solo von Esswein durch Feulner zu einer ersten Chance - mit Chandler blockte der eigene Mann den Linksschuss des Rechtsverteidigers ab (18.).
Viel Kampf und Krampf bestimmten auch im weiteren Verlauf das Geschehen, das Niveau blieb vorerst im Keller. Bei der Hecking-Elf stimmte ab Mitte des ersten Durchgangs wenigstens die Ordnung. Der FCN gewann nun das Gros der Zweikämpfe, aus dem Spiel heraus resultierten aus der optischen Überlegenheit zunächst aber keine zwingenden Möglichkeiten.
Zur Führung benötigten die Hausherren einen Standard: Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke blieb Chandlers Versuch an einem Abwehrbein hängen. Den Abpraller aber jagte Esswein aus 17 Metern fulminant aufs Tor - vom rechten Innenpfosten prallte die Kugel über die Linie (28.).
Bis zur Pause hatten die Franken alles im Griff, zeigten gegen einen ganz schwachen Gegner abschnittsweise sogar etwas Spielkultur. Pekhart kam gegen McKenna nicht ganz ran (33.), Balitsch wurde am Fünfer abgeblockt (35.), Pekhart kam nach Flanke des immer wieder anschiebenden Feulner gegen den im Nachfassen zupackenden Rensing zu spät (38.). Bei den Rheinländern musste Sereno noch vor der Pause wegen Adduktorenproblemen raus, Eichner ersetzte den Portugiesen.
Der 22. Spieltag
Ohne personellen Wechsel kamen die beiden Teams aus der Kabine. Auch im zweiten Abschnitt entwickelte sich kein Leckerbissen, aber nun verschob sich die Solbakken-Elf weiter nach vorne, ging engagierter zu Werke und erhöhte das Risiko - die Partie wurde offener.
Trotz verstärkter Bemühungen konnten sich die "Geißböcke" gegen Wollscheid & Co. zunächst nicht in Szene setzen. Gefährlicher blieb der Altmeister durch Essweins Fernschuss (57.) und Feulners Direktabnahme aus sieben Metern, bei der Rensing per Fußabwehr parierte (61.).
Solbakken reagierte mit Joker Roshi für Peszko (64.) auf mangelnde Offensivaktionen - und bewies ein glückliches Händchen: Der Albaner, rechts freigespielt, passte flach in die Mitte, wo Novakovic das Leder gegen Maroh und Schäfer aus fünf Metern über die Linie bugsierte (66.).
Weniger Glück hatte Hecking mit seinem Joker. Didavi, kaum für Hegeler im Spiel, schlenzte an den Pfosten (70.). Die Schlussphase brach an, in der einzig der FCN gegen nun massiv verteidigende Gäste den Sieg wollte. Die hatten aber bei einer der wenigen Entlastungsangriffe Pech, dass Jajalo aus 16 Metern an Schäfer scheiterte (79.).
Für ihre Bemühungen belohnt wurden aber die Hausherren: Esswein flankte von links. In der Mitte war Pekhart, der mit nimmermüden Einsatz alles in die Waagschale warf, einen Tick früher am Ball als Geromel und nickte aus elf Metern ins rechte Eck. Wieder prallte das Leder vom Innenpfosten ins Netz (85.).
Pekhart vergab kurz vor Schluss kläglich aus sechs Metern das 3:1, traf nur die Latte. Und war doch der Held, denn der Club rettete das 2:1 gegen vergeblich anrennende Kölner über die Zeit.
Auf Nürnberg wartet am kommenden Samstag (18.30 Uhr) das Auswärtsspiel in Bremen. Köln muss ebenfalls am Samstag ran und erwartet schon um 15.30 Uhr Bayer Leverkusen zum rheinischen Derby.