Thomas Schaaf nahm nach dem 1:1 in Mainz in seinem 400. Bundesligaspiel als Bremer Coach eine Änderung vor und schickte Arnautovic an Stelle von Pasanen aufs Feld.
Bei Hannover gab es im Vergleich zum 1:0-Heimsieg über Wolfsburg ebenfalls einen Personalwechsel: Trainer Mirko Slomka brachte Schlaudraff für Abdellaoue (Virusinfektion).
Werder begann gegen schon in Bremens Hälfte attackierende Gäste schwungvoll. Zieler rettete nach Marins Solo (3.) und auch gegen Pizarro, der aus halblinker Position aus zehn Metern allerdings genau auf den Keeper zielte (9.).
Die Schaaf-Elf agierte zunächst variabler, die Offensivkräfte tauschten ständig ihre Positionen. Die Hausherren hatten ein deutliches Übergewicht, es gelangen auch gute Kombinationen im Mittelfeld, im Angriffszentrum aber fehlte es an Durchschlagskraft oder an den letzten Zentimetern (Arnautovic, 12.).
Hannovers Konzept sah nach Balleroberung blitzartiges Umschalten vor. Erstmals gelang dies ansatzweise nach einer guten Viertelstunde (Schlaudraff, 16.). Doch noch blieben die Grün-Weißen klar am Drücker und standen nach Prödls Kopfball ganz dicht vor der Führung. Doch Schmiedebach rettete auf der Linie - auch mit der Hand? Referee Brych ließ weiterspielen (21.).
Wie aus dem Nichts fiel das Tor aber auf der Gegenseite, und wie schon so oft in dieser Spielzeit ging dies aus Bremer Sicht viel zu einfach: Schlaudraffs Querpass von außen nahm Ya Konan im Strafraum auf, düpierte Silvestre und Mertesacker und ließ Mielitz aus halbrechter Position aus sieben Metern keine Abwehrchance (26.).
Mehr passierte nicht mehr bis zum Kabinengang, die Hanseaten waren im kollektiven Schockzustand und zu keinen konstruktiven Offensivaktionen fähig. Homogene Niedersachsen, die die Führung geschickt verwalteten, aber darüberhinaus auch nicht mehr taten, gerieten so nicht mehr in Bedrängnis.
Der 22. Spieltag
Ohne personelle Wechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter. Mit neuem Mut rannte Bremen an und wurde bald für seine Bemühungen belohnt: Nach einem Freistoß von Hunt verlängerte Silvestre am Strafraum hoch in die Mitte, Mertesacker übersprang Haggui und nickte aufs rechte Eck. Zieler hatte bei dem Kopfball aus sechs Metern keine Abwehrmöglichkeit (50.).
Das 1:1 verschaffte dem SVW Rückenwind. Hunt (53.) und Arnautovic (56.) hatten ihr Visier nicht genau genug eingestellt, ehe der Angriffsschwung der Schaaf-Elf wieder nachließ. Zudem musste mit dem angeschlagenen Pizarro eine wichtige Anspielstation raus - Avdic kam, aber im weiteren Verlauf nicht zur Geltung (63.).
Die Partie hing durch, dennoch suchten beide Teams nach dem entscheidenden Schlag. Die Schaaf-Elf mit der Brechstange, Hannover eher mit spielerischen Mitteln. Doch beiden Teams fehlte es zunächst sowohl an Durchsetzungsvermögen als auch an der zündenden Idee.
Die hatte in der Schlussviertelstunde Schlaudraff, als sein Diagonalpass Stindl erreichte, der aus 13 Metern halbrechter Position am herausstürzenden Mielitz scheiterte (80.). Die Slomka-Elf hatte in der Endphase mehr zuzusetzen. Bremens Ersatz-Keeper rettete mit einer Grätsche resolut vor dem Strafraum auch vor dem durchgebrochenen Schlaudraff (83.).
Referee Brych bescherte Werder dann noch die Chance auf den Sieg, als er nach Zielers Ausflug über die Strafraumlinie Freistoß wegen vermeintlichem Handspiels pfiff. Doch Marin schlenzte drüber (90.).
Auf Bremen wartet am 19. Februar als Gast des HSV schon das nächste Nordduell. Hannover tritt am selben Tag zuhause gegen Kaiserslautern an.