HSV-Coach Michael Oenning änderte sein Team im Vergleich zur 0:3-Pleite in Stuttgart am 31. Spieltag auf drei Positionen: In der Innenverteidigung verdrängte Benjamin Kacar auf die Bank. Zudem gab es mit Guerrero und Son eine neue Doppelspitze. Ben Hatira rückte dafür zurück ins Mittelfeld. Torun und der verletzte Petric (Zerrung im Adduktorenbereich) flogen dafür aus der Startelf. Freiburgs Trainer Robin Dutt brachte nach der 1:3-Niederlage gegen Hannover 96 fast die gleiche Startformation. Lediglich Caligiuri musste auf die Bank. Für ihn begann Rosenthal im linken Mittelfeld.
Beide Mannschaften zeigten von Beginn an, dass sie nicht gewillt waren nur Sommerfußball zu spielen. Bereits nach zwei Minuten deuteten die Gäste ihre Gefährlichkeit an, Nicu beförderte ein Cissé-Zuspiel aber per Direktschuss über das Tor von Rost.
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Danach bekamen die Hausherren aber die Partie in den Griff. Allerdings konnte sich der HSV gegen die gut stehende SCF-Defensive nur wenige Möglichkeiten herausspielen. Die beste Szene hatte Son, der mit einem Zuspiel von Guerrero frei vor Baumann auftauchte, den Ball aber knapp am Tor vorbei schob (8.).
Die Freiburger hatten sich in der Abwehr gut eingerichtet und lauerten auf Konter. Bereits der erste gute Angriff der Gäste brachte auch sofort die Führung. Nach der Balleroberung ging es für den HSV zu schnell. Putsila bediente Makiadi. Der überbrückte schnell das Mittelfeld und spielte zu Cissé. Der SCF-Torjäger fackelte nicht lange, zog von der Strafraumgrenze ab und versenkte das Sportgerät hinter Rost im Netz (16.).
Der HSV schüttelte sich einige Minuten, begann dann aber den Strafraum der Gäste zu belagern. Es boten sich auch schnell Möglichkeiten für die Oenning-Elf, doch Freiburgs Keeper Baumann fing an, den Hamburgern gehörig auf die Nerven zu gehen. Einen abgefälschen Distanzschuss von Zé Roberto (21.), ein Versuch aus kurzer Distanz von Westermann (26.) sowie Schussversuche von der Strafraumgrenze durch Zé Roberto (34.) und Son (36.) wurden eine sichere Beute des Gästetorwarts.
Damit schienen die Hausherren ihr Pulver für die erste Halbzeit aber verschossen zu haben. In der Schlussphase spielten nur noch die Gäste. Dabei hatte der HSV Glück, dass Makiadi (40.), Schuster (43.) und Rosenthal (45.) gute Möglichkeiten nicht nutzten.
Nach der Pause zeigte sich der HSV besser organisiert, alleine Tormöglichkeiten wollten sich für die Hausherren nicht einstellen. Dazu gesellten sich noch Unsicherheiten in der Defensive, die es der Oenning-Elf schwer machten, die Partie noch zu drehen. Cissé (49.) und Rosenthal (58.) schafften es aber nicht auf 2:0 zu erhöhen.
Aber auch den Hausherren fehlte Glück und Konzentration, um das Leder im Tor unterzubringen. Nach einem Querpass von Zé Roberto hätte Guerrero aus gut drei Metern nur noch den Fuß hinhalten müssen. Der Peruaner brachte aber das Kunststück fertig, den Ball in die falsche Richtung, nach hinten, zu bugsieren, so dass die Abwehr klären konnte (61.).
Danach verflachte die Partie endgültig. Freiburg hatte es sich in der Abwehr bequem gemacht und tat nach vorne nicht mehr viel. Die Oenning-Elf schaffte es aber gegen die tief stehenden Gäste nicht, Druck aufzubauen. Immer wieder verloren die HSV-Spieler im Aufbau den Ball.
Erst in der 72. Minute ging wieder ein Raunen durch das Stadion. Son hatte aus gut 25 Metern abgezogen. Diesmal rettete aber der linke Pfosten für Baumann im Freiburger Tor.
Wer erwartete hatte, dass dies ein Startsignal für die Schlussoffensive der Hausherren war, sah sich getäuscht. Die Oenning-Elf wirkte lustlos, ließ jegliches Engagement vermissen und wurde schließlich von den eigenen Fans ausgepfiffen und beschimpft.
Die Freiburger taten ihr Bestes, die Laune der HSV-Fans noch zu verschlechtern. Reisinger jagte in der 87. Minute dem indisponierten Elia in der Nähe der Eckfahne den Ball ab. Die Flanke in die Mitte erreichten einen völlig freistehenden Cissé, der mühelos zum entscheidenden 2:0 für Freiburg einköpfte.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) reist der Hamburger SV nach Leverkusen, Freiburg gastiert in Gladbach.