Im Vergleich zum 1:2 in Stuttgart änderte Hannover-Coach Mirko Slomka sein Team auf zwei Positionen. Für Abdellaoue (Hexenschuss) spielte Schlaudraff. Zudem nahm Schmiedebach (nach Wadenproblemen) auf der Bank Platz, Lala stand neu in der Anfangself.
Nürnbergs Trainer Dieter Hecking wechselte nach dem 1:2 gegen Hoffenheim sogar viermal: Wolf und Pinola erhielten eine Pause und wurden durch Nilsson und Plattenhardt ersetzt. Gündogan (grippaler Infekt) und Cohen (Fußprellung) fehlten angeschlagen im Kader. Hegeler und A-Junior Wießmeier, der sein Bundesliga-Debüt feierte, kamen neu in die Startformation.
Obwohl es für beide Teams sportlich um nicht mehr viel ging (einzig Hannover hätte Rang vier theoretisch noch verlieren können), starteten beide Mannschaften taktisch diszipliniert und engagiert in den Zweikämpfen in die Partie. Rausch vergab die erste kleinere Gelegenheit des Spiels in der 9. Minute aus allerdings abseitsverdächtiger Position.
Der 34. Spieltag
Fortan entwickelte sich eine von vielen bissigen Zweikämpfen und daraus resultierenden Unterbrechungen geprägte Partie. Nürnberg musste früh auf Schieber verzichten (Oberschenkelprobleme), für den Mak eingewechselt wurde. Fünf Minuten später hatte der Club dann Glück, als Schäfer einen Schuss von Ya Konan abrutschen ließ, der Ball aber knapp neben das FCN-Tor trudelte (22.).
Wenig später gingen die Nürnberger aber in Führung, ausgerechnet durch Debütant Wießmeier! Schön per Kopf angespielt von Eigler, hob der erst 18-Jährige den Ball vom Strafraumrand über Zieler hinweg wunderbar in die Maschen zur Führung für die Hecking-Elf (25.). Doch Hannovers Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Nach Freistoß-Flanke von der rechten Seite vollendete Haggui im Fünfmeterraum der Franken aus kürzester Distanz (30.).
Neben vielen umkämpften Zweikämpfen gab es vor der Pause dann nur noch einen kleineren Höhepunkt aus dem Spiel heraus. Chandler schoss nach kleinem Solo aus etwa 24 Metern knapp links am Tor vorbei (36.).
96 macht nach der Pause Druck
Im zweiten Durchgang zeigte Hannover mehr Zug zum Tor als noch in Abschnitt eins. Zwar hatte Nilsson per Kopf für die Franken die erste Chance der zweiten 45 Minuten (49.), doch die 96er hatten jetzt mehr vom Spiel. Pinto zielte zweimal vom Strafraumrand nur knapp vorbei (50., 54.). Nürnberg blieb aber über Konter gefährlich. Mak vergab frei vor Zieler die Führung (56.). Kurz darauf musste Torschütze Wießmeier, der unter Nasenbluten litt, für Mintal (letzter Pflichtspieleinsatz für den FCN) ausgetauscht werden.
Dann aber das 2:1 für die Slomka-Elf: Schön angespielt von Schlaudraff, narrte Rausch halblinks im Strafraum Chandler per Körpertäuschung und schlenzte den Ball mit rechts maßgenau ins rechte obere Toreck (60.). Während Nürnberg in der Folge nur noch durch einen Schuss von Pinola aus spitzem Winkel für Gefahr sorgte (72.), machten die 96er deutlich mehr Druck.
Stindl, Pinto und Schlaudraff vergaben nacheinander gute Schussmöglichkeiten im Strafraum des Clubs (72., 74., 76.). Weitere zwei Minuten später fiel das 3:1 doch noch: Mintal hatte Schlaudraff im Strafraum gefoult, Ya Konan verwandelte den fälligen Elfmeter sicher flach ins rechte Eck zum Endstand (78.).
Hannover beendet die Saison damit auf Platz vier und startet 2011/12 in der Europa League. Nürnberg, vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelt, wird Sechster.