S04-Coach Ralf Rangnick nahm gegenüber der 0:3-Niederlage in Stuttgart drei Änderungen in seiner Startformation vor. Metzelder verdrängte Papdopoulos aus der Innenverteidigung, die offensiven Außenpositionen besetzten Draxler und Moravek. Holtby rückte zurück auf die Doppelsechs neben Matip, für Jones - unter der Woche noch im Länderspieleinsatz für die USA unter Trainer Jürgen Klinsmann - und Baumjohann blieb nicht einmal ein Platz auf der Bank.
Zwei Starter aus der 0:3-Niederlage gegen Wolfsburg musste Kölns Trainer Stale Solbakken notgedrungen ersetzen: Novakovic fehlte Gelb-Rot-gesperrt, Pezzoni bekam vom Arzt wegen einer Viruserkrankung ein Sportverbot verordnet. Für den Innenverteidiger sprang McKenna ein. Vorne agierte Podolski als einzige Spitze, dahinter reihte sich Peszko ein.
Der 2. Spieltag
Spielbeginn verzögert
Noch bevor es losgehen konnte, gab es in Gelsenkirchen einen besonderen Fall von Spielverzögerung: Da der Schalker Mannschaftsbus in einem Stau stecken geblieben war, konnte die Partie erst mit zehnminütiger Verspätung beginnen.
Und auch nach dem Anpfiff ließen es die Teams erst einmal ruhig angehen: Abtasten und Sicherheit gewinnen war die Devise. Köln staffelte sich mit zehn Akteuren zumeist tief in der eigenen Hälfte, so dass Schalke zwar leicht zu mehr Spielanteilen, aber keinen Abschlüssen kam.
Die erste Chance hatte dann der Gast, als Metzelder sich außen behandeln ließ und Fuchs auf links den Ball verlor. Die Kölner schalteten schnell um, Jajalo steckte das Leder auf Peszko durch, der frei vor Fährmann Podolski bediente. Aus 15 Metern schob der Nationalstürmer locker ins leere Tor ein (12.).
Elfmeterpfiff bringt Köln aus dem Tritt
Der Treffer spielte den Rheinländern natürlich in die Karten, die ihrer anfangs eingeschlagenen Marschroute treu bleiben konnten. Die Königsblauen, bei denen Metzelder unmittelbar nach dem Treffer durch Papadopoulos ersetzt wurde, wussten den Abwehrblock nicht zu durchbrechen. Häufig segelten die Bälle hoch in den Sechzehner, wo sie allerdings zumeist leichte Beute der FC-Innenverteidigung wurden. Ein Kopfball von Huntelaar (30.) und eine verunglückte Direktabnahme von Raul nach einem Diagonalpass von Fuchs (31.) waren noch die gefährlichsten Szenen vor dem von Rensing gehüteten Kasten. Bis Schiedsrichter Winkmann auf den Plan trat und auf den Elfmeterpunkt zeigte: Papadopoulos hatte aus kurzer Distanz McKenna angeköpft, der beim Versuch den Arm wegzuziehen den Ball an selbigen bekam. Huntelaar nutzte die Chance und verlud Rensing zum 1:1-Halbzeitstand (42.).
Vergebliche Diskussionen: McKenna, Geromel und Co. können Schiedsrichter Guido Winkmann nicht umstimmen.
45 Minuten gab das Spiel kaum Höhepunkte her - dafür ging es nach der Pause Schlag auf Schlag. Keine 120 Sekunden waren nach Wiederbeginn absolviert, als Höger auf rechts den von den Kölnern gebotenen Raum zu nutzen wusste und eine scharfe Flanke auf den zweiten Pfosten trat, wo Mc Kenna Huntelaar gewähren ließ, der per Kopf zum 2:1 traf (47.). Keine Minute später war es erneut Höger, der Peszko den Ball abnahm und diesmal Holtby bediente. Vom Strafraumrand traf der 20-Jährige rechts unten - 3:1.
Raul sorgt für den spielerischen Höhepunkt
Die Gäste erholten sich von diese Schock nicht mehr, fanden nicht zur Stabilität des ersten Durchgangs zurück und brachten den Schalker Erfolg so nie mehr in Gefahr. Dadurch hatten die Knappen Raum und Muße, ein Glanzlicht zu setzen: Moravek bediente den durchstartenden Raul, der im Sechzehner nach einer Drehung um die eigene Achse den Überblick behielt und den überraschten Rensing mit einem klasse Heber überwand (59.).
Die Partie war damit gelaufen, Schalke nahm etwas Schwung raus, blieb aber stets tonangebend. Und ein Geschenk nahmen die Königsblauen noch an: Huntelaar erzielte noch seinen dritten Treffer, als er, vom eingewechselten Jurado bedient, die Kugel aus wenigen Metern zum 5:1-Endstand über die Linie drückte (84.).
Mit dem Rückenwind aus dem deutlichen Erfolg tritt Schalke 04 am kommenden Sonntag die Auswärtsreise nach Mainz an. Der 1. FC Köln ist bereits am Samstagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern gefordert. Bis dahin sind die Kölner zu diesem frühen Zeitpunkt alleiniger Inhaber der Roten Laterne.