St. Paulis Trainer Holger Stanislawski nahm nach der 0:1-Auswärtsniederlage beim 1. FC Köln zwei personelle Änderungen vor. In der Offensive ersetzten Naki und Bruns Kruse un Takyi. Der ehemalige Nationalspieler Asamoah nahm zudem erstmals nach seinem Sehnenteilabriss auf der Bank Platz. Hamburgs Coach Armin Veh musste seine Startelf um Vergleich zum 1:1-Heimremis gegen Nürnberg ebenfalls zweimal umstellen. Für Nationalspieler Trochowski lief Elia auf. Zudem saß Demel auf eigenem Wunsch nur auf der Bank.
Beide Teams gingen von Beginn an hohes Tempo. Der HSV besaß eine optische Feldüberlegenheit, die ersten kleineren Möglichkeiten in der Anfangsphase hatte aber St. Pauli. Bolls Distanzschuss ging rechts vorbei (8.), Hennings' Kopfball parierte Jubilar Rost (11.). Der HSV-Torwart absolvierte am Millerntor seinen 400. Bundesliga-Einsatz.
Nach einer Viertelstunde beruhigte sich die Partie. Der HSV war um Spielkontrolle bemüht, hatte mehr Ballbesitz, allerdings fehlte im Angriffspiel die Durchschlagskraft. Über die Außenbahnen wurden die meisten Aktionen initiiert, der finale Pass in die Spitze kam aber zunächst nicht an.
Der 4. Spieltag
St. Pauli hielt aber geschickt dagegen, stand sicher in der Defensive und schaltete bei eigenem Ballbesitz schnell auf Offensive um. Doch auch bei den Kiez-Kickern ließ die Genauigkeit zu wünschen übrig. Als dann auch noch die ersten kleineren Fouls und Nickeligkeiten ins Spiel kamen, sank das Niveau der Partie, Torchancen blieben so bis zur Pause Mangelware.
Ohne personelle Veränderungen betraten beide Teams wieder den Rasen. Und auch am Spiel selbst änderte sich - leider - zunächst wenig. Kein Team konnte sich in der Offensive entscheidend in Szene setzen, die Abwehrreihen hatten das Geschehen weitgehend im Griff. Meistens wurde der Ball im Mittelfeld hin- und hergeschoben, der Respekt voreinander lähmte die Aktionen. Auf den Rängen spielte sich mehr ab als auf dem Feld, meistens blieb auch alles im Rahmen. Nur zweimal musste Schiedsrichter Florian Meyer die Partie kurzfristig unterbrechen.
Nach einer guten Stunde reagierte HSV-Coach Veh und brachte mit Petric eine frische Offensivkraft ins Spiel. Wenig später folgte dann St. Paulis Coach Stanislawski, der unter dem Jubel der Zuschauer Asamoah einwechselte.
Und der ehemalige Nationalspieler brachte Schwung in das Angriffsspiel des Aufsteigers. Nur 180 Sekunden später legte der 31-Jährige kurz vor dem Strafraum quer auf Boll. Dieser konnte den Ball in aller Ruhe annehmen und jagte ihn dann mit rechts ins linke untere Toreck (77.).
Doch der HSV gab sich noch nicht geschlagen. Mit der Einwechslung von Choupo-Moting und Trochowski blies Veh zur Schlussoffensive. Und diese hatte Erfolg. Ein Abwehrversuch Zambranos blieb bei Choupo-Moting hängen, der Ball kam zu Petric. Der Kroate nahm genau Maß und erzielte mit einem herrlichen Linksschuss den 1:1-Endstand.
Am 5. Spieltag trifft St. Pauli am Mittwoch um 20 Uhr auswärts auf Borussia Mönchengladbach. Am selben Tag und zur gleichen Uhrzeit empfängt der Hamburger SV den VfL Wolfsburg.